Zentralverband der Deutschen Geflügelwirtschaft e.V.
Wechsel an der Spitze der deutschen Geflügelwirtschaft: Friedrich-Otto Ripke ist neuer ZDG-Präsident
Berlin (ots)
Der Zentralverband der Deutschen Geflügelwirtschaft e. V. (ZDG) hat einen neuen Präsidenten. Einstimmig ist Friedrich-Otto Ripke, Staatssekretär a. D., am Montagnachmittag bei der Mitgliederversammlung des ZDG in Hannover im Vorfeld der EuroTier zum neuen Präsidenten des Dach- und Spitzenverbandes der deutschen Geflügelwirtschaft gewählt worden. Ripke löst Leo Graf von Drechsel an der ZDG-Spitze ab, der nach fünf Jahren im Amt aus beruflichen Gründen nicht mehr kandidiert hatte. "Ich freue mich sehr darauf, unsere starke Branche im Austausch mit Politik und Öffentlichkeit vertreten zu dürfen", bedankte sich Ripke bei den Mitgliedern für das Vertrauen. Der 63-Jährige, bislang ZDG-Vizepräsident und seit 2013 Vorsitzender des Landesverbandes der Niedersächsischen Geflügelwirtschaft, versprach: "Ich werde mit ganzer Kraft daran arbeiten, die Geflügelwirtschaft im öffentlichen Bild so darzustellen, wie sie wirklich ist - innovativ, der Zukunft zugewandt, das Tierwohl stets im Blick."
Wie sehr das Tierwohl bereits heute das Selbstverständnis und die Positionen der deut-schen Geflügelwirtschaft prägt, belegt eindrucksvoll das "Leitpapier 2017", das die Mit-gliederversammlung einstimmig verabschiedete. Als Beitrag zur gesellschaftspolitischen Diskussion und mit Blick auf die 2017 anstehende Bundestagswahl stellt die Geflügelwirt-schaft sechs an die Politik gerichtete Kernforderungen auf. So fordert der ZDG von der Politik ein klares Bekenntnis zum Geflügel-Standort Deutschland und Entwicklungsperspektiven für Stallbauten. "Die Politik muss anerkennen, welche erheblichen Leistungen die Branche in Bezug auf Tierwohl, Umwelt- und Verbraucherschutz dauerhaft erbringt", be-tonte der neu gewählte Präsident Friedrich-Otto Ripke und appellierte an die Politik, im möglichen Zielkonflikt zwischen Tierwohl und Umweltschutz sachgerechte und ausgewogene Lösungen zu finden. Auch zum geplanten staatlichen Tierwohllabel positioniert sich der ZDG klar: "Sollte das staatliche Tierwohllabel tatsächlich kommen, muss das Geflügel von Anfang an dabei sein - das geht gar nicht ohne uns!", forderte Ripke mit Bezug auf das Leitpapier. Zudem sei eine Herkunftskennzeichnung bei einem staatlichen Tierwohllabel ebenso unverzichtbar wie für Geflügelfleisch auch in der Gastronomie. Weitere Kernforderungen: Die Anstrengungen der Branche beim Verzicht auf das Schnabelkürzen bei Legehennen müssen angemessen honoriert werden, die deutschen Puten-Eckwerte sollen als Vorbild für EU-weite Regelungen dienen und ein Verkauf von Gänse- und Entenstopfleber in Deutschland muss unterbunden werden, das Fleisch aus dieser tierschutzwidrigen Haltung entsprechend gekennzeichnet werden.
"Mit diesem Leitpapier senden wir ein starkes Signal: Wir sind eine leistungsstarke, fortschrittliche und nachhaltig arbeitende Branche, wir wollen uns als mitgestaltender Partner aktiv und konstruktiv in aktuelle Diskussionen einbringen", betonte Ripke den von der ZDG-Mitgliederversammlung ausgehenden inhaltlichen Impuls in Richtung Politik.
Bei der Mitgliederversammlung ergaben sich aus der Wahl des bisherigen Vizepräsidenten Ripke zum Präsidenten zwei weitere personelle Veränderungen im Spitzengremium der deutschen Geflügelwirtschaft: Neuer ZDG-Vizepräsident für die Gruppe der Landesverbände ist Karl-Frieder Kottsieper, Vorsitzender des nordrhein-westfälischen Geflügelwirtschafts-Landesverbandes. Und neu ins ZDG-Präsidium gewählt wurde Guido Andres, Vorsitzender des rheinland-pfälzischen Landesverbandes der Geflügelwirtschaft. Beide wurden einstimmig gewählt.
Der bisherige ZDG-Präsident Leo Graf von Drechsel wurde beim abendlichen "International Poultry Event" vor rund 400 Ehrengästen in feierlichem Rahmen verabschiedet. Laudator Carl-Albrecht Bartmer, Präsident der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft e.V. (DLG), würdigte Graf von Drechsel dabei als einen "begeisternden, hervorragend vernetzten Wirtschaftsvertreter mit einem besonderen Maß an Herzensbildung", der sein Wissen und Können in den vergangenen fünf Jahren in vorbildlicher Weise für die Belange der deutschen Geflügelwirtschaft und der deutschen Landwirtschaft insgesamt eingebracht habe. Graf von Drechsel selber blickte zurück auf bewegte Jahre und wandte sich an die Branche in ihrer Gesamtheit: "Wir haben Hervorragendes geleistet, wir können stolz sein! Es lohnt sich, im Austausch mit Gesellschaft und Politik für unsere Geflügelwirtschaft einzutreten, damit müssen wir weitermachen." Für seine Verdienste um die deutsche Geflügelwirtschaft wurde Graf von Drechsel vom ZDG-Ehrenpräsidenten Gerhard Wagner mit der goldenen Ehrennadel des ZDG ausgezeichnet.
Weiterführender Link: Deutsche Geflügelwirtschaft Leitpapier 2017 unter http://ots.de/fX90m
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