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Duffner fordert: "Jetzt muss eine Trotzreaktion kommen" - Hannovers Sportdirektor stärkt Slomka den Rücken: "Keine Trainerdiskussion"

Unterföhring (ots)

In Sky90 - die KIA Fußballdebatte debattierten u.a. Sky Experte Franz Beckenbauer und Hannovers Sportdirektor Dirk Duffner über das Geschehen am 15.Spieltag der Fußball-Bundesliga.

Sky Experte Franz Beckenbauer...

...über Borussia Dortmund: "Sie haben im Moment Probleme. Die Häufigkeit der Niederlagen ist da. Das sind sie nicht gewohnt. Jetzt kommt ein bisschen Kritik von außen. Dann sind sie empfindlich im Empfangen der Kritik. Die Reaktion, wie sie reagieren, ist nicht immer souverän. Aber das ist halt so, wenn man in den letzten drei Jahren verwöhnt wurde. Sie haben in der Bundesliga schon einen großen Rückstand auf Bayern und Leverkusen. Das sind sie nicht gewohnt. Wenn sie jetzt in der Champions League ausscheiden, brennt es ein bisschen."

...über angebliches Interesse von Manchester City an Bayern-Keeper Manuel Neuer: "Ich würde ihn nicht für 100 Millionen hergeben. So einen Torhüter kriegst du nicht wieder. Was will man mit dem Geld? Man kriegt nie wieder einen Manuel Neuer. Er weiß, was er am FC Bayern hat, wo er geschätzt wird und sehr gut aufgehoben ist. Warum sollte er sich verschlechtern?"

...über Schalke-Trainer Jens Keller: "Er nimmt oft die Schuld auf sich, obwohl er sie auch verteilen könnte. Das macht ihn auch sympathisch und seriös. Mir fehlt manchmal, dass er mit der Faust auf den Tisch haut und Fakten nennt. Er steckt zu viel ein. Damit kommt er der Öffentlichkeit als zu weich vor. Ich glaube, dass er ein guter Mann ist. Er hat auch viel Pech mit Verletzungen gehabt. Das hätte er auch mal auflisten können, statt immer die Schuld auf sich zu nehmen."

Dirk Duffner...

...über Trainer Mirko Slomka: "Mirko ist seit vier Jahren Trainer in Hannover. Er war unglaublich erfolgreich und hat ganz große Verdienste um den Verein. Dementsprechend hat er die komplette Rückendeckung von uns. Natürlich gibt es Gesetzmäßigkeiten in der Bundesliga - das weiß der Mirko, das wissen wir. Deswegen wird man permanent nach dem Trainer gefragt. Aber wir haben immer gesagt, dass es bei uns keine Trainerdiskussion gibt. Wir sind gemeinsam in diese Situation gekommen und werden gemeinsam rauskommen. Dafür werden wir alles tun und dem wird auch alles untergeordnet."

...über Fehler von Mirko Slomka: "Dass man vielleicht mal Dinge ändert und im Nachhinein merkt, das war nicht optimal, das passiert uns allen mal."

...über sein Krisenmanagement: "Heute war Tag des Trainers, der mit der Mannschaft die Sache in Ruhe analysiert und auch mal das eine oder andere ernstere Wort findet. Morgen ist trainingsfrei. Ab Dienstag werde ich die Nähe zur Mannschaft und einige Gespräche suchen. Wir müssen eine unangenehme Auswärtsmannschaft sein und nicht der Punktelieferant. Es muss die Mannschaft einfach ankotzen, dass wir irgendwo hinkommen und sich jeder freut, dass wir da sind. Jetzt sind wir in einer Situation, in der wir die Missstände ganz klar ansprechen müssen und keine Entschuldigungen mehr gelten lassen dürfen. Das ist auch eine Kopfsache. Wir müssen auch nach außen klarmachen, dass intern ganz klare Worte gesprochen werden. Es müssen intern klare Worte geredet werden, aber wir dürfen nicht blind draufschlagen. Der erste Schritt war, dass wir uns ein Ziel gesetzt, das wir bis zur Winterpause erreichen können. Es ist ganz wichtig, jetzt keine Luftschlösser zu bauen. International darf uns nicht interessieren. Wir möchten möglichst schnell 20 Punkte. Dann werden wir in der Winterpause alles neu justieren und darauf ausrichten, dass wir eine deutlich bessere Rückrunde als Hinrunde spielen."

...über die Auswärtsschwäche seiner Mannschaft: "Es macht überhaupt keinen Spaß. Das sind Situationen, in denen die Mannschaft auch aus tiefsten Innerem sagen muss: Da haben wir die Schnauze voll, wir sind nicht der Punktelieferant für andere. Wir haben eine starke Mannschaft, wir können auswärts spielen wie zu Hause. Dementsprechend muss diese Trotzreaktion jetzt kommen. Da arbeiten wir auch hart dran."

...über die Missstände: "Wir setzen uns immer kritisch auseinander und müssen hinterfragen: Dass wir eine Mannschaft sind, die weniger läuft als andere, dass wir mehr Karten bekommen. Da dürfen wir die Augen nicht vor versperren. Die Fitness mag sicherlich auch ein Grund sein, aber es spielen ganz viele Faktoren da rein. Da finde ich den Fitnessfaktor völlig überhöht. Es gibt ganz andere Dinge, über die wir uns Gedanken machen müssen: das Tempo. Wir haben sicherlich nicht die schnellste Mannschaft der Liga. In den letzten Jahren hatten wir eine unglaubliche Torquote. Wir waren immer ganz oben im Ausnutzen der Torchancen. Jetzt sind wir ganz unten. Wir brauchen zu viele Chancen, bis wir zum Torerfolg kommen."

...über das Saisonziel: "Wir tun gut daran, wenn wir kleine Brötchen backen. Für mich wäre es eine ordentliche Saison, wenn wir einen einstelligen Tabellenplatz beenden. Man kann nicht jede Saison um die internationalen Plätze mitspielen."

...über die Freiburger Krise und Trainer Christian Streich: "Natürlich nimmt ihn das mit. Er lebt den Fußball und dementsprechend greift es ihn mehr an als den einen oder anderen Kollegen Ich schließe aus, dass er eine Kurzschlusshandlung tätigen wird. Dafür liebt er auch den Verein zu sehr. Gerade weil er so verbunden ist mit dem Verein, tut es ihn doppelt weh."

Pressekontakt:

Dirk Grosse
Head of Sports Communications
Tel.: 089 9958-6338
Fax: 089 9958-96338
E-Mail: dirk.grosse@sky.de

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