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Deutscher Bundesverband für Logopädie e. V. (dbl)

Europäischer Monat für Aphasie: Bundesverband für die Rehabilitation der Aphasiker und Deutscher Bundesverband für Logopädie fordern mehr Aufklärung und bessere Versorgung

Frechen (ots)

Die Versorgung von Menschen mit einer schweren Sprachstörung (Aphasie) ist in Deutschland unzureichend. Hierauf machen der Bundesverband für die Rehabilitation der Aphasiker e.V. (BRA) und der Deutsche Bundesverband für Logopädie e.V. (dbl) anlässlich des Europäischen Monats der Aphasie im Oktober aufmerksam. Eine Studie* hat gezeigt, dass nur die Hälfte aller Schlaganfall-Patienten eine Rehabilitationsmaßnahme erhält. Die Verbände fordern daher einen optimierten Zugang der Betroffenen zu den für sie richtigen Maßnahmen, um ihre Kommunikation und Teilhabe zu verbessern.

Jedes Jahr erleiden in Deutschland mehr als eine Viertelmillion Menschen einen Schlaganfall. Etwa ein Drittel der Patienten leidet danach an einer Sprachstörung (Aphasie). "Dabei können Sprachstörungen verschiedene Bereiche betreffen: die Lautebene, den Wortschatz, die Grammatik, das Verstehen und auch das Lesen und Schreiben. Häufig treten Sprach- und Sprechstörungen gemeinsam auf. Dann sind auch die Stimmgebung, die Artikulation und/oder die Sprechplanung erschwert", so Christiane Hoffschildt, Präsidentin des Deutschen Bundesverbandes für Logopädie e.V. (dbl).

"Aphasien stellen sowohl für die Patienten als auch für deren Angehörige eine enorme Belastung dar, da sie die Kommunikation und das soziale Miteinander erheblich beeinträchtigen", weiß der Bundesvorsitzende der Selbsthilfevereinigung Bundesverband für die Rehabilitation der Aphasiker e.V., Egon Waldstett. Soziale Vereinsamung und Depressionen seien keine Seltenheit. "Um nach einem Schlaganfall mit Aphasie am Alltagsleben weiterhin teilnehmen zu können, brauchen die Betroffenen und ihre Angehörigen umfassende Unterstützung. Dies betrifft sowohl die von der Selbsthilfe angebotene Information, Beratung und Kontaktvermittlung als auch die therapeutische Hilfe", so Waldstett.

"LogopädInnen können Menschen mit Aphasie mit individuell angepassten Therapien helfen, ihre Sprachfähigkeit zurückzugewinnen oder alternative Kommunikationsstrategien einzuüben. Hierzu bedarf es allerdings einer früh einsetzenden und hochfrequenten logopädischen Therapie, die nach der stationären Behandlung im Rahmen einer Rehabilitationsmaßnahme oder ambulant fortgeführt wird. Dies ist in Deutschland bisher leider noch nicht in ausreichendem Maße der Fall", erläutert Hoffschildt.

"In der Versorgung von Schlaganfallpatienten gibt es in Deutschland erhebliche Defizite", so Waldstett. Es müsse noch viel getan werden, damit das Wissen über Aphasie und die Möglichkeiten, die eine logopädische Therapie und die Selbsthilfe bieten, bei Betroffenen, Ärzten und in der Bevölkerung wachsen. "Hierzu wollen der Deutsche Bundesverband für Logopädie und der Bundesverband für die Rehabilitation der Aphasiker auch in Zukunft gemeinsam beitragen", so Waldstett. Während des Monats der Aphasie informieren zahlreiche Selbsthilfegruppen und LogopädInnen über dieses Thema.

*Quelle: http://ots.de/nMNSu

Pressekontakt:

V.i.S.d.P.: Dr. med. Eva Kalbheim, Deutscher Bundesverband für
Logopädie, Augustinusstraße 11a, 50226 Frechen.

Weitere Informationen: Margarete Feit, Tel.: 02234/37 95 327,
Fax: 02234/37 95 313, E-Mail: feit@dbl-ev.de

Dagmar Amslinger, Bundesverband für die Rehabilitation der Aphasiker
e. V., Klosterstraße 14, 97084 Würzburg, Tel: 0931/250130-0,
Fax: 0931/25013039, E-Mail: info@aphasiker.de

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