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IAA 2012 in Hannover - Weltweit größte Nutzfahrzeugmesse eröffnet
Wissmann: Industrielle Basis in Europa sichern

Hannover/Berlin (ots)

Die weltweit größte Leitmesse für Mobilität, Transport und Logistik hat begonnen. Auf der Eröffnungsfeier der 64. IAA Nutzfahrzeuge vor rund 700 hochrangigen Gästen aus Politik und Wirtschaft betonte Matthias Wissmann, Präsident des Verbandes der Automobilindustrie (VDA): "Diese IAA zeigt eindrucksvoll die Innovationskraft der gesamten Nutzfahrzeugbranche. Die neuen Fahrzeuge werden noch effizienter im Verbrauch, noch sicherer und noch sauberer. Über 350 Weltpremieren - davon kommen zwei Drittel von Zulieferern - dokumentieren die Fortschritte bei der CO2-Reduzierung, der Aerodynamik, der Optimierung der klassischen Antriebe und der Entwicklung alternativer Antriebe." Die IAA ist mit 1.904 Ausstellern aus 46 Ländern noch internationaler geworden. Über 2.000 Journalisten aus 56 Ländern berichten über die IAA, die ihre Tore bis 27. September geöffnet hat.

"Unsere Aussteller stellen auf einer Fläche von 260.000 Quadratmetern - das entspricht 44 Fußballfeldern - ihre Neuheiten vor. Da sind die Lkw, die bereits heute die kommende Euro-VI-Norm erfüllen. Sie sind so sauber wie nie zuvor: 80 Prozent weniger Stickoxidemission, zwei Drittel weniger Partikelemission. Das Motto der IAA "Nutzfahrzeuge - Motor der Zukunft" passt daher wie maßgeschneidert zu dieser Messe", sagte Wissmann. Ein großes Thema seien zudem die Optimierung der Aerodynamik sowie Fahrzeuge mit alternativen Antrieben. "Mit weniger Luftwiderstand, mit Hybrid- und Elektromotoren bis hin zur Brennstoffzelle werden Nutzfahrzeuge künftig noch weniger Kraftstoff benötigen und damit den CO2-Ausstoß weiter senken", unterstrich der VDA-Präsident. Mit neuen Assistenzsystemen werde das Nutzfahrzeug noch sicherer, der Lkw sei etwa mit dem Notbremsassistenten schon heute Innovationsführer.

Nach zwei sehr erfolgreichen Jahren sei 2012 der Wind rauer geworden, betonte Wissmann im Hinblick auf die Nutzfahrzeugkonjunktur. Die Branche spüre die Auswirkungen der Staatsschuldenkrise in einigen südeuropäischen Ländern, der westeuropäische Markt für schwere Lkw (über 6 t) werde im laufenden Jahr auf 250.000 Einheiten zurückgehen. "Doch wir dürfen den Blick nicht auf Europa allein verengen. Der für die deutschen Nutzfahrzeughersteller relevante Weltmarkt für schwere Lkw (über 6t) ist auch 2012 stabil. Der Rückgang in Westeuropa kann durch den wachsenden US-Markt kompensiert werden. Dieser wird im Jahr 2012 um bis zu 20 Prozent auf über 350.000 Einheiten zulegen. Davon profitieren deutsche Hersteller, die in den Vereinigten Staaten bei Lkw der Klasse 4 bis 8 (über 6,3t) über einen Marktanteil von rund 30 Prozent verfügen. Auch den russischen Markt sollten wir nicht vergessen: Er wächst in diesem Jahr um ein Viertel und ist mit über 160.000 Fahrzeugen fast doppelt so groß wie der deutsche."

Eröffnet wurde die 64. IAA Nutzfahrzeuge von Bundesverkehrsminister Dr. Peter Ramsauer. Niedersachsens Ministerpräsident David McAllister sprach ein Grußwort, ebenso Stephan Weil, Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Hannover.

Wissmann betonte in seiner Rede: "Mobilität ist Basis für den Wohlstand unserer Gesellschaft und Voraussetzung für eine erfolgreiche Industrie. Deutschland erwirtschaftet über ein Viertel (27 Prozent) der industriellen Bruttowertschöpfung der EU - mehr als Großbritannien und Frankreich zusammen." Der VDA-Präsident bezeichnete es als "gefährlich", dass die industrielle Wertschöpfung in Europa immer weiter auseinander drifte: "In Deutschland haben wir gerade in den letzten Jahren gesehen, dass es die Realwirtschaft ist, die in schwierigen Zeiten das Rad am Laufen hält. Deutschland, mit seiner starken industriellen Basis, hat der Krise getrotzt und ist robuster aufgestellt als viele andere EU-Staaten. Kein anderes Land in Europa investiert so viel in Forschung und Entwicklung. Und rund ein Drittel der gesamten deutschen Forschungs- und Entwicklungsinvestitionen wird von der Automobilindustrie getragen. Nur mit diesen enormen Investitionen kann die deutsche Technologieführerschaft behauptet werden. Unsere Unternehmen wissen: Wer aufhört, besser zu werden, hat aufgehört, gut zu sein", sagte Wissmann.

Allerdings benötigten Nutzfahrzeugindustrie und Transportgewerbe auch verlässliche Rahmendaten und solide Planungsgrundlagen aus der Politik. Wissmann betonte: "Das gilt vor allem für die Investitionsentscheidungen im Transportgewerbe für neue Euro VI-Lkw. Wie wirkungsvoll eine günstigere Mautklasse für den Markthochlauf besonders umweltfreundlicher Lkw sein kann, haben wir vor Jahren schon bei der Einführung der Euro V-Fahrzeuge erlebt. Diese Chance sollte jetzt auch bei Euro VI rasch genutzt werden."

Der VDA-Präsident wies darauf hin, dass die IAA - neben den Exponaten - auch eine bedeutende Kommunikationsplattform sei: "Weit über 30 IAA-Fachveranstaltungen und IAA-Kongresse stehen auf dem Programm. Das reicht von Ladungssicherung über Gefahrguttransport, die Digitale Fabrik, Telematik-Kaufberatung, CO2-Reduzierung bis hin zu Financial Services im Nutzfahrzeuggeschäft. Zudem ist die IAA eine große Recruiting-Messe, die sich mit den VDA-Veranstaltungen GoIng, WorkING und der Schulkassenaktion gezielt um den Ingenieurnachwuchs kümmere. "Eines ist sicher: Der Nutzfahrzeugmarkt weltweit wird mittel- und langfristig weiter wachsen. Und die deutsche Nutzfahrzeugindustrie wird alles daran setzen, ihren Marktanteil weltweit weiter auszubauen. Dafür brauchen wir die besten Köpfe", unterstrich Wissmann.

Ansprechpartner:

Eckehart Rotter
VDA - Abteilung Presse
Tel.: 030.897842-120
E-Mail: rotter@vda.de

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