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Paneldaten des Mikrozensus für die Wissenschaft jetzt verfügbar

Wiesbaden (ots)

Ab sofort stehen der Wissenschaft die
Einzeldaten des Mikrozensus auch als "Mikrozensuspanel 1996 bis 1999"
für Verlaufsuntersuchungen auf der Haushalts- und Personenebene zur
Verfügung. Dieser neue Datensatz basiert auf dem jährlich
durchgeführten Mikrozensus, der europaweit größten jährlichen
Haushaltsbefragung zu den Lebens- und Arbeitsbedingungen in
Deutschland. Neu ist, dass die Angaben zu ein und demselben
Personenkreis jetzt für bis zu vier Erhebungszeitpunkte vorliegen und
damit bereits so genannte Paneluntersuchungen ermöglichen. Die
Einzelangaben sind so anonymisiert, dass sie einerseits den strengen
Anforderungen des gesetzlichen Datenschutzes genügen und andererseits
genügend Potenzial für wissenschaftliche Analysen bieten (so
genannter Scientific Use File).
Die Nutzung des Mikrozensus als Panel und seine Weitergabe an die
Wissenschaft wurden durch die aufeinander abgestimmte Förderung des
beteiligten Forschungsverbundes seitens des Bundesministeriums für
Bildung und Forschung und der Deutschen Forschungsgemeinschaft
ermöglicht. Kooperationspartner waren das Statistische Bundesamt, das
Forschungsdatenzentrum der Statistischen Landesämter, die Freie
Universität Berlin und das Zentrum für Umfragen, Methoden und
Analysen (ZUMA).
Das Mikrozensuspanel weist gegenüber anderen Panelerhebungen
spezifische Vorteile auf. Sein großer Stichprobenumfang (rund 120 000
Personen beziehungsweise 55 000 Haushalte pro Erhebungszeitpunkt im
Scientific Use File des Mikrozensuspanels 1996 bis 1999) in
Verbindung mit dem breiten Merkmalsspektrum eröffnet neue inhaltliche
Analysemöglichkeiten, insbesondere in Bezug auf kleine
Bevölkerungsgruppen. Die für den Mikrozensus gesetzlich festgelegte
Auskunftspflicht hat zur Folge, dass Ausfälle von zu befragenden
Personen im Mikrozensuspanel eine untergeordnete Rolle spielen.
Das Zeitfenster des Mikrozensuspanels von zwei bis vier Jahren ist
ausreichend, um eine Vielzahl von Prozessen - beispielsweise das
Auszugsverhalten junger Menschen - analysieren zu können. Nach den
Ergebnissen des Mikrozensuspanels 1996 bis 1999 verließen junge
Erwachsene (ledige Personen ab 18 Jahren, die mit den Eltern oder
einem Elternteil in einem Haushalt zusammenleben) in den neuen
Ländern und Berlin früher das Elternhaus als in den alten
Bundesländern. So waren junge Ostdeutsche 1996 vor dem Auszug aus
ihrem elterlichen Haushalt im Durchschnitt 22,7 Jahre alt; dagegen
ließen sich ihre westdeutschen Altersgenossen (24,3) durchschnittlich
gut anderthalb Jahre länger Zeit.
Einrichtungen mit der Aufgabe unabhängiger wissenschaftlicher
Forschung können das Scientific Use File des Mikrozensuspanels 1996
bis 1999 bei den Forschungsdatenzentren der Statistischen Ämter des
Bundes und der Länder bestellen. Antragsformulare stehen unter
www.forschungsdatenzentrum.de als Download zur Verfügung. Die Daten
werden zum Preis von 65 Euro angeboten.
Auf Basis der gewonnenen Erfahrungen ist geplant, in Kürze auch
ein Mikrozensuspanel 2001 bis 2004 sowie ein Mikrozensuspanel-Campus-
File für Lehrzwecke zu erstellen.
Weitere Auskünfte geben:	
Statistisches Bundesamt, Gruppe VIIIC Mikrozensus
Robert Herter-Eschweiler, Telefon: (01888) 644-8725
Forschungsdatenzentrum der Statistischen Landesämter
Dr. Sylvia Zühlke, Telefon: 0211/9449-4203
E-Mail:  forschungsdatenzentrum@lds.nrw.de
ZUMA, GML
Bernhard Schimpl-Neimanns, Telefon: 0621/1246-263 
mikrodaten@zuma-mannheim.de
Statistisches Bundesamt

Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an:

Statistisches Bundesamt
Pressestelle
Telefon: (0611) 75-3444
Email: presse@destatis.de

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