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UNICEF-Befragung: Jugendliche blicken pessimistisch auf die Zukunft Deutschlands und der Welt 

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UNICEF-Befragung: Jugendliche blicken pessimistisch

auf die Zukunft Deutschlands und der Welt 

Themen wie Kinderarmut, Schulen, mentale Gesundheit, Sicherheit und Zukunftschancen von Kindern weltweit haben für Jugendliche hohe Priorität 

Köln, den 27. März 2025 

Die große Mehrheit der deutschen Jugendlichen (14 bis 17 Jahre) blickt pessimistisch auf die Zukunft Deutschlands und der Welt. Ihre persönliche Zukunft schätzen die jungen Menschen hingegen eher positiv ein. Fast 80 Prozent der Jugendlichen denken, dass sich Politiker*innen nicht genug für die junge Generation einsetzen. Zudem haben die 14- bis 17-Jährigen wenig Zutrauen, dass die nächste Bundesregierung die aus ihrer Sicht besonders wichtigen Probleme löst. Das zeigt eine neue repräsentative Online-Befragung von UNICEF Deutschland. 

 „Es muss uns wachrütteln, dass mehr als zwei Drittel der Jugendlichen die Zukunft Deutschlands und der Welt so düster sehen und die Mehrheit der Politik bei vielen Herausforderungen keine guten Lösungen zutraut“, sagt Christian Schneider, Geschäftsführer von UNICEF Deutschland. „Die künftige Bundesregierung hat jetzt die Chance, die junge Generation zu überzeugen, indem sie für die aus ihrer Sicht drängenden Probleme konkrete Politik gestaltet. Wenn Kinderarmut messbar zurückgedrängt wird, marode Schulen saniert und Zukunftschancen für Kinder weltweit gefördert werden, dann sehen die Jugendlichen, dass ihre Stimme und ihre Zukunft zählen.“

Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre durften bei der Bundestagswahl im Februar noch nicht wählen, aber sie werden am längsten mit den Folgen der heutigen Politik leben müssen. Um der Meinung der Jugendlichen in der aktuellen Debatte Gehör zu verschaffen, hat UNICEF Deutschland das Sinus-Institut mit einer repräsentativen Online-Befragung beauftragt.  

Die wichtigsten Ergebnisse im Überblick: 

Jugendliche pessimistisch mit Blick auf die Zukunft Deutschlands und der Welt  

Insgesamt blickt die große Mehrheit der Jugendlichen im Alter von 14-17 Jahren eher pessimistisch oder sogar sehr pessimistisch auf die Zukunft Deutschlands (67 Prozent) und der Welt (72 Prozent). Trotzdem sind 83 Prozent mit Blick auf ihre persönliche Zukunft eher oder sogar sehr optimistisch.  

Abbildung 1: Wie optimistisch oder pessimistisch siehst du …  (siehe Anhang)

Quelle: Online-Befragung von SINUS im Auftrag von UNICEF Deutschland unter Jugendlichen im Alter zwischen 14 und 17 Jahren. Befragungszeitraum: 3.3.-10.3.2025. N=508. Alle Angaben in %. 

Auch Yana, 18 Jahre, Mitglied des UNICEF-JuniorBeirats, macht sich Sorgen um die Weltlage: „Ich sehe der Zukunft der Welt etwas pessimistisch entgegen, weil gerade so viel den Bach runter geht, und das belastet mich schon. Man kann da viel helfen, aber ich habe das Gefühl, die Politiker möchten gar nicht helfen. Das ist schon sehr traurig.“ 

Zutrauen in nächste Bundesregierung gering 

Mehr als drei Viertel der 14- bis 17-jährigen Jugendlichen (79 Prozent) sind der Ansicht, dass Politiker*innen sich nicht genug für die Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen einsetzen. Die Jugendlichen sind zudem sehr skeptisch, ob die neue Bundesregierung Lösungen für die großen Herausforderungen findet, die sie als wichtig einstufen. 

So ist es 93 Prozent der Jugendlichen eher wichtig oder sehr wichtig, dass die nächste Bundesregierung Kinderarmut bekämpft. Aber rund zwei Drittel (62 Prozent) sind nicht zuversichtlich, dass hierfür Lösungen gefunden werden. 

87 Prozent der Jugendlichen ist es wichtig, dass mehr Geld für Schulen bereitgestellt wird. Auch damit rechnen 62 Prozent jedoch nicht. Ähnlich hoch (85 Prozent) ist der Wunsch nach mehr Angeboten für mentale Gesundheit von Jugendlichen und die Skepsis (64 Prozent) in Bezug auf die Umsetzung. 

Kindern weltweit gute Zukunftsperspektiven zu ermöglichen, sehen 86 Prozent ebenfalls als wichtige oder sehr wichtige Aufgabe der Bundesregierung. Wiederum gehen zwei Drittel (64 Prozent) nicht davon aus, dass die neue Regierung dieser Herausforderung gerecht werden wird.  

Abbildung 2: Wie wichtig ausgewählte Themen für Jugendliche sind und wie zuversichtlich sie sind, dass die neue Bundesregierung gute Lösungen findet  (siehe Anhang)

Quelle: Online-Befragung von SINUS im Auftrag von UNICEF Deutschland unter Jugendlichen im Alter zwischen 14 und 17 Jahren. Befragungszeitraum: 3.3.-10.3.2025. N=508. Alle Angaben in %. 

Positiver schätzen die Jugendlichen die Chancen ein, dass die künftige Bundesregierung die ihnen ebenfalls wichtigen Themen “Sicherheit Deutschlands und Europas stärken” sowie “Wirtschaftliche Lage in Deutschland verbessern” erfolgreich angehen wird. Hierbei trauen 56 Prozent beziehungsweise 49 Prozent der Jugendlichen der Politik gute Lösungen zu. Das kann daran liegen, dass die Themen Sicherheit und Wirtschaft in politischen Diskussionen und der medialen Berichterstattung großen Raum eingenommen haben und dadurch bei den Jugendlichen der Eindruck entstanden ist, dass sich die Politikerinnen und Politiker dieser Themen wirklich annehmen.

Jugendliche überzeugen durch gute Politik und mehr Mitsprache 

79 Prozent der Jugendlichen stimmen eher nicht oder überhaupt nicht der Aussage zu, dass sich Politikerinnen und Politiker genug für die Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen einsetzen. Gleichzeitig finden 77 Prozent der Befragten, dass Kinder und Jugendliche nicht genug Möglichkeiten haben, sich bei politischen Entscheidungen, die sie und ihre Zukunft betreffen, einzubringen. 

Dieser Ansicht ist auch Defne, 16 Jahre, Mitglied des UNICEF-JuniorBeirats: „Eigentlich bin ich sehr zufrieden. Ich habe nur das Gefühl, dass sehr viel über uns Jugendliche hinweg entschieden wird, ohne dass wir wirklich mitsprechen können, obwohl wir ja die Zukunft von morgen sind. Daher würde ich mir wünschen, dass wir mehr Mitspracherecht hätten.“ 

Mehr Beteiligungsmöglichkeiten würden sowohl Jugendlichen vermitteln, dass ihre Meinung ernst genommen wird, als auch Politikerinnen und Politikern wichtige Einblicke geben, welche Probleme die junge Generation umtreiben und welche Erwartungen sie haben. 

Für die neue Legislaturperiode hat UNICEF Deutschland in dem Papier „ Eine Politik für jedes Kind, eine Politik mit Zukunft“ konkrete Empfehlungen für die internationale und nationale Politik veröffentlicht. Umfassende Investitionen in benachteiligte Kinder in Deutschland und weltweit sowie die Beteiligung der jungen Generation an politischen Entscheidungen sind danach zentrale Hebel, um die Zukunftsfähigkeit voranzutreiben – und die junge Generation einschließlich der künftigen Erstwählenden davon zu überzeugen, dass die Bundesregierung auch sie im Blick hat. 

Weitere Informationen: Politik für Kinder: Bundestagswahl 2025 | UNICEF

Über die Jugend-Befragung von UNICEF Deutschland 

Die Online-Befragung wurde vom 3. bis 10. März 2025 durch das Sinus-Institut im Auftrag von UNICEF Deutschland durchgeführt. Befragt wurden 508 Jugendliche im Alter von 14 bis 17 Jahren. Zusätzlich hat UNICEF Deutschland in Interviews zwei jugendliche Mitglieder des UNICEF-JuniorBeirats um ihre Meinung gebeten. 

Service für Redaktionen 

»Die Begleitfolien mit den Grafiken finden Sie im Anhang: Begleitfolien_UNICEF-Jugendbefragung 27.3.2025.pdf

»Gerne vermitteln wir Interviews mit Mitgliedern des UNICEF-JuniorBeirats.  

Pressekontakt: 
UNICEF Deutschland, Ninja Charbonneau, Sprecherin, 0221/ 93650-298,  presse@unicef.de

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