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2005: Inobhutnahmen fast unverändert

Wiesbaden (ots)

Im Jahr 2005 wurden in Deutschland 25 400 Kinder
und Jugendliche von Jugendämtern in Obhut genommen. Wie das
Statistische Bundesamt mitteilt, waren dies rund 300 (– 1%) weniger
als 2004. Pro Tag nahmen die Jugendämter 2005 rein rechnerisch rund
70 Kinder und Jugendliche in Obhut.
Eine Inobhutnahme ist eine kurzfristige Maßnahme der Jugendämter
zum Schutz von Kindern und Jugendlichen, wenn sie sich in einer
akuten, sie gefährdenden Situation befinden. Jugendämter nehmen
Minderjährige auf deren eigenen Wunsch oder auf Initiative Anderer
(etwa der Polizei oder Erzieher) in Obhut und bringen sie – meist für
Stunden oder einige Tage – in einer geeigneten Einrichtung unter,
etwa in einem Heim.
7 700 Kinder und Jugendliche (30%) wurden 2005 auf eigenen Wunsch
in Obhut genommen, bei den Übrigen veranlassten andere Personen oder
Stellen die Inobhutnahme.
15 600 (61%) der in Obhut genommenen Kinder und Jugendlichen waren
älter als 14 Jahre. 56% aller in Obhut Genommenen (14 200) waren
Mädchen.
An einem jugendgefährdenden Ort, zum Beispiel in Straßen mit
Bordellbetrieb oder an Treffpunkten von Drogenhändlern, wurden rund
9% (2 400) der in Obhut Genommenen aufgegriffen.
Anlass für die Inobhutnahme war in 23% der Fälle (5 800)
Vernachlässigung beziehungsweise Anzeichen für Misshandlung oder für
sexuellen Missbrauch. Überforderung der Eltern war in 41% der Fälle
(+ 9% gegenüber 2004) der Grund. Weitere Anlässe bildeten
Integrationsprobleme im Heim oder in der Pflegefamilie (7% aller
Fälle), Probleme in der Schule (6%), Kriminalität (7%) und
Suchtprobleme (4%).
Weitere kostenlose Informationen finden sich im Internetangebot
des Statistik-Shops unter www.destatis.de/shop mit dem Suchwort
„Inobhutnahmen“.
Weitere Auskünfte gibt:
Zweigstelle Bonn,
Dorothee von Wahl,
Telefon: (01888) 644-8167,
E-Mail:  jugendhilfe@destatis.de
ots-Originaltext
Statistisches Bundesamt

Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an:

Statistisches Bundesamt
Pressestelle
Telefon: (0611) 75-3444
Email: presse@destatis.de

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