Ab Januar 2003 an allen Aral Tankstellen: Alle Kraftstoffe schwefelfrei
Bochum (ots)
EU-Pläne für Schwefelobergrenze ab 2005 vorzeitig erfüllt
Neue Kraftstoffe verhelfen kraftstoffsparender und umweltfreundlicher Motorentechnik zum Durchbruch
Ab Januar 2003 ist es soweit: An allen Aral Tankstellen werden sämtliche Kraftstoffe in schwefelfreier Qualität - mit maximal 10 ppm (parts per million = Anteile pro Million) Schwefelanteil - angeboten. Zeitgleich erhebt die Bundesregierung auf alle Kraftstoffe, die bisher maximal 50 ppm Schwefel enthielten, eine "Strafsteuer" in Höhe von 1,5 Cent je Liter, um die Einführung von schwefelfreier Ware zu beschleunigen.
Aral hat ihre Sorte SuperPlus bereits erstmals im Jahr 2000 - zunächst an einigen Tankstellen und seit Februar 2001 im gesamten Netz - von schwefelarm auf schwefelfrei umgestellt. Ab dem nächsten Jahr folgen nun auch die Sorten Benzin, Super und Diesel.
"Mit diesem Schritt erfüllen unsere Kraftstoffe bereits ab 2003 die Schwefelobergrenze, deren Einführung in der Europäischen Union erst ab 2005 geplant ist," erklärt Dr. Uwe Franke, Aral Vorstandsvorsitzender. "Zugleich leisten wir damit einen weiteren Beitrag für mehr Umweltschutz im Straßenverkehr."
Die Einführung schwefelfreier Kraftstoffe stellt eine wichtige Voraussetzung für die Durchsetzung kraftstoffsparender und umweltfreundlicher Motortechnik dar. Neue, direkteinspritzende Ottomotoren benötigen schwefelfreien Kraftstoff, um im Fahrzeugbetrieb ihr Kraftstoff-Sparpotential von bis zu 15 Prozent voll ausnutzen zu können.
Technische Hintergrund-Informationen:
Fahrzeuge mit direkteinspritzenden Ottomotoren sind sparsam, wenn sie im sogenannten "Magerbetrieb" laufen. Der Kraftstoff verbrennt dabei mit viel Luftüberschuss und bildet vermehrt Stickoxide (NOx) im Abgas. Diese werden in einem DeNOx-Katalysator gespeichert. Hat der Kat seine Speichergrenze erreicht, sorgt ein kurzzeitiges "Anfetten" des Kraftstoff-Luftgemisches (= Erhöhung des Kraftstoffanteils) für die erforderliche Entladung: Das Stickoxid wird durch die Temperaturerhöhung des Abgases von den Speicherplätzen im Katalysator freigegeben und in Stickstoff umgewandelt. Schwefel im Kraftstoff verringert den Wirkungsgrad dieses Prozesses. Die Folge: Der Motor verbraucht mehr Kraftstoff und der DeNOx-Katalysator wird auf Dauer geschädigt.
Auch für die zukünftigen schadstoffarmen Dieselmotoren mit modernen Abgasnachbehandlungssystemen - beispielsweise Partikelfilter und DeNOx-Katalysatoren - ist schwefelfreier Kraftstoff eine wesentliche Voraussetzung. Denn die Wirksamkeit wird auch bei diesen Systemen durch Schwefel beeinträchtigt.
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