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Ors1100: Verhalten optimistisch - Top-Manager der Automobilbranche zu den Erwartungen an die Konjunktur nach der IAA
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Frankfurt am Main (ots)
Chrom, glänzender Lack, 125 Weltpremieren - das ist die eine Seite der IAA in Frankfurt. Die andere ist die wirtschaftliche Seite. Von keiner anderen Industrie ist Deutschland so abhängig, wie von der Autoindustrie. Jeder siebte Arbeitsplatz hängt hierzulande am Autogeschäft!
Nach einigen schweren Jahren, läuft der Motor dieser Industrie wieder runder. Ein sattes Plus auf dem europäischen Markt, ein leichter Rückgang noch in Deutschland, so sehen die Prognosen für 2003 aus.
Und für 2004 erwarten Wirtschaftsexperten ein Aufbruchsignal von dieser IAA. Und wie sehen das Deutschlands Topmanager? BMW-Chef Dr. Helmuth Panke:
O-Ton (ors11001): Dr. Helmut Panke Länge 0'26
Die IAA zeigt eindeutig, dass gerade die deutsche Automobilindustrie, alle Unternehmen, soviel neue Innovationen haben, dass also wirklich die Industrie sich stark darstellt und damit eine Bestätigung der unterschwellig bei vielen potentiellen Kundinnen und Kunden vorhandenen Kaufbereitschaft erfolgen wird. Ich gehe davon aus, dass wir in Folge der IAA sowohl im Herbst diesen Jahres, als auch vor allem im nächsten Jahr wirklich neue Käufe sehen werden. Deshalb sehr positive Erwartungen an diese IAA.
Diese Einschätzung teilen prominente Wirtschaftswissenschaftler. Ferdinand Dudenhöffer vom Prognose-Institut B und D-Forecast erwartet einen wahren Boom durch den neuen Golf. Der soll nach Aussagen des Auto-Auguren zum "Konjunktur-Programm für Deutschland" werden.
Für Porschechef Dr. Wendelin Wedeking ist diese Aussage ein wenig zu optimistisch, auch wenn er positive Signale sieht:
O-Ton (ors11002): Dr. Wendelin Wedeking 0'24
Die Hersteller jedenfalls haben ne Menge vorbereitet, dass der Markt wieder kommen kann, aber entscheidend wird natürlich sein, ob die weltweiten Rahmenbedingungen sich wirklich verbessern. Denn Sie können die besten Produkte anbieten, wenn der Markt es nicht hergibt. Also gegen den Strom schwimmen schafft keiner auf Dauer. Das haben wir die letzten Jahre gesehen, aber ob man das auf Dauer hinkriegt, dass weiß man nicht. Die Konjunktur muss wieder anziehen, das Vertrauen in die Zukunft muss wieder da sein, sonst funktioniert nichts.
Besonders der extrem alte Fahrzeugbestand macht den Herstellern Hoffnungen. Durchschnittlich 7,8 Jahre alt ist derzeit des Deutschen fahrbarer Untersatz. Mit neuen Modellen wächst der Anreiz jetzt ein neues Auto zu kaufen. Doch Mercedes-Chef Prof. Jürgen Hubbert warnt vor Euphorie. Seiner Meinung nach hat die Autoindustrie ihre Aufgaben erledigt, nicht aber die Politik:.
O-Ton (ors11003): Prof. Jürgen Hubbert 0'17
Wir haben unseren Beitrag geleistet, jetzt schmeißen wir den Stein wieder zurück in den Garten der Politik. Und sagen, dass aus dem Reförmchen ein Reformsturm wird. Dann bin ich absolut überzeugt davon, dass auch in Deutschland die Konjunktur wieder anspringt, weil die Menschen darauf warten, positive Signale zu sehen.
Ein positives Signal ist hier in Frankfurt schon angekommen. Der Kanzler höchstpersönlich eröffnet morgen die IAA. Und wird sich nach einem Messerundgang mit Deutschlands Automanagern zum Gespräch zusammensetzen. Ein Kaffeekränzchen erwartet ihn dabei ganz sicher nicht.
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