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ots.Audio: "Das ist keine gute Lösung für Klimaschutz und Wirtschaft" VDA fordert drastische Nachbesserungen am EU-Vorschlag zur CO2-Regulierung bei Pkw FEATURE MIT O-TÖNEN VDA-PRÄSIDENT MATTHIAS WISSMANN

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Frankfurt (ots)

Anmoderation:
Die EU-Kommission hat heute hohe Strafen für Autobauer festgesetzt, 
die das Emissionsziel für Neuwagen verfehlen. Im Jahr 2012 soll jedes
überschüssige Gramm CO2 mit 30 EUR zu Buche schlagen, bis zum Jahr 
2015 soll der Strafbetrag sogar 95 EUR betragen. Die Behörde will so 
erreichen, dass der CO2-Ausstoss von Neuwagen in der EU bis 2012 auf 
durchschnittlich 120 Gramm pro Kilometer sinkt. Der Verband der 
deutschen Automobilindustrie bezeichnete die vorgeschlagenen 
Kompensationszahlungen heute in Frankfurt als völlig überhöht und 
unangemessen. VDA-Präsident Matthias Wissmann:
1. O-Ton Matthias Wissmann
Wir glauben, dass das ein sehr unausgereifter Vorschlag ist, der 
weder dem Klimaschutz dient, noch den wirtschaftlichen Interessen. 
Dem Klimaschutz dient er nicht, weil man das gesamte Potential von 
Möglichkeiten zur CO2-Reduktion, das man in Zusammenhang mit dem Auto
hat - also bei Biokraftstoffen der zweiten Generation, bei der 
Verwendung von Leichtlaufreifen, bei der Verwendung der 
umweltschonendsten Klimaanlagen - auch CO2 zu reduzieren und nicht 
nur beim Motor. (0´26)
Die von EU-Präsident Barroso und EU-Kommissar Dimas 
vorgeschlagenen Strafzahlungen sind laut Wissmann 
innovationsfeindlich und stellen keine Lösung für den Klimaschutz 
dar. Wissmann wies außerdem darauf hin, dass die finanziellen 
Belastungen in anderen Branchen wesentlich niedriger seien und die 
Forderungen der EU-Kommission einer Ungerechtigkeit gleichkämen. Die 
für die Automobilindustrie vorgesehenen Emissionszahlungen liegen 
außerhalb jeder Proportion, so Wissmann:
2. O-Ton Matthias Wissmann
Sie müssen mal sehen heute zahlt die Stahlindustrie über 
Emissionszertifikate an der Börse, also am Markt 20 Euro pro Tonne 
CO2. Herr Dimas hat die Vorstellung, dass die Preise von solchen 
Zahlungen hoch gehen sollen für die Autoindustrie auf 500 Euro, also 
das 23 bis 24fach. Da kann man etwas spöttisch sagen, man kann 
Politik gegen alle machen nur nicht gegen Adam Riese.(0´26)
Der VDA-Präsident unterstrich zudem, dass die Erreichung der 
ehrgeizigen CO2-Reduzierungsziele auch eine Übergangsfrist erfordere.
Angesichts von Produktzyklen von sieben Jahren sei eine mindestens 
drei Jahre lange Einführungsphase nach 2012 notwendig. Eine 
verbindliche CO2-Regelung sei schließlich frühestens Ende 2008 zu 
erwarten. In diesem Zusammenhang konnte sich der VDA-Präsident auch 
einen kleinen Seitenhieb in Richtung von EU-Umweltkommissar Stavros 
Dimas nicht verkneifen:
3. O-Ton Matthias Wissmann
Ich frage mich manchmal, ob da der ein oder andere der sieht, dass 
die Deutschen die erfolgreichste europäische Automobilindustrie 
haben, darauf mit skeptischen Blick schaut und eine Art 
Industriepolitik durch die Hintertür zu lassen der Deutschen und zum 
Vorteil anderer betreibt. Wettbewerbsneutral ist dieser Vorschlag, 
den die Kommission macht jedenfalls nicht und ich finde immer noch, 
dass die Entscheidung über die Produkte, die verwendet werden am 
Markt getroffen werden sollten und nicht von irgendwelchen 
bürokratischen Regulierern. (0´28)
Abmoderation:
VDA Präsident Matthias Wissmann zeigte sich aber auch zuversichtlich,
dass der heutige Vorschlag der EU-Kommission noch nicht der Weisheit 
letzter Schluss sei. Jetzt gehe es darum, den Vorschlag im 
Europäischen Parlament und im Europäischen Ministerrat grundlegend zu
verbessern, so dass die CO2-Mindestvorgaben wettbewerbsneutral und 
vor allem auch klimaeffizient gestaltet werden.
ACHTUNG REDAKTIONEN:
Das Tonmaterial ist honorarfrei zur Verwendung. Wir bitten jedoch 
um einen Hinweis, wie Sie den Beitrag eingesetzt haben 
an  desk@newsaktuell.de.

Pressekontakt:

Ansprechpartner:
VDA, Eckehart Rotter, 069 / 97 507 266
all4radio, Hannes Brühl, 0711 / 32 777 59 0

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