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Bundesgeschäftsstelle Landesbausparkassen (LBS)

Bausparen wieder auf Wachstumskurs
Rückbesinnung auf solide Anlageformen
Klare politische Signale "pro Wohneigentum" notwendig
LBS-Neugeschäft durch außergewöhnliche Faktoren begünstigt

Berlin (ots)

Eine stabile Grundstimmung zugunsten der Bildung
von Wohneigentum stellen die elf Landesbausparkassen (LBS) in
Deutschland fest. Wie LBS-Verbandsdirektor Dr. Hartwig Hamm heute vor
der Presse in Berlin betonte, setzt dies jedoch voraus, dass die
politischen Signale für die eigenen vier Wände nicht auf "Rot"
gestellt werden. Auch in wirtschaftlich schwieriger Lage hat die
Bausparbereitschaft sogar noch zugenommen. Die LBS-Gruppe
verzeichnete im Bausparneugeschäft 2002 ein Wachstum von 4,7 Prozent
(auf 1,394 Millionen Verträge). Im laufenden Jahr setzt sich diese
Dynamik mit zweistelligen Zuwachsraten fort. Nach Hamms Worten kommt
darin die Rückbesinnung von Millionen Menschen auf bewährte und
solide Anlageformen zum Ausdruck; Bausparen sei als Spar- und
Finanzierungsprodukt ausgesprochen beliebt.
Positiv hob Hamm die Finanzierungsbilanz der Landesbausparkassen
für das Jahr 2002 hervor. Mit Kapitalneuzusagen in Höhe von 10,1
Milliarden Euro, genauso viel wie im Vorjahr, hat die LBS-Gruppe
erneut maßgeblich zur Stabilisierung der schwachen
Wohnungsbaukonjunktur beigetragen. Dies sei auch auf die
erfolgreichen Sonder-Kreditprogramme zurückzuführen. Die deutschen
Bausparkassen stellen dem Wohnungsbau mittlerweile mehr als doppelt
so viele Mittel zur Verfügung wie die Hypothekenbanken. Vor allem im
Bereich des Wohneigentums sind sie nach LBS-Angaben mit weitem
Abstand die Spezialisten Nummer eins.
Auch in den nächsten Jahren dürften nach Hamms Worten die
wichtigsten Impulse für den Neubau von der Nachfrage nach privatem
Wohneigentum ausgehen. Mit einer Wohneigentumsquote von wenig mehr
als 40 Prozent habe Deutschland hier auch den größten Nachholbedarf.
Eine breit gestreute Eigentumsbildung sei zudem wegen der wachsenden
Bedeutung der privaten Altersvorsorge wichtiger denn je.
Deutliche Kritik üben die LBS deshalb - wie die anderen Verbände
der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft - an den Plänen der
Bundesregierung zur Abschaffung der Eigenheimzulage. Auch wenn der
Staat mehr denn je sparen müsse, seien einseitige Sonderopfer in
bestimmten Bereichen nicht nur "ungerecht". Vor allem führten sie zu
wohnungs- und vermögenspolitisch fatalen Konsequenzen. Hamm rief
Politik und Meinungsbildner auf, sich nicht von Stimmungen und
Emotionen leiten zu lassen. Leider würden viele entscheidende Fakten
in der aktuellen Debatte außer Acht gelassen: So sei die Bevölkerung
in Deutschland im Jahre 2002 nach den neuesten statistischen Angaben
erneut um rund 100.000 Menschen gewachsen, und alle längerfristigen
demografischen Prognosen gingen zumindest für die nächsten zehn Jahre
von einem weiteren Bevölkerungsanstieg aus. Die Zahl der Haushalte
werde sogar noch zwei Jahrzehnte lang spürbar zunehmen.
Wohneigentum ist außerdem in den Augen der Bevölkerung zu Recht
ein wichtiges und erfolgreiches Instrument der Alterssicherung, das
gegenüber anderen Formen der Vermögensbildung und Altersvorsorge
nicht diskriminiert werden darf. Es wäre im übrigen paradox, wenn der
Staat steigende Beträge für die Förderung der privaten Altersvorsorge
ausgäbe und ausgerechnet beim Wohneigentum sparen würde - obwohl hier
erheblich größere private Sparleistungen induziert werden. Abgesehen
davon drohe bei einseitigen Eingriffen in die Eigenheimzulage eine
Diskriminierung von Wohneigentümern im Vergleich zu Mietern, die
letztlich von der steuerlichen Förderung des Mietwohnungsbaus
profitierten.
Nicht vergessen werden darf schließlich, dass kräftige 
Einschränkungen bei der Wohneigentumsförderung - wie alle Experten 
betonen - unmittelbare Rückwirkungen auf die Wohnungsinvestitionen 
haben. Für die nächsten Jahre wären damit sogar negative Effekte auf 
das Steueraufkommen und auf die Sozialversicherungs-Einnahmen 
unvermeidbar. Hamm: "Mit Haushaltskonsolidierung hat das also 
zumindest auf kurze und mittlere Sicht nichts zu tun".
Die LBS setzen darauf, dass Rationalität sich im Laufe des 
Gesetzgebungsverfahrens durchsetzt. Bereits der Entwurf des 
Steuervergünstigungsabbaugesetzes, der eine kräftige Einschränkung 
der Eigenheimzulage vorsah, ist im Frühjahr dieses Jahres vom 
Bundesrat gestoppt worden. Jetzt sei erneut die Opposition im 
Bundestag bzw. die Mehrheit im Bundesrat gefragt. "Hier muss es zum 
Schwur kommen, ob die Politik die Wohneigentümer von morgen nur noch 
mit Worten oder mit Taten unterstützt", sagte der Verbandsdirektor. 
Die Menschen brauchten dringend verlässliche Signale für die 
Unterstützung des Wohneigentums. Dabei sei es durchaus denkbar, 
gewisse Korrekturen vorzunehmen, ohne dass dies zu gravierenden 
Einbrüchen führen muss. Wenn generell gespart werden müsste, sollten 
aber die Fachleute die Chance erhalten, entsprechende "intelligente" 
Anpassungen vorzunehmen. "Ein klares Signal pro Wohneigentum muss 
aber her, je früher, desto besser. Sonst dauert die aktuelle 
Verunsicherung nur noch länger an", so Hamm.
Dass sich bereits einiges an Wohneigentumsnachfrage aufgestaut hat
und dass die Menschen zunehmend bereit sind, ihre künftige
Wohnungsversorgung selbst in die Hand zu nehmen, zeigt nach Auskunft
der LBS die aktuelle Bausparnachfrage. Mehr Eigenkapital und sichere
Finanzierungsbausteine sind bei knappen Kassen wichtiger denn je. Die
hohe, teilweise noch wachsende Attraktivität der eigenen vier Wände,
auch als Absicherung fürs Alter, die zunehmende
Sicherheitsorientierung der Sparer sowie die Wettbewerbsfähigkeit der
Bausparprodukte im aktuellen Zinsumfeld machen die Renaissance des
Bausparens verständlich. 838.000 LBS-Verträge im ersten Halbjahr
2003, davon rund zwei Drittel über die Sparkassen, bedeuten ein Plus
von 29,9 Prozent gegenüber dem relativ schwachen Vorjahreszeitraum.
Damit legt die LBS-Gruppe überdurchschnittlich zu und erreicht nach
mehreren Jahren unter dem Einfluss des Börsenbooms jetzt wieder das
bislang beste Resultat aus dem Jahre 1996. Als Branchenführer hat sie
zugleich ihren Marktanteil auf fast 38 Prozent gesteigert.
Die auf 20.200 Euro leicht gestiegene durchschnittliche
Bausparsumme zeigt, dass für die neuen Bausparer die spätere
Verwendung für die Wohneigentumsfinanzierung in der Regel im
Vordergrund steht. Dieses vorausschauende Verhalten der Kunden wird
nach Hamms Worten auch die Politik in den kommenden Jahren noch sehr
zu schätzen wissen, weil dadurch die problematischen extremen
Ausschläge im Wohnungsbau gedämpft werden können. Ein
kontinuierliches gutes Bauspargeschäft ist der beste Garant für eine
stetige Bautätigkeit, denn zugeteilte Bausparverträge sind nach den
Erfahrungen der LBS ein wichtiger Auslöser für Bau- und
Kaufentscheidungen. Wie wichtig das ist, zeigt die aktuelle
Entwicklung, die mit den mittelfristigen Nachfragetrends nichts zu
tun hat - im Gegenteil: Je weiter die Bautätigkeit unter den bereits
im Jahr 2002 erreichten Tiefstand absinkt, umso größer ist die
Gefahr, dass sich neue Knappheiten aufbauen mit steigenden Mieten und
Preisen, sobald die gesamtwirtschaftliche Erholung einsetzt.
Die Gruppe der elf Landesbausparkassen zählt aktuell mehr als 9 
Millionen Kunden, die von über 4.000 LBS-Außendienstmitarbeitern 
sowie von Sparkassenberatern in knapp 18.000 Zweigstellen betreut 
werden. Zum 30. Juni 2003 führten die Landesbausparkassen 11,25 
Millionen Verträge mit einem Volumen von 226,7 Milliarden Euro. Die 
addierte Bilanzsumme aller Mitgliedsinstitute lag zum Jahresende 
2002 bei 45,9 Milliarden Euro.
Der Jahresbericht 2002 steht als pdf-Version kostenlos unter 
www.lbs.de/presse zur Verfügung.

Pressekontakt:

Ivonn Kappel
Bundesgeschäftsstelle Landesbausparkassen
Referat Presse
Tel.: 030/20225-378
E-Mail: ivonn.kappel@dsgv.de

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