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Sozialhilfequote in süddeutschen Kreisen deutlich geringer

Wiesbaden (ots)

Nach Mitteilung des Statistischen Bundesamtes
ist der Anteil der Personen an der Bevölkerung, der auf Sozialhilfe
angewiesen ist, in den Kreisen (das heißt den kreisfreien Städten und
den Landkreisen) Süddeutschlands in der Regel weiterhin deutlich
geringer als in den anderen Regionen Deutschlands. So lag die
Sozialhilfequote (Anteil der Empfänger von laufender Hilfe zum
Lebensunterhalt außerhalb von Einrichtungen an der Bevölkerung in
Prozent) zum Jahresende 2004 in den bayerischen beziehungsweise
baden-württembergischen Kreisen zumeist deutlich unter dem
Bundesdurchschnitt von 3,5%.
Die niedrigste Empfängerquote unter den 439 Kreisen in Deutschland
hatte Ende 2004 der Kreis Unterallgäu mit 0,4%. Unmittelbar dahinter
lagen die – ebenfalls bayerischen – Kreise Freising,
Aichach-Friedberg und Erlangen-Höchstadt (jeweils 0,5%). Fast ein
Drittel der Landkreise und kreisfreien Städte in Bayern wies eine
Sozialhilfequote von unter einem Prozent auf.
Dagegen handelt es sich bei den Regionen mit den höchsten
Empfängerquoten – mit Ausnahme der Stadt Schwerin – durchweg um
größere kreisfreie Städte im übrigen früheren Bundesgebiet. Dabei
hatten die Städte Bremerhaven (12,1%), Kassel (9,7%) und Offenbach am
Main (9,4%) die höchsten Sozialhilfequoten.
Ein ähnliches Bild zeigt sich, wenn man die Sozialhilfequote der
Kinder unter 15 Jahren betrachtet. Auch hier weisen die süddeutschen
Kreise deutlich geringere Quoten auf als die kreisfreien Städte und
Landkreise im übrigen Bundesgebiet.
Während die Sozialhilfequote für Kinder unter 15 Jahren im Kreis
Unterallgäu bei lediglich 0,7% liegt und damit nicht einmal jedes
hundertste Kind von Sozialhilfe lebt, ist in Bremerhaven mehr als
jedes vierte Kind (28,7%) hierauf angewiesen. Das Risiko für Kinder
in Bremerhaven, auf Sozialhilfe angewiesen zu sein, ist somit etwa
vierzigmal so hoch wie für Kinder im Unterallgäu. Im
Bundesdurchschnitt liegt die Sozialhilfequote für Kinder unter 15
Jahren bei 8,1%.
Diese und andere Ergebnisse bietet die gemeinsame Veröffentlichung
„Sozialhilfe regional 2004“ der Statistischen Ämter des Bundes und
der Länder, die einen Überblick zum Sozialhilfebezug in allen 439
Kreisen in Deutschland gibt. Die neu aufgelegte Publikation ist
kostenlos online im Internetangebot des Statistischen Bundesamtes
(http://www.destatis.de/allg/d/veroe/proser4fsoz_d.htm) erhältlich.
Der überwiegende Teil der Sozialhilfeempfänger/-innen im engeren
Sinne (das heißt Empfänger/-innen von laufender Hilfe zum
Lebensunterhalt außerhalb von Einrichtungen) wurde letztmalig zum
Jahresende 2004 in der amtlichen Sozialhilfestatistik erfasst. Seit
dem In-Kraft-Treten des Vierten Gesetzes für moderne Dienstleistungen
am Arbeitsmarkt („Hartz IV“) zum 1. Januar 2005 erhalten bisherige
Sozialhilfeempfänger, die grundsätzlich erwerbsfähig sind sowie deren
Familienangehörige, Leistungen der Grundsicherung für Arbeitsuchende
nach dem Zweiten Buch Sozialgesetzbuch (SGB II), insbesondere
Arbeitslosengeld II.
Weitere Auskünfte gibt:
Zweigstelle Bonn,
Sascha Krieger,
Telefon: (01888) 644-8159 oder -8953,
E-Mail:  sozialhilfe@destatis.de
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Statistisches Bundesamt

Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an:

Statistisches Bundesamt
Pressestelle
Telefon: (0611) 75-3444
Email: presse@destatis.de

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