ver.di Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Medieninfo: ver.di-Umfrage: Wählerinnen und Wähler für mehr Schutz von Tarifverträgen und Tarifbindung
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Ver.di-Umfrage: Wählerinnen und Wähler für mehr Schutz von Tarifverträgen und Tarifbindung – Werneke: klarer Handlungsauftrag an die künftige Bundesregierung
Die große Mehrheit der Wählerinnen und Wähler wünscht sich deutlich mehr Schutz für Tarifverträge, bewertet die nachlassende Tarifbindung kritisch und befürwortet auch gesetzgeberische Schritte zu deren Stärkung. Insbesondere öffentliche Aufträge sollen vorzugsweise an Unternehmen vergeben werden, die nach Tariflohn zahlen. Kritisch sehen viele Wahlberechtigte zudem die Verweigerungshaltung zu Tarifverträgen beim weltgrößten Onlinehändler Amazon. Das sind die zentralen Befunde einer repräsentativen Umfrage unter den Wählerinnen und Wählern in Deutschland im Auftrag der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di).
„Viele Arbeitgeber drücken sich vor Tarifverträgen. Die Umfrage macht deutlich: Das wollen ihnen die Wählerinnen und Wähler nicht länger durchgehen lassen. Sie wollen mehr Tarifverträge und eine bessere Tarifbindung und erwarten dabei eine aktive Rolle des Staates. Die Befunde sind ein klarer Handlungsauftrag an die künftige Bundesregierung“, sagte der ver.di-Vorsitzende Frank Werneke bei der Vorstellung der Umfrageergebnisse am Freitag (27. August 2021) in Berlin.
Demnach sprechen sich 65 Prozent der Befragten für das Eingreifen des Gesetzgebers – etwa durch eine erleichterte Allgemeinverbindlichkeitserklärung – aus, wenn immer mehr Unternehmen aus der Tarifbindung aussteigen; 31 Prozent der Befragten sind dagegen. Aber selbst unter ihnen befürwortet eine Mehrheit von 55 Prozent entsprechende staatliche Eingriffe, wenn es um wichtige Bereiche wie Pflege oder den Einzelhandel geht.
Sogar 70 Prozent der Wählerinnen und Wähler wollen, dass Bund, Länder und Kommunen ihre öffentlichen Aufträge im Gesamtvolumen von 400 Milliarden Euro jährlich nur an die Unternehmen vergeben, die nach Tariflohn zahlen. „Das ist ein beeindruckendes Votum für eine bessere Tarifbindung und darf von der Politik nicht länger ignoriert werden“, betonte Werneke.
Auf deutliche Ablehnung stößt dagegen das Gebaren des weltgrößten Onlinehändlers Amazon, der sich bislang jeglicher Tarifbindung verweigert. Nur knapp ein Drittel der Befragten stimmt der Aussage zu, dass Amazon gute Arbeitsplätze in Deutschland schaffe; zwei Drittel der Befragten (61 Prozent) widersprechen dieser Aussage. Dagegen würde es eine deutliche Mehrheit von 69 Prozent der Wählerinnen und Wähler „positiv“ oder „stark positiv“ bewerten, wenn Amazon endlich einen Tarifvertrag abschließen würde.
V.i.S.d.P.
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