VDA - Verband der Automobilindustrie e.V.
VDA-Präsident Wissmann: "Wir müssen immer realisieren, dass die Mehrheit dessen, was einen tollen Lkw oder ein leichtes Nutzfahrzeug ausmacht, vom Zulieferer stammt"
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Hannover (ots)
Die deutschen Zulieferer präsentieren ihre Innovationen auf der 66. IAA Nutzfahrzeuge in Hannover
MANUSKRIPT MIT O-TÖNEN
Anmoderation:
Bosch, Continental, ZF - das sind die größten deutschen Automobilzulieferer. Und sie stehen nicht nur hierzulande an der Spitze, sondern weltweit. Auf der IAA Nutzfahrzeuge in Hannover, die heute eröffnet wird, zeigen die deutschen Zulieferer und Aufbauhersteller einmal mehr, wie sie den Personen- und Gütertransport zukunftsfähig machen. Für die Branche sind die Unternehmen unverzichtbar, sagt Matthias Wissmann, der VDA-Präsident:
O-Ton Matthias Wissmann
Die Mehrzahl der Teilnehmer dieser Messe sind Zulieferer. Wir müssen immer realisieren, dass die Mehrheit dessen, was einen tollen Lkw oder ein leichtes Nutzfahrzeug ausmacht, vom Zulieferer stammt. Der bringt neue Innovationen und das gibt neue Perspektiven. (0:19)
Ob autonom fahrende Lkw, die den Fahrern die Arbeit erleichtern und ihnen Zeit für andere, hochwertigere Betätigungen schaffen, die Vernetzung der Trucks, die ihre Daten beispielsweise an die Werkstatt weitergeben und von dort automatisch erfahren, wann Reparaturen erforderlich sind, oder Omnibusse, die vollautomatisch die Haltestelle anfahren und die Türen öffnen - das alles sind Neuheiten auf dieser IAA, die maßgeblich von den Zulieferbetrieben entwickelt werden. So hat Bosch jetzt seine "Vision X" vorgestellt. Ein digitales Frachtkonzept, erklärt Dr. Markus Heyn, Mitglied der Bosch-Geschäftsführung:
O-Ton Dr. Markus Heyn
Unsere Vision X zeigt, wie Fracht in der Zukunft unterwegs sein wird. Sie fährt über weite Strecken selbst, sie überwacht sich selbst, nicht genug, dass der Trucker zum Logistikmanager wird, auch die Ware wird intelligent und spricht unterwegs mit ihrem Empfänger. So stellen wir uns den Gütertransport der Zukunft vor: Er fährt auf der Straße und im Internet. (0:19)
Bei ZF Friedrichshafen steht ein gläserner Truck im Mittelpunkt des IAA-Standes. Im "Innovation Truck" werden modernste Fahrerassistenzsysteme realisiert, unter anderem das weltweit einmalige System EMA, das im Notfall Hindernissen automatisch ausweichen kann. Dr. Stefan Sommer, der ZF-Vorstandsvorsitzende:
O-Ton Dr. Stefan Sommer
Dieser Ausweichassistent erkennt automatisch über seine Sensorik ein Stauende und er leitet dann ein Fahrmanöver ein, das automatisch das schwere Nutzfahrzeug bremst. Es werden dann alle verfügbaren Kräfte, auch in die Lenkung, eingebracht, und dieses Nutzfahrzeug, was dynamisch in so einem Zustand sehr schwer zu beherrschen ist für den Fahrer, wird komplett über die Maschine am Stau vorbeigesteuert. Damit werden diese schrecklichen Auffahrunfälle, die wir immer wieder leider wahrnehmen müssen aus den Verkehrsberichten, vermieden. (0:30)
Da der Aufbauhersteller Krone aus Werlte seine Auflieger und Hänger für alle Lkw-Anbieter liefert, ist für das Unternehmen die Digitalisierung besonders schwierig. Die Niedersachsen entwickeln deshalb eine digitale Welt, die mit allen Fabrikaten kompatibel ist, erläutert Gero Schulze Isfort, Krone Geschäftsführer Vertrieb und Marketing:
O-Ton Gero Schulze Isfort
Wir sind mit riesigen Schritten dabei, eine eigene Cloud-Lösung zu entwickeln, die wir für unsere Kunden System- und Hardware-abhängig neutral halten wollen. Wir definieren eine klare Schnittstelle und sagen: Egal, was du für eine Hardware hast, du kannst über die Krone-Cloud-Lösung mit uns kommunizieren oder du kannst quasi deine Transportdienstleistung optimieren. Und das müssen wir neutral halten und werden wir neutral halten. (0:26)
Der Erfolg der deutschen Zulieferer auf dem Weltmarkt hängt mit der Internationalisierung der Unternehmen zusammen: Die deutschen Unternehmen sind mit mehr als 2.200 Auslandsstandorten in fast 80 Ländern weltweit präsent. Seit 2010 ist die Zahl der Auslandsstandorte um sage und schreibe 42 Prozent gestiegen. Aber nicht nur die Großen der Branche gehen mit ihren Produkten und Produktionen ins Ausland. Immer mehr mittelständische Betriebe stellen sich international auf und passen ihre Produkte den Anforderungen des Weltmarktes an, zeigt eine Studie des VDA. Auch der niedersächsische Zulieferer Continental hat in den vergangenen Jahren sein Produktportfolio erweitert und stellt schon lange nicht mehr nur Autoreifen her, sagt Nikolai Setzer, Continental-Vorstandsmitglied:
O-Ton Nikolai Setzer
Wir haben insgesamt 20 Geschäftsbereiche, die sich mit kommerziellen Kunden beschäftigen, mit Lkw sowie den Flotten. Das heißt, es ist weit mehr als nur ein Geschäftsbereich Lkw-Reifen. Und davon können wir natürlich stark profitieren, weil wir ein sehr, sehr mannigfaltiges Portfolio dafür erstellen. Über den Reifen, mit Sensoren, dann zu Konnektivität und können darüber als Reifen mit der Sensorenkompetenz, die wir als großer Elektronik-Automobilzulieferer haben, profitieren. Wir können aber auch unseren Input zu unseren Flotten, was wir jeden Tag sehen, weitergeben. (0:32)
Abmoderation:
Was die deutschen Zulieferer zu bieten haben, das können Sie bis zum 29. September auf der IAA Nutzfahrzeuge in Hannover sehen. Dort präsentieren mehr als 2.000 Aussteller ihre Innovationen rund ums Thema automatisiertes und vernetztes Fahren. Weitere wichtige Themen sind alternative Antriebe und Zukunftsvisionen zum städtischen Transport mit Robotern und Drohnen.
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