ver.di Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Schluss mit Verzögerungstaktik: ver.di ruft bei Commerzbank-Tochter ComTS zum Streik auf
Schluss mit Verzögerungstaktik: ver.di ruft bei Commerzbank-Tochter ComTS zum Streik auf – deutliche Lohnanhebungen und „Energiegeld“ gefordert
Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) ruft die Beschäftigten der Commerzbank-Tochtergesellschaften ComTS in Hamm, Duisburg, Erfurt, Halle und Magdeburg zum Streik am 4. und 5. Oktober 2022 auf. Auswirkungen auf das Tagesgeschäft der Commerzbank seien zu erwarten, erklärte ver.di-Konzernbetreuer Stefan Wittmann. Den Auftakt bildet eine digitale Kundgebung am 4. Oktober. Weitere Streiks mit Kundgebungen „vor Ort“ sollen kurzfristig folgen und sich steigern, sollte es nicht zeitnah zu Verhandlungen kommen.
ver.di fordert für die rund 1.700 Beschäftigten der ComTS-Gesellschaften u.a. einen Mindeststundenlohn von 14 Euro, regelmäßige und transparente Gehaltserhöhungen, ein 13. Monatsgehalt, die Abschaffung von Abruf-Arbeitsverträgen sowie ein Energiegeld i.H.v. zwei Mal 1.500 Euro für die Jahre 2022 und 2023 zum Ausgleich der aktuellen Preissteigerungen im Energiebereich.
„Wir haben keine Zeit zu verlieren. In den nächsten Wochen trudeln die Nebenkostenabrechnungen ein – die Inflation ist für unsere Kolleginnen und Kollegen deutlich spürbar. Die Commerzbank schreibt positive Zahlen, stand zuletzt sogar kurz vor dem Wieder-Aufstieg in den DAX. Gerade in Zeiten maßlos steigender Preise darf das nicht weiter auf dem Rücken der Beschäftigten geschehen – weder bei ComTS noch in der Commerzbank“, betonte Wittmann.
Die Beschäftigten der im Jahre 2007 gegründeten ComTS-Gesellschaften sind u.a. für die Bereiche Compliance, Kreditbearbeitung und die internen Postläufe verantwortlich. Ein Teil verdient gerade einmal knapp über dem gesetzlichen Mindestlohn. „Aber auch andere Arbeitsbedingungen reizen den gesetzlichen Rahmen zu Lasten der Beschäftigten aus – beispielsweise Arbeitszeitmodelle auf Abruf“, so Wittmann.
Nachdem ver.di in Folge eines konstruktiven Gesprächs mit Vorstandsvertretern der Commerzbank im Juni dieses Jahres auf Streiks verzichtet hatte, hat die Commerzbank nun Tarifverhandlungen für die Beschäftigten der weiterhin tariflosen Konzerntöchter eine Absage erteilt. „Seit 2020 fordern wir die Commerzbank auf, mit uns zu verhandeln. Die erneute Absage ist ein Schlag ins Gesicht der Beschäftigten“, sagte Wittmann: „Die Commerzbank muss nun entscheiden, ob sie ihre Beschäftigten im kalten Regen stehen lassen will oder zur Vernunft zurückkehrt und mit uns über einen Tarifvertrag verhandelt.“
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