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ACHTUNG SENDESPERRFRIST: Weitergabe und Freigabe erst ab Donnerstag, 29.09.2005, 08:00 Uhr
ILO-Arbeitsmarktstatistik August 2005

Wiesbaden (ots)

ACHTUNG SENDESPERRFRIST: Weitergabe und Freigabe erst ab , 
29.09.2005, 08:00 Uhr
Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, ist
die Zahl der Erwerbstätigen im August 2005 gegenüber dem Vormonat
um rund 70 000 Personen (+ 0,2%) gestiegen. Die Zahl der
Erwerbslosen erhöhte sich um rund 50 000 Personen (+ 1,3%).
Demzufolge standen im August mehr Personen dem Arbeitsmarkt zur
Verfügung als noch im Juli 2005.
Nach vorläufigen Berechnungen lag die Zahl der Erwerbstätigen mit
Wohnort in Deutschland im August 2005 bei 38,84 Millionen Personen.
Das waren 40 000 Arbeitskräfte (+ 0,1%) mehr als ein Jahr zuvor. Die
Erwerbstätigenquote als Anteil der Erwerbstätigen an der
Gesamtbevölkerung im Alter von 15 bis 64 Jahren betrug 68,0% und war
somit um 0,2 Prozentpunkte niedriger als im August 2004.
Die Zunahme der Erwerbstätigkeit im August ist eine übliche
Entwicklung und vor allem dadurch zu erklären, dass in den
Sommermonaten viele Personen ihre schulische oder berufliche
Ausbildung beenden und in das Berufsleben eintreten.
Saisonbereinigt, das heißt nach rechnerischer Ausschaltung der
üblichen jahreszeitlich bedingten Schwankungen, ist die Zahl der
Erwerbstätigen gegenüber dem Vormonat um 24 000 gestiegen.
Die Zahl der Erwerbslosen lag nach Ergebnissen der
Telefonerhebung „Arbeitsmarkt in Deutschland“ des Statistischen
Bundesamtes im August 2005 bei 3,99 Millionen und somit auf dem
gleichen Niveau wie im Vorjahresmonat August 2004. Die
Erwerbslosenquote, gemessen als Anteil der Erwerbslosen an den
Erwerbspersonen insgesamt, betrug im August 2005  9,3%.
Schwierigkeiten, einen Arbeitsplatz zu finden, hatten im August
vor allem Personen mit geringer Schulbildung. Der Anstieg der
Erwerbslosigkeit im Vormonatsvergleich (+ 50 000) vollzog sich per
Saldo nur in der Gruppe der Befragten mit Hauptschul- oder ohne
Abschluss.
Die starke saisonbereinigte Zunahme der Zahl der Erwerbslosen
gegenüber dem Juli 2005 um 140 000 ist größtenteils dadurch
verursacht, dass sich in diesem Jahr ein Teil des sonst im Juli
üblichen Anstiegs in den August verschoben hat. Zudem gilt, dass die
saisonbereinigte Reihe größtenteils auf einer geschätzten Zeitreihe
basiert und daher mit Unsicherheiten behaftet ist.
Weitere Auskünfte geben:
Zum Thema „Erwerbstätigkeit“:
Stephan Lüken,
Telefon: (0611) 75-2016,
E-Mail:  stephan.lueken@destatis.de
Zum Thema „Erwerbslosigkeit“:
Thomas Riede,
Telefon: (0611) 75-2433,
E-Mail:  thomas.riede@destatis.de
ILO-Arbeitsmarktstatistik, monatliche Ergebnisse
Berichts-       Veränderung   Veränderung
 Erwerbs-                 monat          August 2005   August 2005
 status             August      Juli      gegenüber     gegenüber
                     2005       2005      Juli 2005    August 2004
in Millionen                  in %
                        Personen
Erwerbstätige 1)    38,84      38,76          0,2            0,1
Erwerbslose 2)       3,99       3,94          1,3            0,1
Erwerbspersonen
  insgesamt         42,83      42,70          0,3            0,1
Anteile in %               in %-Punkten
Erwerbstätigen-
  quote 3)           68,0       67,9 4)       0,1          – 0,2
Erwerbslosen-
 quote
   Insgesamt          9,3        9,2          0,1            0,0
   Männer             9,0        8,9          0,1            1,2
   Frauen             9,7        9,6          0,1          – 1,3
   Personen
     unter
     25 Jahren       17,4       17,7        – 0,3          – 2,5
   Personen
      25 Jahre und
      älter           8,1        8,0          0,1            0,4
   Westdeutschland    8,5        8,3          0,2              .
   Ostdeutschland
    (einschl.
     Berlin)         12,4       12,6        – 0,2              .
ILO-Arbeitsmarktstatistik, Zeitreihen
                  und saisonbereinigte Ergebnisse 5)
Erwerbs-         Erwerbs-        Erwerbslosen-
                     tätige 1)         lose 2)          quote
Jahr    Monat    origi-   saison-  origi-  saison-  origi-  saison-
                 nal      berei-   nal     berei-   nal     berei-
                          nigt             nigt             nigt
in Millionen Personen                in %
2004   Juli     38,726  38,783     4,11     3,99    9,6       9,3
       August   38,795  38,801     3,99     4,01    9,3       9,4
       Septem-
        ber     39,111  38,839     3,83     3,95    8,9       9,2
       Oktober  39,275  38,852     3,89     4,07    9,0       9,5
       Novem-
        ber     39,264  38,829     3,61     3,90    8,4       9,1
       Dezem-
        ber     39,050  38,808     3,41     3,94    8,0       9,2
2005   Januar   38,333  38,746     4,01     3,99    9,5       9,3
       Februar  38,372  38,750     4,44     4,02   10,4       9,4
       März     38,478  38,769     4,30     4,05   10,1       9,5
       April    38,651  38,802     4,33     4,08   10,1       9,5
       Mai      38,740  38,805     4,06     3,93    9,5       9,2
       Juni     38,793  38,811     3,86     3,91    9,1       9,2
       Juli     38,762  38,814     3,94     3,84    9,2       9,0
       August   38,835  38,838     3,99     3,98    9,3       9,3
1) Ergebnis der Erwerbstätigenrechnung im Rahmen der
Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen: Erwerbstätige mit Wohnort
in Deutschland (Inländerkonzept).
2) Ergebnis der Telefonbefragung zum ILO-Erwerbsstatus: Der
Standardfehler für die Zahl der Erwerbslosen beträgt 2,5%.
3) Anteil der Erwerbstätigen zwischen 15 und 64 Jahren an der
gleichaltrigen Bevölkerung.
4) Gegenüber dem Vormonat korrigierter Wert.
5) Census-X-12-ARIMA. Frühere Zeiträume für Erwerbslose zum Teil
auf Basis von vorläufig geschätzten Ergebnissen; Saisonbereinigung
mit größeren Unsicherheiten.
Methodische Erläuterungen zur ILO-Arbeitsmarktstatistik im August
2005
Die ILO-Arbeitsmarktstatistik des Statistischen Bundesamtes setzt
die international anerkannten und angewandten Kriterien für die
Differenzierung von Personen nach dem Erwerbsstatus um. Die
Anwendung dieser von der International Labour Organization (ILO)
mit Sitz in Genf formulierten Kriterien bildet die Voraussetzung
für supra- und internationale Vergleiche von Arbeitsmärkten.
Die ILO folgt einem extensiven Erwerbskonzept. Erwerbstätig ist
danach jede Person im erwerbsfähigen Alter, die im Berichtszeitraum
gegen Entgelt oder im Rahmen einer selbstständigen Tätigkeit
gearbeitet hat, gleich in welchem Umfang. Als erwerbslos gilt im
Sinne der durch die EU konkretisierten ILO-Abgrenzung jede Person im
Alter von 15 bis 74 Jahren, die in diesem Zeitraum weder einer mit
Einkommen verbundenen abhängigen Tätigkeit nachgegangen ist noch
selbstständig war, aber in den letzten vier Wochen vor der Befragung
aktiv eine Tätigkeit gesucht hat. Auf den  zeitlichen Umfang der
gesuchten Tätigkeit kommt es nicht an. Eine neue Arbeit muss
innerhalb von zwei Wochen aufgenommen werden können. Die
Einschaltung einer Agentur für Arbeit oder eines kommunalen Trägers
in die Suchbemühungen ist nicht erforderlich.
Die für internationale Vergleiche maßgebliche Abgrenzung der
Erwerbslosigkeit nach ILO-Kriterien unterscheidet sich von der
Definition der Zahl der registrierten Arbeitslosen nach dem
Sozialgesetzbuch (SGB), welche der Berichterstattung der
Bundesagentur für Arbeit zu Grunde liegt. So fordert das SGB eine
Meldung bei einer Agentur für Arbeit oder kommunalen Trägern sowie
die Suche nach einer Beschäftigung von mindestens 15 Wochenstunden,
um als arbeitslos erfasst zu werden. Andererseits kann nach dem SGB
trotz registrierter Arbeitslosigkeit eine Erwerbstätigkeit mit einem
Umfang unter 15 Stunden als Hinzuverdienstmöglichkeit ausgeübt
werden. Es sind somit  in der ILO-Arbeitsmarktstatistik Erwerbslose
enthalten, die die Bundesagentur für Arbeit nicht als arbeitslos
zählt. Zum anderen gelten in der Statistik der Bundesagentur für
Arbeit auch Personen als arbeitslos, die nach Definition der
ILO-Arbeitsmarktstatistik nicht erwerbslos sind.
Bei der Erwerbslosenquote handelt es sich um die Zahl der
Erwerbslosen in Prozent aller Erwerbspersonen (Erwerbslose +
Erwerbstätige).
Bei der Erwerbstätigenquote handelt es sich um den Anteil der
Erwerbstätigen im Alter von 15 bis 64 Jahren an der gleichaltrigen
Bevölkerung. Diese Altersabgrenzung entspricht den Festlegungen des
EU-Beschäftigungspaktes.
Die ausgewiesenen Quoten und Veränderungsraten basieren auf nicht
gerundeten Werten.
Die vorliegenden Daten über Erwerbslosigkeit  entstammen einer
telefonischen Befragung von 30 000 zufällig ausgewählten Personen im
Alter von 15 bis 74 Jahren gemäß den Definitionen der ILO. Da es
sich hierbei um eine Stichprobenerhebung handelt, ist die
Hochrechnung des Ergebnisses auf die Gesamtbevölkerung mit einem so
genannten Standardfehler behaftet, der bei der Interpretation der
Ergebnisse zu berücksichtigen ist.  Er gibt an, in welcher
Größenordnung mit einer angebbaren Wahrscheinlichkeit
das „tatsächliche“ Ergebnis vom Ergebnis der Stichprobe abweichen
kann. Der Standardfehler für die Zahl der Erwerbslosen wird in der
tabellarischen Darstellung der Daten ausgewiesen. 
Die ILO-Telefonerhebung wurde im Januar 2005 neu eingeführt. Für
den davor liegenden Zeitraum ab dem Jahr 1991 existiert eine
geschätzte Zeitreihe. Als Eckwerte der Schätzung dienen die um einen
Niveaufaktor korrigierten Erwerbslosenzahlen der jährlichen
Arbeitskräfteerhebung (AKE), die im bisherigen Verlauf der
Telefonerhebung beobachteten monatlichen Veränderungen sowie die
Erwerbslosenreihe, die bis Ende 2004 veröffentlicht worden war.
Diese wurde mit Hilfe der Zahl registrierter Arbeitsloser
ermittelt. Auf der aus diesen Eckwerten geschätzten Zeitreihe
basiert auch die Saisonbereinigung der Ergebnisse.
Vorjahresvergleiche und saisonbereinigte Werte sind somit mit
größeren Unsicherheiten behaftet. Das angewandte
Rückrechnungsverfahren wird in der Oktoberausgabe der Zeitschrift
des Statistischen Bundesamtes „Aus Wirtschaft und Statistik“
ausführlich dokumentiert werden (erscheint Anfang November).
Die Angaben zur Erwerbstätigkeit sind Ergebnisse der
Erwerbstätigenrechnung im Rahmen der Volkswirtschaftlichen
Gesamtrechnungen (VGR).
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