KBV - Kassenärztliche Bundesvereinigung
Ors0692: "Aut Idem: günstiges Medikament - gleiche Wirkung"
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Köln (ors) -
"Aut Idem" ist lateinisch und heißt "oder das gleiche". Seit dem ersten Juli gibt es ein Gesetz mit diesem Namen, das im deutschen Gesundheitssystem Kosten sparen soll. Es verpflichtet Apotheken, günstige Arzneimittel auszugeben, wenn der Arzt nichts anderes verfügt hat. Dabei müssen sich die Apotheke nach einer Liste richten, die ständig aktualisiert wird. Dr. Leonhard Hansen von der Kassenärztlichen Bundesvereinigung erklärt, für welche Medikamente das neue Gesetz gilt:
O-Ton: (ors06921) Hansen 24 sec.
"Die Präparate müssen identisch sein, was den Wirkstoff angeht, was die Wirkstärke angeht, was die Darreichungsform angeht und was die Packungsgröße angeht. Und wenn jetzt ein entsprechender Wirkstoff aufgeschrieben wird und der Arzt das Austauschen nicht ausdrücklich verbietet, ist der Apotheker verpflichtet, ein Präparat des unteren Preisdrittels an den Patienten abzugeben."
Das kann bedeuten, dass der Kunde in der Apotheke ein anderes Medikament bekommt, als auf seinem Rezept steht. Bedeutet das eine Verschlechterung für kranke Menschen?
O-Ton: (ors06922) Hansen 19 sec.
"Also, der Patient braucht "Aut Idem" nicht zu fürchten. Der Arzt macht die Diagnose und bestimmt die Therapie. Und er bestimmt auch den Wirkstoff, die Dosierung, die Einnahme, die Darreichungsform. Der Apotheker hat nur die Aufgabe, ein Präparat aus dem unteren Preisdrittel dann auszusuchen."
Medizinisch gesehen sind die Arzneimittel identisch. Aber das neue Gesetz spart Kosten:
O-Ton: (ors06923) Hansen 21 sec.
"Der Sinn von "Aut Idem" liegt rein in dem Versuch, Wirtschaftlichkeitsreserven bei den Arzneimittelausgaben zu erschließen. Und das kommt ja auch Patienten zugute, weil, wenn an der Stelle gespart werden kann - ohne Qualitätsverlust - dann ist das für jeden gut, im Zweifelsfall auch für den Beitragssatz, dass er nicht so schnell steigt, wie er in den letzten Jahren immer wieder gestiegen ist."
Die Kassenärztliche Bundesvereinigung empfiehlt Patienten, die sich näher informieren wollen, mit dem behandelnden Arzt zu sprechen.
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