Mehr Deals erwartet: Deutscher M&A-Markt rechnet 2025 mit Rückkehr in die Erfolgsspur
Ergebnisse des "M&A Outlook 2025" von KPMG in Deutschland
Berlin (ots)
- Deutsche Unternehmen und Private-Equity-Häuser planen 2025 mehr Deals
- Transformationen beschleunigen Deal-Aktivitäten, Dealstrukturen werden flexibler
- Mehr Fokus auf nachhaltiges Wachstum und Wertschöpfung, auch bei Private Equity
Nach schwierigen Jahren zeichnet sich im deutschen Markt für Unternehmenstransaktionen ("Mergers & Acquisitions" - M&A) eine Trendwende ab: 65 Prozent der Unternehmen haben 2024 mehr Deals angebahnt und abgeschlossen als im Vorjahr, bei den Beteiligungshäusern aus dem Private-Equity-Umfeld (PE) waren es 44 Prozent. Das zeigt der "M&A Outlook 2025 ", für den KPMG in Deutschland fast 200 Top-Entscheider aus Unternehmen und Private-Equity-Häusern befragt hat. Mehr als die Hälfte dieser Firmen erzielt einen Jahresumsatz von mindestens 500 Millionen Euro bzw. verwaltet Fonds von über einer Milliarde Euro.
Ein volatiles Zinsumfeld, konjunkturelle Unsicherheiten und geopolitische Spannungen sind zwar nicht verschwunden, dennoch scheint die Talsohle auch im Hinblick auf das kommende Jahr erreicht: 2025 rechnen 85 Prozent der Unternehmen mit deutlich mehr Dynamik im M&A-Markt, auch fast alle Private-Equity-Gesellschaften (91 Prozent) erwarten mehr Transaktionen. In konkreten Zahlen ausgedrückt wollen 76 Prozent der Firmen und 84 Prozent der PE-Häuser mindestens eine Transaktion oder mehr im kommenden Jahr vollziehen. Dabei rechnet gut ein Drittel (30 Prozent) der Unternehmen mit einem Deal-Volumen zwischen 500 Millionen und einer Milliarden Euro.
Transformationsdruck befeuert Transaktionsgeschehen
"Unternehmen bewegen sich heute in einem sehr dynamischen Umfeld, geprägt von technologischen und ökologischen Umwälzungen. Der Druck auf Organisationen nimmt zu, ihre Geschäftsmodelle anzupassen. Das belebt den Transaktionsmarkt. Viele Entscheider stellen ihre Firmen mit gezielten Akquisitionen neu auf und machen sie so langfristig fit für die Zukunft", sagt Michael Buhl, Bereichsvorstand Deal Advisory bei KPMG in Deutschland. "Aber auch alternative Transaktionsstrukturen wie Joint Ventures oder Allianzen werden im M&A-Markt immer beliebter." Die Studie zeigt: Zwei von drei Unternehmen (69 Prozent) planen im nächsten Jahr ein Joint Venture oder eine strategische Allianz einzugehen, auch um Ressourcen und Risiken unter den Partnern zu teilen.
Gefragt nach den vorrangigen Transaktionszielen, priorisieren 87 Prozent der Unternehmen und 75 Prozent der Private-Equity-Beteiligungen nachhaltige Weichenstellungen vor schnellen Kurskorrekturen: Sie wollen vor allem das Wachstum und den Wert ihrer Organisationen strategisch langfristig sichern. Mehr als die Hälfte der Firmen (57 Prozent) und PE-Häuser (53 Prozent) sehen zudem Chancen, in neue Marktsegmente und Kundengruppen vorzudringen.
Zinsniveau beeinflusst Deal-Absichten wenig
Trotz der absehbaren Aufhellung am M&A-Markt, bleibt die wirtschaftliche Gesamtlage eine Herausforderung für die Befragten. Neben zu hohen Verkäufererwartungen an die Unternehmensbewertung sehen 61 Prozent der Unternehmen bzw. 59 Prozent der PE-Beteiligungen die generelle Unsicherheit am Markt als große Hürde in der Anbahnung von Deals. Allerdings führen nur noch rund ein Drittel schwierige Finanzierungsbedingungen als Hindernis ins Feld.
Die Unternehmensbewertung spielt auch im Rahmen der konkreten Verhandlung eine übergeordnete Rolle. 41 Prozent der Firmen (PE: 44 Prozent) tun sich schwer damit, eine Einigung mit dem Vertragspartner über die Bewertung zu finden; 44 Prozent der Unternehmen (PE: 47 Prozent) spüren unter der aktuellen wirtschaftlichen Situation zunehmend Druck, bereits vereinbarte Vertragsbedingungen bzw. Unternehmenswerte neu zu verhandeln.
Überraschend wenig Einfluss hätte eine Veränderung des Zinsniveaus. Bei einem hypothetischen Rückgang der Zinsen um 0,5 Prozent würden lediglich 19 Prozent der Unternehmen bzw. 22 Prozent der Private-Equity-Firmen aktiver auf dem Transaktionsmarkt werden. 81 Prozent der Befragten sehen zudem in einer konstant niedrigen Entwicklung des Zinsniveaus die Voraussetzung dafür, um zurückzukehren auf ein Transaktionenvolumen wie zu früheren Spitzenzeiten.
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