ver.di Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Letzter DAG-Fernsehpreis verliehen
Fortführung als ver.di-Preis
beabsichtigt
Leipzig/ Hamburg (ots)
Mit dem zum letzten Mal vergebenen Fernsehpreis der Deutschen Angestellten-Gewerkschaft (DAG) sind am Samstag die Autoren Gareth Jones, Eric Till und Peter Steinbach ausgezeichnet worden. Der 1964 gestiftete Preis wurde alljährlich für Fernseh- oder Dokumentarspiele vergeben, die sich mit zeitkritischen, gesellschaftspolitischen oder historischen Stoffen beschäftigen. Im Laufe von 37 Jahren sind dabei an die Autoren politisch bildender Filme zur Förderung ihrer Arbeit insgesamt rund 550.000 DM ausgeschüttet worden.
Nachdem sich die DAG im März dieses Jahres mit vier weiteren Gewerkschaften zur Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft zusammengeschlossen hat, wurde der DAG-Fernsehpreis 2001 nunmehr vom stellvertretenden ver.di-Vorsitzenden Gerd Herzberg ausgehändigt. "Wir gehen davon aus, dass die Auszeichnung künftig als ver.di-Fernsehpreis fortgeführt werden kann", unterstrich der Gewerkschafter bei dem Festakt im Hause des Mitteldeutschen Rundfunks (mdr) in Leipzig.
Den diesjährigen Preis in "Gold" erhielten Jones und Till - der auch Regie führte - für das Drehbuch zum Fernsehspiel "Bonhoeffer - Die letzte Stufe". Das im Dezember 2000 vom Ostdeutschen Rundfunk Brandenburg (ORB) im Ersten Programm gezeigte Werk schildert Leben und Arbeit des Pastors Dietrich Bonhoeffer im Widerstand gegen Hitler. Bonhoeffer wurde kurz vor Kriegsende im Konzentrationslager Flossenbürg umgebracht. - Jones, geb. 1951, lebt in London und arbeitet für britische, französische und deutsche Sender.
Die Auszeichnung in "Silber" ging an Steinbach für "Der gerechte Richter", im November vergangenen Jahres vom Südwestrundfunk (SWR) ebenfalls in der ARD ausgestrahlt. Das Fernsehspiel - Regie Torsten C. Fischer - zeichnet das Schicksal eines Richters in der DDR Anfang der 50er Jahre nach, der sich dem Druck zur Verurteilung eines Unschuldigen nicht beugt. - Steinbach, Jahrgang 1938, wuchs in Sachsen auf und siedelte 1954 in die Bundesrepublik über; er erhielt bereits im letzten Jahr den DAG-Fernsehpreis in "Silber" für seinen Zwölf-Teiler "Klemperer - Ein Leben in Deutschland".
Der stellvertretende Vorsitzende der Jury für den Fernsehpreis, Dr. Herbert Nierhaus, würdigte die prämierten Filme in seiner Laudatio als "Paradebeispiele für politische Bildung im Fernsehspiel". Zentrales Thema beider Fernsehspiele sei der Widerstand gegen Staatsterrorismus und politisches Unrecht. Die Werke seien geeignet, besonders auch jüngeren Menschen Zugang und Verständnis zu Problemen und Tragödien in der jüngeren deutschen Geschichte zu erleichtern.
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