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Gefahr für Mobilität und Selbstständigkeit: Mangelernährung im Alter erhöht Risiko der Pflegebedürftigkeit

Bonn (ots)

Mit steigender Lebenserwartung gewinnt auch das Thema
Ernährung immer mehr an Bedeutung. Schließlich gilt es, die eigene 
Gesundheit möglichst lange zu erhalten, um den bevorstehenden 
Lebensabschnitt aktiv und lebenswert gestalten zu können. Die 
Realität zeigt aber, dass viele Senioren zu wenig oder das Falsche 
essen und damit ihre Selbstständigkeit im Alltag riskieren.
Wird der Körper nicht mehr ausreichend mit Energie, Eiweiß und 
lebensnotwendigen Nährstoffen versorgt, drohen langfristig 
Muskelabbau und Schwächezustände. Damit steigt nicht nur das Risiko 
von Stürzen und Knochenbrüchen, auch im Falle einer Verletzung oder 
Erkrankung stellt stark abgebaute Muskulatur eine weitere Gefahr da. 
Schließlich benötigt der Körper für Immunabwehr und Wundheilung große
Mengen an Stickstoff, die er im Muskelgewebe abbaut. Fehlen diese 
Reserven in Phasen besonderer Belastung, beispielsweise bei 
Operationen, schweren Entzündungen oder Knochenbrüchen, kann es zu 
einem übermäßigen Eiweißabbau in der Herz- und Atemmuskulatur kommen.
Chronische Mangelernährung und ihre Folgen sind gravierend. Sie 
reichen von körperlicher Schwäche, verstärktem Abbau geistiger 
Fähigkeiten und Depressionen bis hin zur erhöhten 
Pflegebedürftigkeit. Viele dieser Symptome werden oft als gewöhnliche
Alterserscheinungen verkannt. Angehörige und Ärzte sollten aufmerksam
werden, wenn aus einem kräftigen Menschen ein zerbrechlich wirkender 
Senior wird. Wird eine Mangelernährung nicht rechtzeitig erkannt und 
behoben, kann die Entkräftung des Körpers auch mit einer 
Ernährungstherapie nicht mehr aufgehalten werden. Die zunehmende 
Schwäche und Pflegebedürftigkeit in Verbindung mit einem wachsenden 
Ernährungsdefizit bedeutet für viele Senioren auch den Verlust der 
Selbstständigkeit im Alltag. "So betrachtet sind Altenheime oft das 
Sammelbecken für mangelversorgte, schwache Senioren, bei denen es 
ambulant nicht mehr möglich ist, Ernährungsdefizite auszugleichen", 
betont Erhard Hackler, geschäftsführender Vorstand der Deutschen 
Seniorenliga (DSL).
Auf Gewichtsverlust achten
Damit es gar nicht so weit kommt, sollten Angehörige die 
Essgewohnheiten ihrer älteren Verwandten genau beobachten. Denn 
Mangelernährung ist nicht einfach zu erkennen, da auch Senioren mit 
einem leichten Übergewicht betroffen sein können. Wichtigstes 
Alarmsignal für eine Mangelernährung ist vielmehr ein 
unbeabsichtigter Gewichtsverlust. Während bei jüngeren Erwachsenen 
eine Abnahme von mehr als fünf Prozent des Körpergewichts innerhalb 
von drei Monaten als relevant angesehen wird, ist bei älteren 
Menschen jeglicher auffällige Gewichtsverlust ernst zu nehmen und zu 
hinterfragen. Ältere Menschen sollten daher alle zwei Wochen ihr 
Gewicht kontrollieren und möglichst auch dokumentieren.
Angesichts dieser Problematik sind Angehörige, Betreuende und 
Pflegekräfte gefordert, erste Anzeichen einer drohenden Mangel- und 
Unterernährung bei älteren Menschen ernst zu nehmen und Maßnahmen zur
Verbesserung der Ernährungs- versorgung zu ergreifen. Informationen 
hierzu bietet die DSL mit der Broschüre "Mangelernährung erkennen und
vermeiden". Sie ist kostenlos und kann postalisch angefordert werden 
bei der Deutschen Seniorenliga e.V., Gotenstraße 164, 53175 Bonn oder
im Internet unter www.dsl-mangelernaehrung.de abgerufen werden.

Pressekontakt:

Monika Wohlert
Deutsche Seniorenliga e.V.
c/o Medcom international
René-Schickele-Straße 10
53123 Bonn
Telefon: 0228-308210
E-Mail: wohlert@medcominternational.de

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