VDA - Verband der Automobilindustrie e.V.
VDA-Präsidentin Hildegard Müller: "Grenzen einreißen ist für uns vor allem die aktive Gestaltung der Transformation der Mobilität von Menschen und Gütern"
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Leipzig (ots)
Die neue Verbandspräsidentin und Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer eröffnen "Forum Automobillogistik" in Leipzig
MANUSKRIPT MIT O-TÖNEN
Anmoderation:
Die automobile Welt wird sich in den nächsten Jahren so rasant wie nie zuvor verändern. Das Thema Vernetzung ist zum bestimmenden Faktor für die zukünftige Entwicklung dieser Schlüsselindustrie geworden. Dies gilt besonders für die Logistik, die schon immer zahlreiche Schnittstellen zu den Bereichen Beschaffung, Qualität, Produktion und Vertrieb hat. Im Zuge der Automatisierung der innerbetrieblichen Prozesse mit fahrerlosen Transportfahrzeugen, vernetzten Systemen und selbstständiger Materialbestellung durch die Fertigungsanlagen wächst die Logistik immer stärker mit der Produktion zusammen. Mit dieser Entwicklung beschäftigt sich das "Forum Automobillogistik 2020", das heute Morgen in Leipzig begonnen hat. Eine bedeutende und wichtige Veranstaltung, betonte Hildegard Müller, die neue Präsidentin des VDA, bei der Eröffnung im Congress Center in Leipzig:
O-Ton Hildegard Müller
Das Forum Automobillogistik, welches wir zusammen mit unseren Partnern von der Bundesvereinigung Logistik dieses Jahr schon zum achten Mal veranstalten, ist die größte Veranstaltung dieser Art in Europa. Es ist ein Treffpunkt zum Präsentieren und Austauschen von Innovationen und Ideen. Und all denen, die auch unseren Standort immer ein bisschen schlecht reden, möchte ich nochmal sagen: Deutschland ist auch in diesem Jahr wieder weltweit das innovativste Land. Das sagt nicht der VDA, sondern das sagt Bloomberg, die müssen es wissen. Die Forschung und die Innovationskraft unseres Landes sollten wir uns auch nicht kleinreden lassen, die ist nach wie vor sensationell. (0'35)
Die VDA-Präsidentin unterstrich in ihrer Rede, dass die deutsche Automobilindustrie mit ihren innovativen Herstellern und Zulieferern den Wandel der Mobilität vorantreibt, damit diese Industrie auch in Zukunft weltweit führend ist:
O-Ton Hildegard Müller
Grenzen einreißen - das ist nicht nur das Motto unseres Kongresses. Nein, Grenzen einreißen - das ist vor allem für uns die aktive Gestaltung der Transformation der Mobilität von Menschen und Gütern. Mobilität, die im Wandel ist, aber deren Bedeutung nach wie vor entscheidend ist für den wirtschaftlichen Wohlstand unseres Landes. (0'20)
Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer nutzte seine Begrüßungsrede, um auf die langjährige Tradition des Fahrzeugbaus in seinem Bundesland hinzuweisen. Fahrzeuge aus Sachsen stehen seit 120 Jahren für Mobilität, Fortschritt und Wohlstand. Derzeit arbeiten rund 100.000 Beschäftigte dort in der Automobilindustrie:
O-Ton Michael Kretschmer
Dieses Land soll Industrieland bleiben. Dieses Land soll ein Produktionsland sein. Darauf setzen wir in der Zukunft. Wir sind mittlerweile das Land, das am konsequentesten Elektromobilität in der Produktion hat. Wir sehen das als große Chance, investieren als Freistaat Sachsen in die Ladeinfrastruktur, damit hier auch die Fahrzeuge genutzt werden können. (0'23)
Produktion und Logistik verschmelzen miteinander, das ist eine Herausforderung für die Branche. Die Autohersteller bieten immer mehr Extras und Möglichkeiten zur Individualisierung und damit steigen auch die logistischen Herausforderungen für Hersteller und Zulieferer. Schließlich kommen die Teile und Komponenten eines Fahrzeugs aus aller Welt und müssen punktgenau zu einem bestimmten Zeitpunkt am Montageband zusammengeführt werden. Deshalb werden bei diesem Kongress die Möglichkeiten digitaler Technologien in "Digitalen Fabriken" ebenso diskutiert wie Modelle für Planung und Organisation von intelligenten Lieferketten oder ein digitales Ersatzteilmanagement.
O-Ton Hildegard Müller
Lassen Sie uns darüber sprechen, wie sich die Beziehungen zwischen Kunden, Herstellern und Lieferanten verändern und vor allem, wie wir diese Beziehungen zu einem produktiven Dialog für alle Beteiligten weiterentwickeln können. Und lassen Sie uns diskutieren, wie wir die großen Herausforderungen unserer Branche - Klimaschutz, Digitalisierung und einen gesellschaftlichen Wandel im Mobilitätsverhalten - gemeinsam gestalten und bewältigen können. Es geht dabei zum Beispiel nicht um das Ob, sondern um das Wie des Klimaschutzes. Ich persönlich bin der festen Überzeugung, dass wir diese Herausforderung nur mit Fortschrittswachstum und nicht mit Verboten meistern werden. (0'37)
Sachsens Ministerpräsident Kretschmer wies darauf hin, dass die Kultur unseres Landes von der Wirtschaft geprägt wird. Dass aber eine Wirtschaft nur funktioniert, wenn Arbeitgeber und Arbeitnehmer am selben Strang ziehen:
O-Ton Michael Kretschmer
Dieses Land darf nie aufhören zu verstehen, warum wir so stark sind. Das hat auch viel mit der Leistungsfähigkeit der Bevölkerung zu tun, mit der Neugier und der Leistungsbereitschaft. Wir haben in den vergangenen Monaten hier spannende Diskussionen gehabt mit unseren Gewerkschaften über die Frage, ob man auch hier in Zukunft 35 Stunden oder weniger arbeiten sollte. Das ist, ehrlich gesagt, nie unsere Position gewesen. Wenn es so ist, dass wir das Arbeitszeitvolumen in diesem Land bei gleichzeitiger demographischer Entwicklung - Rückgang der jungen Leute, Rückgang der Bevölkerung - weiter reduzieren, wird das nicht gut enden. (0'46)
Abmoderation:
Das "Forum Automobillogistik" findet in diesem Jahr bereits zum achten Mal statt und wird vom VDA und der Bundesvereinigung Logistik organisiert. Die zweitägige Veranstaltung ist das größte europäische Branchentreffen der Automobillogistik mit rund 500 Teilnehmern und 60 Ausstellern im Congress Center in Leipzig.
Pressekontakt:
Ansprechpartner:
VDA, Eckehart Rotter, 030 897842 120
all4radio, Hermann Orgeldinger, 0711 32 777 590
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