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Verband der deutschen Lack- und Druckfarbenindustrie e.V.

Anspruchvolles Weiß

Anspruchvolles Weiß
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Frankfurt am Main (ots)

Kühlgeräte, Waschmaschinen und Trockner, allesamt fleißige
Haushaltshelfer, zeigen sich traditionell in weißem Lack. Der muss
überraschend vielfältigen Anforderungen genügen und ist daher
beständiges Objekt der Lackforschung.
Was haben Geschirrspüler, Waschmaschinen, Kühlschränke und
Wäschetrockner gemeinsam? Um ein Zitat des seligen Henry Ford ein
wenig abzuwandeln: Die praktischen Geräte gibt es in jeder Farbe -
vorausgesetzt, sie ist weiß. Die weiße Beschichtung ist so typisch,
dass Haushaltsgeräte im Handelsjargon zusammenfassend als "Weiße
Ware" bezeichnet werden. Für die Kategorisierung der Geräte ist ihre
Farbe also durchaus von Bedeutung. Beim Kauf von Hausgeräten dürfte
der weiße Überzug dagegen kaum eine Rolle spielen. Dass eine neue
Waschmaschine oder ein Trockner weiß sind, ist für die Konsumenten
nichts anderes als normal, und dass die weiße Beschichtung ein
Geräteleben lang hält, halten die Käufer für eine pure
Selbstverständlichkeit.
Die Bedeutung der Beschichtung gerade bei der scheinbar so
anspruchslosen "Weißen Ware" wird damit jedoch weit unterschätzt.
Wenige Oberflächen müssen im täglichen Gebrauch so hohen und
vielfältigen Belastungen Stand halten. So sollten beispielweise
Kühlschrank-Oberflächen nicht nur gegen Ketchup-, Senf- oder
Schokoladenflecken resistent sein. Sie müssen auch Reinigungsversuche
mit aggressiven Chemikalien oder scheuernden Lappen überstehen. In
den Worten eines Lacktechnikers ausgedrückt: Die mechanische und die
chemische Beständigkeit der Oberflächen muss extrem hoch sein.
Gleiches gilt für Beschichtungen an Waschmaschinen und
Wäschetrocknern. Hier spielt zusätzlich noch der Korrosionsschutz
eine wichtige Rolle, denn die Geräte stehen in relativ warmen Räumen
mit hoher Luftfeuchtigkeit. Als ob dies nicht bereits genug wäre,
kommt auch noch aggressive Waschlauge dazu - eine für jede
Beschichtung hochbrisante Mischung. In den Testlabors der
Lackhersteller kochen daher Anwendungstechniker lackierte Probebleche
stundenlang in heißer Waschlauge, um zu sehen, ob die Beschichtungen
nachher gegen solch harte Belastungen gewappnet sind.
Ähnlich vielfältig wie die Anforderungen an Hausgeräte-Oberflächen
sind die Beschichtungen selbst - Weiß ist nicht gleich weiß. In kaum
einem anderen Anwendungsbereich konkurrieren so viele
unterschiedliche Lackierverfahren wie bei der "Weißen Ware". Da wären
zunächst die pulverlackierten Oberflächen: In einem elektrostatischen
Verfahren wird Lackpulver auf die Oberfläche aufgetragen und bei
Temperaturen von bis zu 200 Grad Celsius zum Schmelzen gebracht und
gehärtet.
Auf dem Vormarsch befinden sich bei Hausgeräten so genannte Coil
Coating-Bleche; Stahl- oder Aluminiumbleche also, die bereits beim
Metallhersteller ihren weißen Überzug auf Polyurethan-Basis erhalten.
Die bereits vorbeschichteten Bleche müssen im Anschluss daran beim
Gerätehersteller lediglich in die gewünschte Form gepresst und
umgeformt werden - der Lack ist dann schon dran.
Natürlich gibt es aber auch noch Bauteile, die im
Flüssiglack-Verfahren mit Lackierpistolen oder -robotern beschichtet
werden. Nicht zu vergessen sind schließlich Geräteteile oder
Bedienelemente, die gar nicht lackiert werden, sondern aus
durchgefärbtem - natürlich ebenfalls meist weißem - Kunststoff
bestehen.
Nun fertigt man Hausgeräte nicht aus einem Stück, sondern aus
diversen Bauteilen, die jeweils mit einem anderen Verfahren
beschichtet sein können. So ist es durchaus möglich, dass die
Seitenteile einer Waschmaschine aus vorlackierten Coil-Coating
Blechen bestehen, die Front flüssig lackiert und der Deckel
"gepulvert" wurde. Dafür zu sorgen, dass diese an unterschiedlichen
Orten und auf unterschiedliche Art beschichteten Bauteile bei
möglichst jeder Beleuchtungssituation exakt dieselbe Weiß-Nuance
aufweisen - ein Prozess, den die Lacktechniker "Color-matching"
nennen -, ist daher eine alles andere als triviale Aufgabe.
So schlicht der weiße Farbton also wirkt: Dass die "Weiße Ware"
nicht nur überall und gleichmäßig weiß ist, sondern auch ein
Geräteleben lang weiß bleibt, ist keineswegs selbstverständlich,
sondern das Ergebnis gemeinsamer Anstrengungen der 
Lackieranlagenbauer, der Hausgeräte- und natürlich der
Lackhersteller.

Pressekontakt:

Verband der deutschen Lackindustrie e.V.
Michael Bross
Karlstraße 21
60329 Frankfurt am Main
Telefon 069 25 56 14 11

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