(Themendienst zu "Criminal Minds") 5 Indizien, die beweisen, dass Sie das Zeug zum Profiler haben ...
München (ots)
(Download der pdf-Fassung mit Bildern unter http://info.premiere.de/themendienst)
München, den 29. März 2007. Gehören Sie zu den Fernsehzuschauern, die schon lange vor den Profilern in TV-Serien wissen, wer der Mörder war und welche Motive ihn zu seiner Tat bewegten? Haben Sie schon als Kind aus einer Buchstabensuppe im Handumdrehen einen zusammenhängenden Text gebastelt? Fühlen Sie sich also zum Beruf des Profilers berufen, wissen aber nicht genau, welcher Bildungsweg dorthin führt? Zum TV-Start der zweiten Staffel der erfolgreichen US-Krimiserie "Criminal Minds" (ab 2.4. bei Premiere, siehe Kasten) nennen wir fünf untrügliche Indizien, die dafür sprechen, dass Sie das Zeug zum Profiler haben.
Indiz Nr. 1: Ihnen ist bewusst, dass es in Deutschland keine "Profiler" gibt Der Begriff "Profiler" wird in Deutschland unter Fachleuten nicht verwendet. Das BKA nennt seine Mitarbeiter in den OFA-Dienststellen (OFA = Operative Fallanalyse) "polizeiliche Fallanalytiker". Da die Aufklärungsraten von Schwerstverbrechen hierzulande glücklicherweise sehr hoch sind, müssen in Deutschland jährlich nur zwischen 50 bis 80 Analysen durchgeführt werden. Dabei ist der zeitliche Umfang für eine Fallanalyse sehr unterschiedlich und wird von Teams aus drei bis acht Analytikern und Ermittlern erstellt. In Deutschland gibt es insgesamt knapp 70 polizeiliche Fallanalytiker.
Indiz Nr. 2: Sie bringen 15 Jahre Zeit mit, um sich auf den Beruf vorzubereiten Genauso lange dauert im Durchschnitt die Ausbildung zum "polizeilichen Fallanalytiker". Darin enthalten sind das Abitur, ein Einstellungstest bei der Polizei, ein Fachhochschulstudium mit Praktika und eine Abschlussprüfung nach ca. drei Jahren, eine Praxisphase zwischen drei und 20 Jahren in fallanalytisch relevanten Deliktsbereichen, ein Auswahlverfahren bei einer OFA-Dienststelle und weitere fünf Jahre für die Ausbildung zum "polizeilichen Fallanalytiker". Weitere Infos unter www.bka.de
Indiz Nr. 3: Sie können sich gut in die Psyche anderer Menschen hineinversetzen ... ... und wissen, dass der "geborene Verbrecher" nicht existiert. Die Lehre vom "delinquente nato" entwickelte der italienische Mediziner Cesare Lombroso 1876. Ihm zufolge ist ein Verbrecher bereits an seiner Schädelform, seinen Gesichtszügen und anderen körperlichen Merkmalen (Bild) zu erkennen. Danach weisen z. B. ein kleiner Kopf bei großem Gesicht, eine fleischige Unterlippe bei schmaler Oberlippe oder Dellen am Schädel über dem linken Ohr unweigerlich auf die bösartige Einstellung eines Menschen hin. Lombrosos Theorien waren bereits zu seinen Lebzeiten heftig umstritten.
Indiz Nr. 4: Sie haben eine überdurchschnittliche Kombinations-Gabe ... ... und berufen sich dabei nicht auf die nordische Variante und ihr Talent als Skispringer und Skilangläufer. Als polizeilicher Fallanalytiker sind Sie in erster Linie ein Schreibtischtäter. Sie müssen eine unzählige Menge an Informationen und Indizien sammeln, ordnen und logisch verbinden, um schließlich Schlussfolgerungen ziehen zu können, die zur Aufspürung eines Verbrechens führen. Um diese Arbeit etwas zu erleichtern, hat die kanadische Polizei 1995 das Datenbanksystem ViCLAS (Violent Crime Linkage Analysis System) entwickelt, das mittlerweile weltweit, seit 2000 auch vom BKA, verwendet wird. Mithilfe von ViCLAS kann der polizeiliche Fallanalytiker seinen Fall nach Gemeinsamkeiten zu anderen Fällen absuchen. So kann er z. B. die "Handschrift" eines Wiederholungstäters identifizieren. Die Erhebung der Falldaten erfolgt mittels des ViCLAS-Erhebungsbogens, eines umfassenden Katalogs von 168 Fragen. Die Datenbank enthält Informationen über Täter, Opfer, über deren Beziehung, über den Tatort, über Verletzungen und die Todesursache, über die Vorgehensweise des Täters, die Art der verwendeten Waffen und Gegenstände und über benutzte Fahrzeuge.
Indiz Nr. 5: Sie sagen nicht einfach "Das ist der Mörder!", sondern können ihn zugleich einem der sechs Serientäter-Typen zuordnen Das am meisten anerkannte Schema zur Typologisierung von Serienmördern wurde in den 80er-Jahren von Mitarbeitern des FBI entwickelt und unterscheidet sechs verschiedene Tätertypen: 1) Serien-Sexualmörder: Täter, bei denen vor, während oder nach dem eigentlichen Tötungsakt eine dominierende sexuelle Komponente vorhanden ist. 2) Serien-Raubmörder: Täter töten ausschließlich aus Habgier, um sich unmittelbar zu bereichern. 3) Serien-Beziehungsmörder: Er sucht sich seine Opfer ausschließlich im Familien- oder Bekanntenkreis und möchte sich durch den Tod des Opfers bereichern (z. B. Erbschaft). 4) Serien-Gesinnungsmörder: Ihre Taten sind politisch, religiös oder ideologisch motiviert und von gesellschaftlichen Veränderungen geprägt. Die Täter ziehen aus ihren Taten weder einen sexuellen Lustgewinn noch materielle Vorteile. 5) Serien-Auftragsmörder: Sie erbringen eine Art "Dienstleistung", wobei ihre Taten nicht zwangsweise an finanzielle Vorteile geknüpft sein müssen. 6) Serien-Dispositionsmörder: Ein sehr spezieller Tätertyp. Der Entschluss, die Tat zu verüben, wird von jeweils unterschiedlichen, sich aktualisierenden Bedürfnissen dominiert.
Criminal Minds (2. Staffel als deutsche TV-Premiere) USA 2006 Von Jeff Davis mit Mandy Patinkin, Thomas Gibson, Shemar More, Matthew Gray Gubler Im Mittelpunkt von "Criminal Minds" stehen hoch spezialisierte FBI-Ermittler der Verhaltensanalyse-Einheit BAU (Behavioral Analysis Unit). Das mobile Team aus Psychologen, Computerexperten und Kriminalisten wird überall in den USA eingesetzt und macht da weiter, wo die Arbeit von örtlicher Polizei und Forensikern endet: Sie versetzen sich in die kranke Welt von Serienkillern, Vergewaltigern, Erpressern und Kidnappern - um diese zu stoppen und weitere Verbrechen zu verhindern. Gemeinsam fügen die Profiler um Special Agent Jason Gideon (Mandy Patinkin) einzelne Teilchen zu einem Ganzen zusammen und erstellen so ein psychologisches Täterprofil.
Sendetermin: ab 2.4., 20.15 Uhr, jeden Montag auf Premiere Serie und als Abruf auf Premiere Direkt
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