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Wissmann: Transatlantische Standards für Elektromobilität setzen

Frankfurt am Main (ots)

"Die Zukunft der Mobilität ist eine transatlantische Herausforderung", sagte VDA-Präsident Matthias Wissmann beim Transatlantik-Symposium auf der 64. Internationalen Automobil-Ausstellung (IAA) Pkw. "Auch wenn die Märkte der Schwellenländer schneller wachsen, der europäisch-amerikanische Raum bleibt entscheidend wichtig für die Automobilindustrie." Die USA und die EU repräsentieren zusammen rund die Hälfte des weltweiten Pkw- und Nutzfahrzeugvolumens. "In beiden Ländern nimmt die Automobilindustrie eine herausragende Rolle ein", so Wissmann weiter. In Europa stehe sie für 35 Prozent der Industriebeschäftigung. In den USA sind 13 Millionen Jobs - und damit jeder zehnte Arbeitsplatz - vom Auto abhängig.

Wissmann mahnte eine weitere Vertiefung der transatlantischen Wirtschaftsbeziehungen an. "Mit dem Abbau unnötiger Handelshemmnissen könnten wir die Wettbewerbsfähigkeit der transatlantischen Wirtschaft deutlich steigern", so der VDA-Präsident. Nach Schätzungen des BDI könne die Beseitigung nicht-tarifärer Hemmnisse zu Wachstumsimpulsen von mehr als 3 Prozent des BIP auf beiden Seiten des Atlantiks führen. Gerade bei der Elektromobilität sei eine intensive transatlantische Zusammenarbeit erforderlich. Wissmann: "Setzen die USA und Europa hier gemeinsame Standards, müsste Asien sich diesen Regeln anschließen. Versäumen wir es, könnten wir bei der Regulierung von den Chinesen überholt werden."

"In unseren beiden Ländern hat die Automobilindustrie beinahe Kultstatus", betonte der US-amerikanische Botschafter der USA in Deutschland, Philip D. Murphy. "Sie steht für Erfindergeist, Innovation und Produktivität. Der Erfolg der amerikanischen Wirtschaft war immer auf Mobilität gegründet." Nun stehe die Automobilindustrie vor neuen weltweiten Heraus-forderungen. "Amerikaner achten heute immer mehr auf Kraftstoffeffizienz", betonte der Botschafter. Die US-Regierung habe daher CO2-Reduktionsziele gesetzt: Bis 2025 müsse der durchschnittliche Verbrauch auf eine Gallone je 45 Meilen reduziert werden. "Zusammen werden diese Bestimmungen amerikanischen Familien 1,7 Billionen US-Dollar Benzinkosten ersparen." Damit werde auch der Ölverbrauch der USA dramatisch reduziert. "Die Erreichung dieser Ziele hängt aber von innovativen Technologien und den großen Anstrengungen der Hersteller ab.", so Murphy. "Umweltfreundliche Technologien sind ein Feld, auf dem die Industrie den Weg weisen kann. Saubere Autos werden auch neue Arbeitsplätze schaffen."

Bernhard Mattes, Vorsitzender der Geschäftsführung der Ford Werke GmbH, verwies auf die 80-jährige transatlantische Tradition von Ford. "Wir können uns heute auf ein gewachsenes Vertrauensverhältnis verlassen." In Zukunft komme es darauf an, dass Europa und die USA gemeinsam ihre Interessen wahrnehmen, dies gelte in wirtschaftlicher Hinsicht, aber auch "im Sinne einer Verantwortungsgemeinschaft". Die transatlantische Partnerschaft sei auch in Zukunft durch nichts zu ersetzen. Mattes betonte die Chance für eine neue Ära der transatlantischen Zusammenarbeit bei der Elektromobilität. Ford erwarte 2020 einen Anteil elektrifizierter Fahrzeuge von 10 bis 25 Prozent am gesamten Absatz. Für diesen Markt müssten neue technische Normen gesetzt werden. "Europa und Amerika müssen schnell gemeinsame Standards setzen. Wer zuerst die Standards setzt, der hat letztlich das Heft des Handelns in der Hand."

Friedrich Merz, Vorsitzender des Vereins Atlantik-Brücke, erinnerte daran, dass die Stärke des europäischen Binnenmarktes vor allem auf der Harmonisierung technischer Normen gründe. Für das transatlantische Verhältnis bedeute dies: "Wir müssen alle Anstrengungen unternehmen, um so viel wie möglich globale Standards in Amerika und Europa zu entwickeln. Ich habe das Gefühl, dass wir zurzeit zu viel reden und zu wenig schaffen." Zunächst gelte es daher, auf europäischer Seite Einigkeit herzustellen. "Nur wenn wir uns in Europa einig sind, können wir uns anschließend mit den Amerikanern einig werden."

Pressekontakt:

Eckehart Rotter
VDA/Abteilung Presse
Tel.: +49 30 897842-120
Mail: rotter@vda.de

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