All Stories
Follow
Subscribe to Statistisches Bundesamt

Statistisches Bundesamt

Jahr 2006: 0,7% mehr Erwerbstätige als ein Jahr zuvor

Wiesbaden (ots)

Nach ersten vorläufigen Berechnungen des
Statistischen Bundesamtes hatten im Durchschnitt des Jahres 2006 fast
39,1 Millionen Erwerbstätige ihren Arbeitsort in Deutschland, 258 000
Personen oder 0,7% mehr als ein Jahr zuvor. Im Jahr 2005 war im
Jahresdurchschnitt die Beschäftigung noch um 52 000 Personen oder
0,1% zurückgegangen. Die Zahl der Erwerbstätigen erreichte im Jahr
2006 wieder in etwa das Niveau des Jahres 2002. Zugleich war der
Anstieg der Erwerbstätigenzahl von 0,7% die stärkste
Beschäftigungszunahme im Vorjahresvergleich seit dem Jahr 2000.
Zur positiven Entwicklung der Erwerbstätigkeit im Jahr 2006 haben
sowohl die konjunkturelle Belebung als auch das Großereignis der
Fußballweltmeisterschaft in Deutschland beigetragen. Ferner wurde die
Beschäftigung auch im Jahr 2006 - wie bereits in den Jahren zuvor -
durch den Einsatz zahlreicher arbeitsmarktpolitischer Reformprogramme
gefördert. Während im Jahr 2005 überwiegend die Förderung der
Selbstständigkeit von Bedeutung war, zählten im Jahr 2006 im
Vergleich zum Vorjahr die Arbeitsgelegenheiten nach der
Mehraufwandsvariante (sogenannte 1-Euro-Jobs) zu dem zahlenmäßig
bedeutendsten Instrument der Beschäftigung schaffenden Maßnahmen.
Der Anstieg der Erwerbstätigkeit im Jahresdurchschnitt 2006 wurde
insbesondere durch eine Zunahme der Arbeitnehmer getragen: Ihre Zahl
erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahr um 222 000 Personen (+ 0,6%)
auf knapp 34,7 Millionen Beschäftigte. Damit kam es erstmals seit dem
Jahr 2001 wieder zu einem nennenswerten Anstieg der Arbeitnehmerzahl
im Vorjahresvergleich. Ausschlaggebend hierfür war, dass der über
fünf Jahre anhaltende Rückgang sozialversicherungspflichtiger
Beschäftigung im Jahr 2006 zu Ende ging und im Vergleich zum Vorjahr
sogar wieder mehr Arbeitsplätze geschaffen wurden. Daneben hat im
Jahresdurchschnitt 2006 auch die Zahl der Personen mit geringfügiger
Beschäftigung (Minijob) in Haupterwerbstätigkeit zugenommen. Die Zahl
der Selbstständigen einschließlich mithelfender Familienangehöriger
stieg im Vergleich zum Vorjahr um 0,8% auf knapp 4,4 Millionen
Personen. Dieser Anstieg fiel allerdings im Jahr 2006 - auch in Folge
des Auslaufens der beiden arbeitsmarktpolitischen Förderinstrumente
Existenzgründungszuschuss und Überbrückungsgeld - schwächer aus als
in den Jahren zuvor. Beide Instrumente wurden zum 1. August 2006
durch den Gründungszuschuss ersetzt.
Nach Wirtschaftsbereichen entwickelte sich im Jahresdurchschnitt
2006 die Erwerbstätigkeit - nach wie vor - unterschiedlich: Im
Vergleich zum Vorjahr lag ein Schwerpunkt der gesamtwirtschaftlichen
Beschäftigungszunahme wiederum in den Dienstleistungsbereichen. Hier
stieg die Zahl der Erwerbstätigen um 1,3%, nach 0,7% im Jahr 2005. Im
Produzierenden Gewerbe ohne Baugewerbe waren dagegen im Jahr 2006
Beschäftigungsverluste zu verzeichnen. Allerdings fielen diese mit
einem Rückgang um 1,1% im Vorjahresvergleich wesentlich schwächer aus
als im Jahr 2005 (-  1,7%). Im Baugewerbe kam im Jahr 2006 der seit
dem Jahr 1996 anhaltende Personalabbau im Vorjahresvergleich fast zum
Stillstand (- 0,4%). In der Land- und Forstwirtschaft waren im Jahr
2006 genau so viele Personen erwerbstätig wie im Jahr zuvor.
Begleitet wird die Entwicklung der Erwerbstätigkeit nach
Wirtschaftsbereichen seit der Wiedervereinigung von einem anhaltenden
Strukturwandel: Im Jahresdurchschnitt 2006 hatten fast drei Viertel
aller Erwerbstätigen ihren Arbeitsplatz in den
Dienstleistungsbereichen. Der Anteil der hier Beschäftigten in
Relation zur gesamten Erwerbstätigkeit erhöhte sich von 59,5% im Jahr
1991 auf 72,3% im vergangenen Jahr. Im primären und sekundären Sektor
hat sich der Erwerbstätigenanteil entsprechend kontinuierlich
verringert: Waren in der Land- und Forstwirtschaft 1991 noch 3,9%
aller Erwerbstätigen beschäftigt, lag der Anteil im Jahr 2006 nur bei
2,2%. Im Produzierenden Gewerbe ohne Baugewerbe sank im gleichen
Zeitraum der Beschäftigtenanteil um 9,3 Prozentpunkte und zwar von
29,3% auf 20,0%. Im Baugewerbe hat sich der Anteil der Erwerbstätigen
nach seinem höchsten Beschäftigungsstand im Jahr 1995 (8,6% der
Erwerbstätigen) kontinuierlich verringert und lag 2006 mit 5,5% um
1,8 Prozentpunkte niedriger als im Jahr 1991.
Daten der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen zur
Erwerbstätigkeit nach Jahren können im Internet direkt unter
http://www.destatis.de/basis/d/vgr/vgrtab10.htm abgerufen werden.
Erwerbstätige mit Arbeitsort in Deutschland
                   nach Wirtschaftsbereichen 1)
Land- und    Produzie-
        Erwerbs-    Forstwirt-   rendes      Bau-      Dienst-
Jahr    tätige      schaft,      Gewerbe     gewerbe   leistungs-
        insgesamt   Fischerei    ohne Bau-             bereiche 2)
                                 gewerbe
Personen in 1 000
2000     39 144        936         8 534      2 769      26 905
2001     39 316        925         8 544      2 598      27 249
2002     39 096        904         8 355      2 439      27 398
2003     38 724        880         8 139      2 322      27 383
2004     38 875        873         8 019      2 254      27 729
2005     38 823        850         7 883      2 165      27 925
2006     39 081        850         7 800      2 156      28 275
Veränderung gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum in %
2000        1,9      - 1,1           0,5      - 3,1         3,0
2001        0,4      - 1,2           0,1      - 6,2         1,3
2002      - 0,6      - 2,3         - 2,2      - 6,1         0,5
2003      - 1,0      - 2,7         - 2,6      - 4,8       - 0,1
2004        0,4      - 0,8         - 1,5      - 2,9         1,3
2005      - 0,1      - 2,6         - 1,7      - 3,9         0,7
2006        0,7        0,0         - 1,1      - 0,4         1,3
Anteile der Wirtschaftsbereiche an den Erwerbstätigen
                         insgesamt in %
1991        100        3,9          29,3        7,3        59,5
2000        100        2,4          21,8        7,1        68,7
2001        100        2,4          21,7        6,6        69,3
2002        100        2,3          21,4        6,2        70,1
2003        100        2,3          21,0        6,0        70,7
2004        100        2,2          20,6        5,8        71,3
2005        100        2,2          20,3        5,6        71,9
2006        100        2,2          20,0        5,5        72,3
1) Jahresdurchschnitte. 2) Handel, Gastgewerbe und Verkehr,
Finanzierung, Vermietung und Unternehmensdienstleister, öffentliche
und private Dienstleister.
Weitere Auskünfte gibt:
Michael Braig,
Telefon: (0611) 75-2932,
E-Mail:  vgr-erwerbstaetige@destatis.de

Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an:

Statistisches Bundesamt
Pressestelle
Telefon: (0611) 75-3444
Email: presse@destatis.de

Original content of: Statistisches Bundesamt, transmitted by news aktuell

More stories: Statistisches Bundesamt
More stories: Statistisches Bundesamt
  • 29.12.2006 – 07:55

    Einfuhren aus China steigen weiter kräftig

    Wiesbaden (ots) - Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, wurden in den ersten neun Monaten 2006 Waren im Wert von 34,4 Milliarden Euro aus der Volksrepublik China nach Deutschland eingeführt. Gegenüber Januar bis September 2005 haben sich die Einfuhren aus dem Reich der Mitte somit um 19,7% erhöht. Eingeführt wurden insbesondere Geräte der Nachrichtentechnik, Rundfunk- und Fernsehgeräte und elektronische ...

  • 29.12.2006 – 07:50

    Öffentliche Haushalte erzielen höhere Steuereinnahmen im 1.- 3. Quartal 2006

    Wiesbaden (ots) - Wie das Statistische Bundesamt nach vorläufigen Ergebnissen der Kassenstatistik der öffentlichen Haushalte (Bund, Sondervermögen des Bundes, Länder, Gemeinden/ Gemeindeverbände (Gv.) und Sozialversicherung) mitteilt, stiegen die öffentlichen Einnahmen vor allem aufgrund höherer Steuereinnahmen im ersten bis dritten Quartal 2006 um 4,9% auf ...

  • 28.12.2006 – 14:08

    KORREKTUR: Jeder 14. Schüler besucht Privatschule

    Wiesbaden (ots) - In der heute morgen um 8.00 Uhr verbreiteten Meldung war ein Fehler enthalten. In der zur Meldung gehörenden Tabelle war für Hessen ein falscher Wert ausgewiesen: statt 7,8 muss es 4,8 Prozent lauten. Nachfolgend die korrigierte Tabelle: Anteil der Schülerinnen und Schüler in Privatschulen in % der Schülerinnen und Schüler in öffentlichen und ...