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Transatlantische Wirtschaft spürt Biden-Effekt

Transatlantic Business Barometer 2021

Wie Unternehmen Deutschland und die USA als Wirtschaftsstandorte bewerten

Berlin, 18. März 2021 – US-Unternehmen in Deutschland und deutsche Unternehmen in den USA verzeichnen durch die COVID-19-Pandemie ein durchwachsenes Geschäftsjahr. Das Jahr 2021 gibt trotzdem Anlass zur Hoffnung: Der Biden-Effekt wirkt sich positiv auf die transatlantische Wirtschaft aus – besonders im Hinblick auf Planbarkeit und Verlässlichkeit. Das hat das Transatlantic Business Barometer 2021 ergeben, eine jährliche Umfrage unter den Mitgliedern von AmCham Germany, die zusammen mit Roland Berger durchgeführt wird.

„Unsere Mitgliedsunternehmen stehen vor großen Aufgaben“, sagt Frank Sportolari, Präsident von AmCham Germany. „Sehr viele Unternehmen leiden unter der Pandemie. Deshalb müssen die Hilfspakete hier und auch in den USA weiter geschnürt und den Unternehmen zügig zur Verfügung gestellt werden“, so Sportolari. Trotzdem blicken die Mitgliedsunternehmen von AmCham Germany hoffnungsvoll auf das Jahr 2021. „Die gemeinsame Impfstoffentwicklung unserer Mitglieder BioNTech und Pfizer hat bewiesen, wie stark der transatlantische Wille zu Kooperation und Zusammenarbeit ist. Daran müssen wir unbedingt anknüpfen“, sagt Sportolari.

„Unsere Mitglieder sind sich einig: Beide Seiten – sowohl die USA als auch die EU – sollten gleichermaßen aufeinander zugehen und nicht auf den jeweils anderen Partner warten“, sagt Simone Menne, Executive Vice President von AmCham Germany. „Beide Seiten sollten nun rasch gemeinsame Interessen und Ziele definieren, um Antworten auf die drängenden Fragen der transatlantischen Partnerschaft zu finden“, so Menne. „Unsere Mitglieder erwarten ein verlässliches Bekenntnis zum Abbau jeglicher Handelshemmnisse und zum Kooperationswillen auf beiden Seiten des Atlantiks.“

„Das deutsch-amerikanische Verhältnis ist von herausragender Bedeutung für beide Seiten", sagt Marcus Berret, Global Managing Director von Roland Berger. „Mit der neuen US-Regierung verbinden sich jenseits und diesseits des Atlantiks große Hoffnungen auf eine Revitalisierung der Beziehungen", so Berret. „Sie ist auch notwendig, denn neben der Bewältigung der Pandemie stehen wir vor weiteren großen Herausforderungen wie dem Klimawandel und einer Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft hin zu mehr Nachhaltigkeit. Nur wenn wir hier gemeinsam vorgehen, werden wir erfolgreich sein."

Durchwachsenes Geschäftsjahr 2020, aber große Erwartungen an 2021

Die COVID-19-Pandemie und die US-Präsidentschaftswahlen haben das Geschäftsjahr 2021 besonders geprägt. Deshalb halten sich viele deutsche Unternehmen in den USA hinsichtlich ihrer Pläne, Investitionen zu erhöhen, noch zurück. Nichtsdestotrotz geben drei Viertel der befragten Unternehmen an, dass sie eine positive Umsatzentwicklung in 2021 erwarten. Die Planbarkeit der Rahmenbedingungen für Investitionen hat sich ebenfalls verbessert. In 2020 bewerteten nur 27% diesen Standortfaktor in den USA als gut – in diesem Jahr sind es 57%. Der Biden-Effekt macht sich auch in der Beurteilung der allgemeinen Verlässlichkeit der Politik bemerkbar: So verringerte sich der Anteil derjenigen, die die Verlässlichkeit als schlecht empfinden von 81% in 2020 auf 36% in diesem Jahr.

US-Unternehmen in Deutschland sind krisenfest, Standortfaktoren werden kritisiert

Trotz der Pandemie konnte fast die Hälfte der befragten US-Unternehmen in Deutschland ein Umsatzwachstum erzielen und ein Drittel der Befragten gab an, auch im Corona-Jahr Investitionen getätigt und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eingestellt zu haben. Trotzdem nahm die allgemeine Bewertung des Standorts Deutschland in den letzten Jahren kontinuierlich ab. Gaben 2018 noch 91% der Befragten an, den Standort Deutschland als gut oder sehr gut zu bewerten, sind es in diesem Jahr nur noch 63%. Besonders die Qualität der digitalen Infrastruktur wird von mehr als der Hälfte der Befragten kritisiert. Der deutschen Politik wird mit Blick auf die Verlässlichkeit ein gutes Zeugnis ausgestellt: Mehr als zwei Drittel der Befragten gaben an, dass auf die Politik in Deutschland Verlass sei.

50 Tage Biden: Europa und USA müssen aufeinander zugehen

Die Mitglieder von AmCham Germany wurden auch zu den ersten fünfzig Tagen der Biden-Administration befragt. Fast alle Befragten gaben an, dass sich die transatlantischen Wirtschaftsbeziehungen unter der Präsidentschaft von Joe Biden in den nächsten vier Jahren verbessern werden. Auf eine Verbesserung hoffen die Unternehmen vor allem bei den derzeitigen Reisebeschränkungen. Über die Hälfte der Befragten ist von den Beschränkungen betroffen.

Grundsätzlich werden die ersten fünfzig Tage der Biden-Administration positiv wahrgenommen. Immerhin 81% der Befragten haben den Eindruck, dass Joe Biden bisher seinen Versprechen Taten folgen lässt. Während seiner Präsidentschaft sollte Biden sich vor allem auf Handels- und Klima- und Energiepolitik konzentrieren (69% und 68%). Darauf folgen die Themen Digitalisierung und Sicherheit- und Verteidigungspolitik (41% und 43%).

Insgesamt erwarten die befragten Mitglieder eine stärkere Zusammenarbeit zwischen den USA und Europa bei den oben genannten Themen. Fast 70% der Befragten gaben an, dass beide Seiten gleichermaßen den Dialog und die Möglichkeiten zu Kooperation suchen sollten.

Über die Umfragen

Am Transatlantischen Business Barometer 2021 nahmen 41 US-Unternehmen mit einem Standort und Umsatz von rund 75 Mrd. € in Deutschland sowie 31 deutsche Unternehmen mit einem Standort und Umsatz von insgesamt mehr als 50 Mrd. € in den USA teil. An der Blitzumfrage nahmen 88 Mitglieder von AmCham Germany teil. Die Ergebnisse werden heute während einer Videokonferenz offiziell von Simone Menne, Executive Vice President von AmCham Germany, und Marcus Berret, Global Managing Director, Roland Berger, vorgestellt.

Hashtag für die Veröffentlichung: #TransatlanticBusinessBarometer

Die Ergebnisse des Transatlantischen Business Barometers 2021 finden Sie hier auf Deutsch und Englisch.

Die Ergebnisse der Blitzumfrage zu den ersten fünfzig Tagen der Biden-Administration finden Sie hier.

Pressekontakte:

AmCham Germany
Katharina-Luise Kittler
Manager, Head of Communications and Government Relations

American Chamber of Commerce in Germany e.V.
E  kkittler@amcham.de | T +49 30 2130056-34 | F +49 30 2130056-11
Roland Berger
Maximilian Mittereder
E  maximilian.mittereder@roland.berger.de | T +49 89 9230-8180

Über AmCham Germany
Die American Chamber of Commerce in Germany ist die Stimme der transatlantischen Wirtschaft. Wir fördern die globalen Handelsbeziehungen, die auf dem starken Fundament der amerikanisch-deutschen Partnerschaft stehen. Wir unterstützen aktiv die Interessen unserer Mitglieder durch unser globales Netzwerk in Wirtschaft, Politik und den AmChams weltweit und stärken den Austausch zwischen Mitgliedern und Politik. AmCham Germany ermöglicht interkulturelles Verständnis, Zusammenarbeit und neue Investitionen. Wir stehen für einen transparenten Dialog, freien Handel und ein wettbewerbsfähiges und offenes Wirtschaftsklima.

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Über Roland Berger 
Roland Berger, 1967 gegründet, ist die einzige der weltweit führenden Unternehmensberatungen mit deutscher Herkunft und europäischen Wurzeln. Mit rund 2.400 Mitarbeitern in 34 Ländern ist das Unternehmen in allen global wichtigen Märkten erfolgreich aktiv. Die 50 Büros von Roland Berger befinden sich an zentralen Wirtschaftsstandorten weltweit. Das Beratungsunternehmen ist eine unabhängige Partnerschaft im ausschließlichen Eigentum von rund 250 Partnern.  

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