VDA - Verband der Automobilindustrie e.V.
Neujahrsempfang des VDA - Verbandspräsident Matthias Wissmann: "Wettbewerbsvorsprung Deutschlands nicht verspielen, sondern verbessern"
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Berlin (ots)
Anmoderation:
Rund 800 Gäste sind gestern Abend (Mittwoch, 30.01.2013) zum Neujahrsempfang des Verbandes der Automobilindustrie nach Berlin gekommen. Darunter Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer, der Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion Frank-Walter Steinmeier, der Präsident der Deutschen Bundesbank, Dr. Jens Weidmann und jede Menge Vertreter der Industrie, beispielsweise Daimler-Chef Dr. Dieter Zetsche, VW-Chef Dr. Martin Winterkorn oder der Vorstandsvorsitzende von Audi, Prof. Rupert Stadler. In der "Classic Remise Berlin" betonte VDA-Präsident Matthias Wissmann in seiner Neujahrsrede, wie wichtig ein funktionierender europäischer Binnenmarkt für die Industrie ist:
O-Ton Matthias Wissmann
Wir wissen, wie wertvoll der europäische Binnenmarkt für alle ist und auch für die Automobilindustrie. Und wir halten es für richtig, dass diejenigen, die Solidarität üben, wie Deutschland es tut, immer auch auf die Einhaltung strikter Regeln achten und auf entsprechende Reformmaßnahmen in den Ländern, die von der Solidarität profitieren. (0:28)
Wissmann bezeichnete es als große politische Herausforderung, überall in Europa bessere Rahmenbedingungen für die Industrie zu schaffen. Und er verurteilte es als leichtfertig, dass Großbritannien mit dem Abschied aus der EU spielt. Die Wettbewerbsfähigkeit der Industrie war dann auch die Kernbotschaft des Gastredners beim VDA-Neujahrsempfang. Der angekündigte Vortrag von Bundesbankpräsident Dr. Jens Weidmann war sicherlich der Grund für den Rekordbesuch am gestrigen Abend. Weidmann sprach sich in seiner Rede gegen eine "Gemeinschaftshaftung" in der Krise aus und gegen Lasten, die von den Krisenländern auf Deutschland umverteilt werden sollen:
O-Ton Dr. Jens Weidmann
Kürzlich wurde vorgeschlagen, die Löhne in der kommenden Tarifrunde um durchschnittlich fünf Prozent anzuheben. Davon sollen dann zwei Prozentpunkte dem Euroraum zugutekommen, ein Euro-Soli sozusagen. Wir haben diesen Vorschlag einmal mit unseren ökonometrischen Modellen durchgerechnet. Die Reaktion der Krisenländer auf diese Politik wäre nahezu null. Deutschland hingegen würde deutlich an Wirtschaftskraft verlieren. Es gäbe zwar ein Strohfeuer von Einkommen und Konsum. Aber die Unternehmen würden auch weniger investieren und Beschäftigte entlassen. (0:40)
Um die deutsche Autoindustrie braucht sich der Bundesbankpräsident keine Sorgen machen. Das Jahr 2012 war, das berichtete Matthias Wissmann, für die deutsche Automobilindustrie ein gutes Jahr. Die deutschen Hersteller haben ihre Marktanteile auf den meisten Kontinenten gesteigert. Und auch für 2013 ist der VDA-Präsident zuversichtlich:
O-Ton Matthias Wissmann
2013 wird ein besonders herausforderndes Jahr, weil wir natürlich die schwierige Situation, geprägt durch die Schuldenkrise in Südeuropa, hautnah spüren. Gleichzeitig sind wir froh, dass der deutsche Markt einigermaßen stabil bleiben könnte und dabei leben wir natürlich vor allem von dem dynamischen Wachstum in den Schwellenländern und in den USA. (0:32)
Für diese, gerade in der derzeitigen Krise, positiven Signale, gab es ein dickes Lob von Bundesbankpräsident Dr. Jens Weidmann:
O-Ton Dr. Jens Weidmann
Die gegenwärtige Stärke ist das Ergebnis dauerhafter Anstrengungen in den Unternehmen und ihrer Beschäftigten. Die gegenwärtige Stärke ist nicht Ergebnis staatlicher Interventionen oder der Industriepolitik. Sie ist ein wichtiges Beispiel für das Funktionieren und die Leistungsfähigkeit unserer marktwirtschaftlichen Ordnung. Wettbewerb ist Triebfeder neuen Wohlstands. (0:29)
Und mit Bezug auf die positiven Signale, die VDA-Präsident Matthias Wissmann für 2013 ausgesandt hatte, sieht der Bundesbankpräsident die Automobilindustrie auch langfristig als Motor der deutschen Wirtschaft:
O-Ton Dr. Jens Weidmann
Nimmt die Automobilwirtschaft an Fahrt auf, stärkt dies die Konstitution der Gesamtwirtschaft. (0:06)
Abmoderation:
Beim Neujahrs-Empfanges der Verbandes der Automobilindustrie, gestern Abend in Berlin, unterstrich Matthias Wissmann die Bedeutung dieser Industrie für den Wirtschaftsstandort Deutschland. Die deutsche Automobilindustrie hat 2012 ihren weltweiten Umsatz auf rund 360 Mrd. Euro gesteigert (2011: 351 Mrd. Euro). Die Zahl der Beschäftigten betrug allein im Inland 747.600 Mitarbeiter und lag damit um knapp 17.000 über dem Vorjahreswert.
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