VDA - Verband der Automobilindustrie e.V.
Matthias Wissmann: "Wir müssen alle Stellschrauben darauf ausrichten, die Automobilproduktion in Deutschland zu sichern!"
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Frankfurt am Main (ots)
IAA-Symposium der IG Metall und des Verbandes der Automobilindustrie zur Zukunft der Automobilproduktion am Standort Deutschland MANUSKRIPT MIT O-TÖNEN
Anmoderation:
Mehr Premieren, mehr Neuheiten, mehr Innovation - heute eröffnet Bundeskanzlerin Angela Merkel die 65. Internationale Automobilausstellung in Frankfurt. Mit 159 Weltpremieren unterstreicht die IAA ihre Stellung als weltweit wichtigste Mobilitätsmesse. Allein die Autohersteller präsentieren 70 Weltpremieren, dazu kommen noch 65 Weltpremieren der Zulieferindustrie. In der Branche herrscht Aufbruchsstimmung und die Botschaft ist klar: Die Krisenjahre sind vorbei - der Blick geht in die Zukunft. Aber immer mit Augenmaß und Vorsicht. Denn während der weltweite Automobilmarkt wächst, bleibt die Pkw-Konjunktur in Europa ein Sorgenkind. Dieser Tatsache verschließt sich in Frankfurt niemand, deshalb haben die IG Metall und der Verband der Automobilindustrie gestern (11.09.2013) ein hochrangig besetztes Symposium zur Zukunft der Automobilproduktion am Standort Deutschland veranstaltet. VDA-Präsident Matthias Wissmann hob dabei nochmals die immense Bedeutung des Standorts Deutschland auch als Innovationstreiber hervor:
O-Ton Matthias Wissmann
Drei von vier Fahrzeugen, die wir in Deutschland produzieren, gehen in den Export. Das heißt, es wird darauf ankommen, dass wir alle Stellschrauben darauf ausrichten, die Produktion am Standort Europa und - das betone ich - am Standort Deutschland so stark wie möglich zu erhalten. Was wir alle gemeinsam, sofern es irgendwie geht, vermeiden müssen, ist, dass Verlagerungen erfolgen - sei es wegen falscher Kostenentscheidungen oder wegen falscher politischer Rahmenbedingungen. (0:34)
Von der EU erwartet Matthias Wissmann vor allem stabile und verlässliche Rahmenbedingungen. Der VDA-Präsident forderte insbesondere eine flexible CO2-Regulierung, die die Premium-Hersteller fair berücksichtigt. Und Brüssel müsse ebenfalls erkennen, dass es um eine sinnvolle Balance zwischen Ökonomie und Ökologie geht. Das unterstrich auch Martin Winterkorn. Der Vorstandsvorsitzende der Volkswagen AG hob vor diesem Hintergrund die Innovationsleistungen in Sachen Umwelttechnologie der deutschen Hersteller hervor:
O-Ton Prof. Dr. Martin Winterkorn
Und die Produktion, das betone ich hier ausdrücklich, ist ein wesentlicher Teil dieser Innovationskraft, weil unsere Werke selbst Innovation vorantreiben, selbst Dinge machen, die neu sind. Ob das über die E-Mobilität geht, über unsere Baukastensysteme oder über unsere Batteriesysteme: Bei uns übernehmen deutsche Standorte auch immer eine Vorreiterrolle. Ich sage klar und deutlich: Wenn die Produktion in einem Land erst mal verschwindet, dann wird die Entwicklung folgen. (0:30)
Denn niemand kann heute mit Sicherheit prognostizieren, wie sich der Automobilweltmarkt in den nächsten Jahren entwickelt. Die deutsche Automobilindustrie steht deshalb vor der großen Herausforderung, strategische Entscheidungen zu treffen, um Produktion und Beschäftigung am Automobilstandort Deutschland nachhaltig zu sichern, betonte der IG-Metall-Vorsitzende Berthold Huber.
O-Ton Berthold Huber
Die deutsche Automobilindustrie steht vor einem erheblichen Strukturwandel - und das nicht nur wegen der Verschiebung der Absatzmärkte. Niemand hat derzeit gesicherte Szenarien darüber, was es bedeutet, wenn - beispielsweise im Jahre 2030 - 20, 30 oder 40 Prozent der Autos rein elektrisch fahren. Wir wissen nur eins ziemlich genau: Die Wertschöpfungskette wird sich nachhaltig verändern und dies stellt vor allem die Zulieferindustrie vor große Herausforderungen. (0:34)
Dem pflichtete Franz Fehrenbach, der Aufsichtsratsvorsitzende der Robert Bosch GmbH, bei. Er sieht sein Unternehmen wie die gesamte deutsche Zulieferindustrie für die Aufgaben in den kommenden Jahren gut gerüstet. Doch darauf darf sich niemand ausruhen, so die dringende Warnung von Franz Fehrenbach:
O-Ton Franz Fehrenbach
Ich bin überzeugt, dass das Auto eine glänzende Zukunft hat. Weltweit wird die Automobilproduktion in den kommenden Jahren im Schnitt um drei Prozent wachsen - und so schlecht ist das ja nicht. Die großen Wachstumsregionen China und Nordamerika schätzen ein "Made in Germany" immer noch sehr. Wir bauen in Deutschland sicherlich nicht die kostengünstigsten Autos, aber wir bauen die besten. Das ist unser Anspruch und muss unser Anspruch für den Automobilstandort Deutschland sein. Was dabei aber kommen wird und was wir beherrschen müssen, das ist die stärkere Vernetzung des Autos mit der Umwelt. (0:36)
Abmoderation:
Wie können die europäischen Arbeitsplätze in der Automobilproduktion gesichert werden? Beim hochrangig besetzten IAA-Symposium der IG-Metall und des Verbands der Automobilindustrie wurde gestern (11.09.) über die Rahmenbedingungen für eine weiterhin erfolgreiche deutsche Automobilindustrie diskutiert.
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