VDA - Verband der Automobilindustrie e.V.
O-Ton-Beitrag: Immer länger, immer schwerer - immer besser? Auf der 61. IAA Nutzfahrzeuge werden neue Transportkonzepte mit riesigen Trucks gezeigt und heftig diskutiert
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Frankfurt (ots)
Anmoderation: Morgen wird die 61. IAA-Nutzfahrzeuge in Hannover offiziell eröffnet und selten konnten die Aussteller die Veranstaltung dermaßen optimistisch angehen. Die Auftragsbücher sind voll, die konjunkturellen Aussichten sind bestens. Die größte Nutzfahrzeug-Fachmesse der Welt setzt aber auch in anderer Hinsicht Maßstäbe. In Hannover werden zum Beispiel ganz neue Transportkonzepte diskutiert und vorgestellt. "Gigaliner" oder "EuroCombis" heißen die Schlagwörter - das sind Lastzüge mit 25,25 Metern Länge und bis zu 60 Tonnen Gesamtgewicht. Diese Giganten der Straße sind keinesfalls Utopie - in Schweden und Finnland sind sie bereits im Einsatz. Bei uns wird derzeit noch geprüft, welche Auswirkungen die Riesen-LKW wohl hätten. Der Verband der Automobilindustrie setzt sich auf der IAA für das innovative Nutzfahrzeugkonzept ein. Ziel müsse es sein, in Zukunft mehr Güter mit weniger Verkehrsaufkommen transportieren zu können, so VDA-Präsident Professor Dr. Bernd Gottschalk:
O-Ton Prof. Dr. Bernd Gottschalk Weniger Kraftstoffverbrauch, weniger Emission, weniger Beanspruchung an Verkehrsraum und das mit mehr Effizienz im Gütertransport. Das ist glaube ich ein guter Weg, mit dem man sich auch an die Öffentlichkeit wenden kann. 0`15
Derzeit können die Riesen-LKW hierzulande nur in Niedersachsen getestet werden und auch dagegen hat das Bundesverkehrsministerium bereits Einwände geltend gemacht. Im Hinblick auf einen drohenden Verkehrskollaps fordern viele Experten dagegen einen bundesweiten Modellversuch mit den "EuroCombis". So auch Clemens Klinke, Vorsitzender der Geschäftsführung beim Stuttgarter Prüfkonzern DEKRA:
O-Ton Clemens Klinke Ja, wir begrüßen grundsätzlich, dass man sich mit dem Thema beschäftigt, um dem Verkehrskollaps auf den Autobahnen entgegen zu wirken. Ich bin davon überzeugt, dass dieser Mega-Truck eine Lösung sein kann auf ganz bestimmten Strecken, unter ganz bestimmten Bedingungen. Ich denke, wir sollten einen Großversuch durchführen - ähnlich wie es in anderen Ländern gelaufen ist - und das sollte nicht auf ein Bundesland beschränkt werden. 0`21
Mehr Volumen, mehr Nutzlast, weniger Verbrauch und Schadstoffemissionen - die Vorteile der Giganten scheinen auf der Hand zu liegen. Wie bewähren sich die Kolosse aber im alltäglichen Straßenverkehr? Völlig problemlos sagt Brummifahrer Rudolf Fiedler. Er hat einen der Riesen-LKW zur IAA gefahren und keinerlei Schwierigkeiten mit dem Koloss gehabt:
O-Ton Rudolf Fiedler Geradeaus und Kurven - ob das jetzt ein Kreisverkehr ist... da muss man höllisch aufpassen und so. Aber es läuft so durch. Die Hinterachse vom Aufhänger ist lenkbar. Gerade beim Kreisverkehr und so, da muss ich ja im Kreis drin bleiben, nich. Dadurch ist das zwangsgelenkt, weil auf die Länge .. da käm ich ja sonst nicht durch! 0`16
Auch wenn die überlangen Lastzüge für geübte Fahrer scheinbar problemlos zu steuern sind, das Konzept sieht ohnehin nur den Einsatz auf langen Autobahnstrecken vor. Landstraßen und Stadtzentren sind tabu.
Abmoderation: Mehr Volumen, mehr Nutzlast, weniger Verbrauch und Schadstoffemissionen - die neuen Nutzfahrzeugkonzepte mit Riesen-LKW werden auf der IAA-Nutzfahrzeuge heiß diskutiert.
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