KBV - Kassenärztliche Bundesvereinigung
Richter-Reichhelm zur Gesundheitsreform
Verhaltene Bilanz nach
einem Jahr
Berlin (ots)
Eine zurückhaltende Bilanz des ersten Jahres der Gesundheitsreform hat der Erste Vorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Dr. Manfred Richter-Reichhelm, heute in Berlin gezogen. Anlässlich der Vorstellung des ersten Qualitätsberichts der KBV sagte er: Das kurzfristige Ziel einer Beitragssatzsenkung auf 13,6 Prozent für die gesetzlich Versicherten wurde nicht erreicht. Immerhin ist das Beitragsniveau aber stabil geblieben beziehungsweise leicht gesunken. Es könnte sein, dass ein kleiner Senkungsspielraum im kommenden Jahr vorhanden sein wird. Allerdings müssen die Kassen abwägen, inwieweit sie die erzielten Überschüsse für den Schuldenabbau einsetzen wollen.
Der ärztlichen Selbstverwaltung sei es zu verdanken, dass Neuerungen wie die Praxisgebühr vergleichsweise reibungslos für die Patienten umgesetzt wurden, sagte Richter-Reichhelm. Der Aufwand in den Praxen war und ist enorm, betonte er. Über die Steuerungswirkung solcher und anderer Maßnahmen der Gesundheitsreform ließe sich aber nach heutigem Stand noch keine definitive Aussage machen. Ob Patienten aufgrund der Praxisgebühr wegbleiben und wenn ja, welche Patientengruppen das sind, wird sich erst im Lauf der Zeit sagen lassen, so der KBV-Chef.
Zum Stichwort Qualität sagte er: Strukturelemente wie das Hausarztmodell oder die Integrierte Versorgung werden erst mittel- bis langfristig Wirkung zeigen. Sofern sie der Qualitätsverbesserung dienen sollen und das ist ja das Ziel der Politik sind sie keine Mittel für Kosteneinsparungen.
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