VDA - Verband der Automobilindustrie e.V.
Gottschalk: Branche bis ins Jahr 2005 hinein gut beschäftigt - "Stars of the Year"-Awards vergeben
IAA Nutzfahrzeuge mit Zuversicht gestartet
Hannover/Frankfurt am Main (ots)
Die 60. IAA Nutzfahrzeuge in Hannover ist mit einer guten Stimmung gestartet. "Nach Jahren harter Arbeit abseits großer Schlagzeilen steht die Nutzfahrzeugbranche zu recht jetzt im Rampenlicht. Sie kann mit positiven Botschaften aufwarten", betonte Prof. Dr. Bernd Gottschalk, Präsident des Verbandes der Automobilindustrie (VDA) anlässlich des "Abend der Nutzfahrzeugpresse" vor mehr als 1.000 Gästen, darunter Bundesverkehrsminister Dr. Manfred Stolpe. Die Branche arbeite derzeit an der Kapazitätsgrenze.
"Wir sollten den noch jungen Aufschwung der Nutzfahrzeugbranche nicht gleich wieder mit übertriebenen Warnsignalen abmelden, bevor er sich richtig entfaltet hat. Derzeit deutet - trotz der bekannten Zyklik der Nutzfahrzeugmärkte - alles darauf hin, dass wir bis in das Jahr 2005 hinein gut beschäftigt sein werden, auch wenn der Auftragseingang einmal wieder ruhiger verlaufen sollte." Allein in Deutschland sind 200.000 Menschen direkt in der Nutzfahrzeugbranche beschäftigt, hinzu kommen viele Arbeitsplätze in den vor- und nachgelagerten Bereichen bei Leasing oder Service.
Auf der IAA werden 194 Weltpremieren gezeigt - ein Viertel mehr als bei der letzten IAA Nutzfahrzeuge vor zwei Jahren. Diese Messe gebe ein positives Konjunktursignal. "Wir alle warten doch händeringend auf Zugpferde, die den Karren Konjunktur und Wachstum wieder in Gang bringen. Wir warten doch darauf, dass es nachvollziehbare Fakten für einen Aufschwung gibt, dass der Funke auf andere Bereiche überspringt. In dieser Branche zeigen sich solche Tendenzen, die den tief in unserem Land verwurzelten Pessimismus überwinden helfen können", unterstrich der VDA-Präsident. Die Produktion laufe auf vollen Touren. Auftragseingang und Auftragsbestand seien kräftig gestiegen. "Wir würden mehr herstellen, wenn wir nur könnten", sagte Prof. Gottschalk.
Der VDA-Präsident sieht große Chancen für den Logistikstandort Deutschland: "Wenn die Maut zum 1. Januar 2005 kommt - und wir rechnen fest damit und gehen auch davon aus, dass die OBU-Einbauraten sich dynamisch entwickeln und das ein oder andere offene Markteinführungsthema gelöst wird -, werden die Optionen für neue Dienste nochmals zunehmen." Der Lkw sei längst zu einem umfassenden Mobilitätspaket logistischer Optimierung aus Hard- und Software geworden.
Notwendig sei jetzt der politische Prioritätenwechsel zugunsten der Mobilität und der Finanzierung der Verkehrswege. Prof. Gottschalk: "Die Erosion der Verkehrsinfrastruktur zu verhindern, ist heute so wichtig wie die Beseitigung der Bildungsdefizite nach Pisa! Die Politik hat in der Vergangenheit zuviel Sympathie für Konsum und zu wenig Sympathie für Investitionen in der Ausgabenpolitik gezeigt. Konsum ist Gegenwart, Investition ist Zukunft!" Der Verkehrshaushalt dürfe in den kommenden Jahren nicht weiter abgesenkt werden. Minister Stolpe habe für 2005 mit Hartnäckigkeit die drohende Absenkung vermeiden können. Prof. Gottschalk: "Wir unterstützen Sie, das auch in den Folgejahren zu erreichen. Es fehlen jährlich 2,4 Mrd. Euro Investitionen allein für die Fernstraßen."
Erstmals wurden auf der IAA die renommierten Nutzfahrzeugpreise "Truck of the Year", "Van of the Year" und "Bus of the Year" - die "Stars of the Year 2005" vergeben. Der VDA-Präsident verwies auf die Veränderung der europäischen Messelandschaft und betonte: "Das ist für uns eine Premiere und ein weiterer Höhepunkt der IAA, auf den wir lange hingearbeitet haben. Wir freuen uns, dass mit dieser 'Olympiade auf der IAA' der Grundstein für eine neue Tradition gelegt wird." Die Mitglieder der drei internationalen Jurys, die die Awards vergeben, sind Chefredakteure namhafter Nutzfahrzeug-Medien aus ganz Europa. "Truck of the Year 2005" wurde die neue R-Serie von Scania, der Vito von Mercedes-Benz gewann die Auszeichnung "Van of the Year 2005", während der MAN Lion's City zum "Bus of the Year 2005" gewählt wurde.
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