Verband der deutschen Lack- und Druckfarbenindustrie e.V.
Lack- und Druckfarbenindustrie: Jenseits der Krise
Aktualisierte Wachstumsprognose für 2010
Frankfurt/Main (ots)
Die Nachfrage nach Lacken und Druckfarben in Deutschland entwickelt sich zunehmend positiv. Bis zum Ende des Jahres 2010 wird die Lack- und Druckfarbenindustrie in Deutschland 2,6 Millionen Tonnen Lack, Farben, Anstrichstoffe und Druckfarben produzieren. Der Umsatz der Branche wird auf 6,4 Milliarden Euro steigen. Diese Zahlen nannte der Verband der deutschen Lack- und Druckfarbenindustrie (VdL) in seinem Herbstgutachten für diesen Industriezweig.
Gegenüber dem Vorjahr wird der Inlandsverbrauch von Lacken, Farben und Druckfarben um 2,7 Prozent ansteigen. Die Umsätze werden sogar um 5,1 Prozent wachsen, damit rechnet der VdL. Der Mengenzuwachs entspricht dabei ziemlich genau dem Zuwachs des Bruttoinlandsproduktes von 2,5 Prozent in Deutschland. Insbesondere von der Automobilindustrie, der Elektroindustrie und dem Maschinenbau geht eine hohe Nachfrage aus.
Die deutlichen Umsatzsteigerungen sind auch Ausdruck eines immensen Kostendrucks bei den Rohstoffen für Lacke, Farben und Druckfarben. Die überraschend schnelle Erholung der deutschen Wirtschaft und die damit einhergehende gestiegene Nachfrage nach Halbfertigprodukten, wie Anstrichstoffe und Druckfarben sorgen für deutliche Probleme bei der Rohstoffversorgung. Nicht nur werden aus der Industrie immer wieder Zeitverzögerungen und Kontingentierungen von Rohstoffen gemeldet, auch die Preise für Lösemittel, Bindemittel und andere Lack- und Farbenkomponenten sind im Vergleich zum Krisenjahr 2009 deutlich angestiegen. Umfragen bei den Mitgliedsunternehmen des VdL ergaben Steigerungen der Rohstoffkosten um mehr als zehn, bei einzelnen Rohstoffen sogar um bis zu 25 Prozent. Die Rohstoffkosten haben für die Lack- und Druckfarbenherstellung deshalb eine besondere Bedeutung, weil die Hälfte der Betriebsaufwendungen auf die Rohstoffe entfällt.
Für die einzelnen Marktsegmente zeigt sich ein differenziertes Bild. Bei Baufarben und Bautenlacken wird für das Jahr 2010 mit einem Nachfrageplus von einem Prozent - entsprechend der Erwartungen des Bauhauptgewerbes - gerechnet. Unter der Krise 2009 hatte dieses Marktsegment allerdings deutlich weniger gelitten als die Industrielacke. Bei industriell verarbeiteten Beschichtungsstoffen lagen die Einbrüche im Krisenjahr zwischen minus zwölf Prozent bei der Nachfrage nach Möbellacken und Mengenschrumpfungen von 38 Prozent bei Lacken für den Maschinenbau. Der gesamte Industrielackbereich wird im Jahr 2010 Mengenzuwächse von mehr als fünf Prozent beim Absatz von entsprechenden Lacken verzeichnen können.
Auch der Außenhandel gewinnt wieder an Fahrt. Für den Lack- und Farbenbereich werden für das laufende Jahr Zuwächse von einem Prozent (Vorjahr minus 10,5 Prozent), bei den Importen Zuwächse um 3,3 Prozent (Vorjahr minus 16, 6 Prozent) erwartet. Die Außenhandelsumsätze steigen entsprechend an: um 3,6 Prozent beim Export und um 5,3 Prozent beim Import.
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