DSL e.V. Deutsche Seniorenliga
Erst geht das Gedächtnis, dann die Persönlichkeit: Verhaltensauffälligkeiten und Stimmungsschwankungen können Vorboten der Alzheimer-Demenz sein
Bonn (ots)
Wenn sich das Verhalten eines älteren Menschen gravierend ändert, sollten Angehörige aufmerksam werden. Hinter Verhaltens- auffälligkeiten oder extremen Stimmungsschwankungen kann auch eine ernste Erkrankung wie die Alzheimer-Demenz stecken. Angehörige sollten deshalb bei Veränderungen der Persönlichkeit nicht zögern, dem Betroffenen zu raten, einen Arzt aufzusuchen, um eine sichere Diagnose zu erhalten.
Der Alterungsprozess verändert bei vielen Menschen die Persönlichkeit ein wenig und das Verhalten wird manchmal "wunderlich". Doch nicht immer lassen sich ungewohnte Verhaltensweisen mit dem Alter des Betroffenen begründen. Auch Menschen mit beginnender Alzheimer-Demenz wechseln häufig sehr abrupt ihre Stimmung und ihr Verhalten, oft ohne erkennbaren Grund. Kommen Gedächtnisverlust, Orientierungsprobleme, Sprachstörungen oder der fortschreitende Verlust von Auffassungsgabe und Urteilsvermögen hinzu, sollte durch eine ärztliche Untersuchung abgeklärt werden, ob es sich noch um normale Alterserscheinungen handelt oder Anzeichen einer Demenz vorliegen.
Kräftezehrende Belastung
Plötzlich oder über einen längeren Zeitraum hinweg können bei Alzheimer-Patienten auch ausgeprägte Persönlichkeitsveränderungen auftreten: Jemand, der normalerweise freundlich ist, wird zum Beispiel unerwartet ärgerlich, eifersüchtig oder ängstlich. Unruhe, Misstrauen und Aggressivität stellen im fortgeschrittenen Stadium der Demenz für Angehörige meist eine weitaus größere Belastung dar als der Gedächtnisverlust. Sie geben häufig den Ausschlag dafür, dass Patienten nicht länger zuhause betreut werden können und eine Einweisung in ein Pflegeheim nicht mehr zu vermeiden ist. Oft sind Angehörige vollkommen überfordert von der Art und Weise, wie sich Persönlichkeit und Verhalten des Partners, der Mutter oder des Vaters, verändern.
Verlust der Persönlichkeit möglichst lange aufhalten
Bei der Alzheimer-Erkrankung gehen die Nervenzellen im Gehirn allmählich, aber unwiederbringlich zugrunde. Anders sieht es dagegen mit dem Fortschreiten der Erkrankung aus. Besonders bei frühzeitiger Diagnose und rechtzeitigem Therapiebeginn ist es heute möglich, den Verlauf der Alzheimer-Demenz positiv zu beeinflussen. Auch wenn die Erkrankung noch nicht heilbar ist, helfen moderne Medikamente gegen Demenz (Antidementiva), die belastenden Symptome eine gewisse Zeit stabil zu halten oder zu verbessern. Gedächtnisstörungen, aber auch Verhaltensstörungen, wie Aggression, wahnhafte Ideen oder Unruhe lassen sich mit bestimmten Alzheimer-Medikamenten erfolgreich mindern.
Die Broschüre "Alzheimer erkennen" der DSL hilft Betroffenen und Angehörigen, die ersten Anzeichen der Erkrankung zu erkennen und informiert über Diagnose- und Therapiemöglichkeiten. Die Broschüre ist kostenlos erhältlich bei der Deutschen Seniorenliga e.V. (DSL), Gotenstraße 164 in 53175 Bonn oder unter www.dsl-alzheimer.de.
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