Statistisches Bundesamt: Abwanderung von Ost- nach Westdeutschland schwächt sich weiter ab
Wiesbaden (ots)
Wie das Statistische Bundesamt zum "Tag der Deutschen Einheit" mitteilt, zogen im Jahr 2003 155 400 Personen aus den neuen Bundesländern in das frühere Bundesgebiet (2002: 176 700), während 97 000 Menschen die umgekehrte Richtung wählten (2002: 95 900). Damit verloren die neuen Länder per Saldo rund 58 400 Personen durch Abwanderung, 2002 waren es noch 80 800. Berlin bleibt bei dieser Betrachtung unberücksichtigt, weil sich zum einen ab dem Jahr 2001 die Wanderungen von und nach Berlin nicht mehr nach Berlin-West und Berlin-Ost trennen lassen und zum andern die Wanderungen zwischen Berlin und Brandenburg mehr von der Stadt-Umland-Bewegung als von der Ost-West-Wanderung geprägt werden.
Der Wanderungssaldo zwischen den alten und den neuen Bundesländern, der im Jahr 1991 165 400 Menschen betrug, ging zunächst kontinuierlich zurück und erreichte 1996 einen Tiefststand von 24 900. Ab dem Jahr 1997 kehrte sich dieser Trend um: Die Zahl der Nettoabwanderungen aus dem Osten ist von 28 200 im Jahr 1997 auf 97 700 Personen im Jahr 2001 gestiegen, seit 2002 geht sie wieder zurück. Insgesamt haben zwischen 1991 und 2003 2,035 Mill. Menschen ihren Wohnsitz von einem der neuen in eines der alten Bundesländer verlegt; 1,19 Mill. wählten die umgekehrte Richtung, was für den Osten zu einem gesamten Abwanderungsverlust von 848 200 Menschen führte.
Von den 155 400 Personen, die im Jahr 2003 die neuen Länder verließen, waren über die Hälfte (51,4%) zwischen 18 und 30 Jahre und ein Viertel (25,5%) zwischen 30 und 50 Jahre alt, rund 15% waren jünger als 18 Jahre und rund 9% älter als 50 Jahre. Die Zahl der unter 18-Jährigen, die in den Westen zogen, hat sich seit 1991 damals stellte diese Altersgruppe ein Viertel der Wandernden (24,6%) bis Mitte der 90er Jahre deutlich reduziert und schwankt seitdem zwischen 23 000 und 30 000 pro Jahr. Die Zahl der Personen ab 50 Jahre, die die neuen Länder jährlich verließen, blieb im Zeitraum 1991 bis 2003 zwischen 13 000 und 17 000 relativ konstant.
Zu den beliebtesten Zielländern im Westen zählten im letzten Jahr Bayern mit 34 400 oder 22,1% der Zugezogenen aus dem Osten insgesamt, Baden-Württemberg mit 26 400 (17,0%), Niedersachsen mit 26 300 (16,9%) und Nordrhein-Westfalen mit 24 300 (15,6%).
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ots-Originaltext Statistisches Bundesamt
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