Wechsel an der Spitze des Statistischen Bundesamtes
Wiesbaden (ots)
Bundesinnenminister Dr. Wolfgang Schäuble hat heute im Statistischen Bundesamt in Wiesbaden Johann Hahlen aus seinen Ämtern als Präsident des Statistischen Bundesamtes und Bundeswahlleiter verabschiedet und Walter Radermacher als neuen Präsidenten und Bundeswahlleiter offiziell eingeführt.
Zum neuen Präsidenten des Statistischen Bundesamtes gewandt, betonte Minister Schäuble: "Walter Radermacher gehört dem Statistischen Bundesamt seit bald 30 Jahren an und hat sich durch herausragende Leistungen vom Referenten in der Handelsstatistik bis zum Vizepräsidenten und nun zum Präsidenten des Amtes entwickelt. Ich wünsche ihm und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Statistischen Bundesamtes vor allem in der arbeitsreichen Zeit der deutschen EU-Ratspräsidentschaft und bei dem anstehenden Großprojekt der Beteiligung Deutschlands an der EU-weiten Volkszählung 2010/2011 gutes Gelingen".
Als neuer Präsident wird Walter Radermacher für die Vorbereitung und Durchführung der ersten registergestützten Volkszählung in Deutschland im Jahr 2011 verantwortlich sein. Der bisherige Präsident Johann Hahlen hatte mit den Ergebnissen aus der Bevölkerungsstatistik den demografischen Wandel wieder verstärkt in das Bewusstsein der Öffentlichkeit gerückt und sich für den Methodenwechsel hin zum registergestützten Zensus eingesetzt.
Auch zwei weitere große Projekte will Radermacher zügig vorantreiben: Neben der Reform der Unternehmensstatistik, die auf eine weitere Entlastung der befragten Unternehmen durch stärkere Nutzung von Registern und elektronischen Meldewegen abzielt, hat die praktische Umsetzung des sogenannten Standard-Kosten-Modells hohe Priorität. Hier hat das Statistische Bundesamt innerhalb kürzester Zeit aus eigener Kraft die erforderlichen Kapazitäten aufgebaut und sich damit als flexibler Dienstleister der Bundesministerien für das wichtige Thema Bürokratiekostenmessung bewiesen.
Walter Radermacher war am 22. Dezember 2006 zum neuen Präsidenten des Statistischen Bundesamtes ernannt worden. Mit ihm steht ein gelernter Ökonom und Statistiker an der Spitze der obersten Statistikbehörde Deutschlands, der sich mit dem Aufbau der Umweltökonomischen Gesamtrechnungen (UGR) internationale Anerkennung erworben und als Verwaltungschef des Amtes ein modernes Qualitätsmanagement eingeführt hat. Radermacher übernimmt das Amt von Johann Hahlen, der elf Jahre lang das Statistische Bundesamt leitete und Anfang Oktober 2006 als Staatssekretär in das Bundesministerium des Innern gewechselt war.
Johann Hahlen war am 2. Oktober 1995 als Präsident des Amtes nach Wiesbaden gekommen, wo er sich - obwohl von Hause aus Jurist und nicht Statistiker - rasch zum Kenner der Materie entwickelte. Als Bundeswahlleiter organisierte er in seiner Amtszeit zwei Europawahlen und drei Bundestagswahlen - die letzte Wahl 2005 in nur fünf Monaten und unter schwierigen Rahmenbedingungen.
Unter der Ägide Johann Hahlens entwickelte sich die Statistikbehörde zu einem modernen Informationsdienstleister. "Die Kommunikation statistischer Ergebnisse verlangt genauso viel Sorgfalt wie die Ermittlung der Zahlen", so Johann Hahlen im Rückblick auf seine Amtszeit. Gerade aus der Euro-Teuro-Diskussion nach der Einführung des Eurobargelds hat das Statistische Bundesamt viel gelernt, seine Analysen intensiviert und neue Wege der Kommunikation beschritten, zum Beispiel jüngst mit dem neuen Preismonitor. Äußerlich markierte im Herbst 2001 das neue Corporate Design des Statistischen Bundesamtes mit der Wort-Bild-Marke "destatis - wissen.nutzen", dass sich das Amt vom reinen Datenproduzenten zum Datendienstleister gewandelt hat.
In der Amtszeit von Johann Hahlen konnte im Herbst 2005 mit der Gesamtsanierung des Wiesbadener Hauptsitzes begonnen werden. "Wenn das Hochhaus und die Nebengebäude bis 2012 saniert sind und die Ergebnisse des Zensus 2011 viele Statistiken auf eine aktuelle Grundlage gestellt haben, dann haben wir Statistiker allen Grund optimistisch in die Zukunft zu schauen. Dies haben wir zu einem guten Teil auch Johann Hahlen zu verdanken", betonte Präsident Walter Radermacher in seinem Schlusswort.
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