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ver.di-Medieninfo: Jahrespressekonferenz: ver.di geht mit „differenzierter Lohnpolitik“ in das Jahr 2022 – Reallohnzuwächse sollen wachsende Inflation ausgleichen

Jahrespressekonferenz: ver.di geht mit „differenzierter Lohnpolitik“ in das Jahr 2022 – Reallohnzuwächse sollen wachsende Inflation ausgleichen

Mit einer „differenzierten Lohnpolitik“ will die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) die Tarifrunden in diesem Jahr bestreiten. „Wer glänzende Geschäfte auch aufgrund der Pandemie gemacht hat, wie zum Beispiel Versicherungen, Banken oder die Deutsche Telekom, muss die Beschäftigten entsprechend an den Gewinnen beteiligen. Wo es schlechter läuft, wie in Teilen der Luftfahrtbranche, werden wir das dementsprechend berücksichtigen“, erklärte die stellv. ver.di-Vorsitzende Andrea Kocsis am Montagabend in Berlin. Eindeutiges Ziel seien aber Reallohnzuwächse.

Eine coronabedingte Streikzurückhaltung werde es nicht geben. „Löhne sind Kaufkraft. Und Kaufkraft sichert Absatz und damit die notwendige wirtschaftliche Erholung“, sagte Kocsis. Die Gewerkschaft wolle die deutlich anziehende Inflation durch Reallohnzuwächse in den diesjährigen Tarifrunden ausgleichen. ver.di verhandelt in diesem Jahr Tarifverträge für rund vier Millionen Beschäftigte in 14 Tarifbereichen. Insgesamt schließt die Gewerkschaft durchschnittlich 1.600 Tarifverträge pro Jahr ab und hat derzeit 23.500 gültige Tarifverträge im Bestand.

Die größten Bereiche im Jahr 2022 sind Verhandlungen für das Private Bankgewerbe (246.000 Beschäftigte), Versicherungen (170.000), die Druckindustrie (134.000), Telekom Deutschland (62.000) und am Ende des Jahres für die Bundesagentur für Arbeit (93.000), Deutsche Post AG (155.000), Leiharbeit (920.000), Deutsche Rentenversicherung (91.100) und für den Öffentlichen Dienst (2,3 Mio.).

Neben den Forderungen nach linearen Lohnerhöhungen, die je nach Branche oder Unternehmen unterschiedlich von einem Euro pro Stunde bis zu sechs Prozent reichen, würden in den Betrieben und Verwaltungen weiterhin Arbeitszeitthemen, zunehmend mobile Arbeit und ein Recht auf Homeoffice eine Rolle spielen, so Kocsis. Dies habe sich in den Forderungskatalogen entsprechend niedergeschlagen. „Nach wie vor gilt: Geschenke gibt´s von Arbeitgeberseite nicht. Wir erleben Unternehmen, die wortreich Notlagen anderer Branchen vorschieben, um von eigenen Gewinnen abzulenken. Dann bleibt nur der Streik, um solche Arbeitgeber zur Vernunft zu bringen“, sagte die stellv. ver.di-Vorsitzende.

V.i.S.d.P.

Günter Isemeyer
ver.di-Bundesvorstand
Paula-Thiede-Ufer 10
10179 Berlin

Tel.: 030/6956-1012
E-Mail:  pressestelle@verdi.de
 www.verdi.de/presse
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