Bundesgeschäftsstelle Landesbausparkassen (LBS)
Wohneigentum auf der Etage: die städtische Alternative
Berlin (ots)
In Ballungszentren bereits 40 bis 60 Prozent der Selbstnutzer in Eigentumswohnungen - Stockwerkseigentum steigert Wohneigentumsquote in den Städten
Eigentum gleich Eigenheim? Vor allem in den Städten gilt diese scheinbar selbstverständliche Gleichung in den letzten Jahren immer weniger. Wo das verfügbare Baulandangebot dies zulässt, realisieren die meisten Eigentumsinteressenten zwar immer noch ihren Wunsch in Form des Ein- oder Zweifamilienhauses. Doch in den Schwerpunkten der Wohnungsnachfrage, den nord-, west- und süddeutschen Zentren, wird häufig die Eigentumswohnung zur Alternative. Wie eine Analyse von LBS Research auf der Basis der aktuellsten statistischen Daten aus dem Jahre 2002 zeigt, leben die Selbstnutzer bereits in einer Reihe von Großstädten mindestens genauso oft in der Eigentumswohnung wie im Ein- oder Zweifamilienhaus. An der Spitze steht München mit 60 Prozent Wohneigentum "auf der Etage", aber auch in Stuttgart, Hannover, Düsseldorf und Nürnberg liegt der Anteil der selbstgenutzten Eigentumswohnungen an allen Eigentumsobjekten um oder über 50 Prozent (vgl. Grafik).
Die relativ große Marktbedeutung von Eigentumswohnungen ist nach Auskunft der Experten von LBS Research umso bemerkenswerter, als in Deutschland erst seit gut 50 Jahren Wohneigentum auf der Etage begründet werden kann, sei es durch Neubau, sei es durch nachträgliche Umwandlung von Mietwohnungen. Mittlerweile gibt es nach der jüngsten Mikrozensus-Zusatzerhebung des Statistischen Bundesamtes aus dem Jahre 2002 über 5,4 Millionen Eigentumswohnungen in Deutschland. Im früheren Bundesgebiet entfallen 17 Prozent des gesamten Wohnungsbestandes auf diese Rechtsform. In den neuen Ländern, in denen die gesetzlichen Grundlagen dafür erst seit 1990 existieren, liegt der Anteil immerhin bereits bei 8 Prozent.
Während in früheren Wohnungsmarkt-Zyklen der Schwerpunkt auch schon einmal bei vermieteten Eigentumswohnungen von Kapitalanlegern lag, übernimmt auch in diesem Marktsegment immer mehr der Selbstnutzer die Hauptrolle. So liegt in Westdeutschland deren Anteil an allen Eigentumswohnungen jetzt bei 53 Prozent, in den neuen Ländern bereits bei 49 Prozent. Die Tendenz zu eigenen vier Wänden auf der Etage wird nach Einschätzung von LBS Research eher noch zunehmen, da der Mietwohnungsmarkt sich noch nicht durchgreifend erholt und gerade in den wirtschaftsstarken Ballungsräumen mit ihrem traditionell begrenzten Angebot an familiengerechten Wohnformen die Nachfrage nach Wohneigentum zunimmt.
Auch diese neuen Zahlen bestätigen nach Ansicht von LBS Research, dass die Wohneigentumsbildung in den Städten auf dem Vormarsch ist und von der wachsenden Bedeutung der Eigentumswohnungen profitiert. Insgesamt ist der Anteil dieser Objekte an allen selbstgenutzten Wohneinheiten in Deutschland bis 2002 auf 19 Prozent gestiegen. Und gerade durch das so genannte Stockwerkseigentum ist die Wohneigentumsquote in den größten Städten auf Werte zwischen 20 und 30 Prozent angewachsen. Ausnahmen sind lediglich Berlin (13 Prozent) und Frankfurt (16 Prozent) am unteren Ende sowie Bremen (mit 36 Prozent) als "leuchtendes Vorbild" für urbanes Wohneigentum. Gerade diese Stadt weist eine lange erfolgreiche Tradition auf, und zwar bemerkenswerterweise gerade auch durch erfolgreiche städtische Einfamilienhaus-Bauformen. Deshalb bleibt die Bedeutung der Eigentumswohnungen an der Weser begrenzt.
Durch die haushaltsbezogenen Wohneigentumsquoten wird die Bedeutung der eigenen vier Wände für die Bevölkerung in den Städten eher noch unterschätzt. Da Eigentümer-Haushalte in der Regel größer sind als Mieter-Haushalte, liegt die bundesdeutsche Wohneigentumsquote nach der jüngsten statistischen Analyse von empirica im Auftrag der LBS, auf die Kopfzahl bezogen, sogar bei 52 Prozent. Da es auch in den Städten vor allem die Familien mit Kindern sind, die in den eigenen vier Wänden leben, liegen auch hier die personenbezogenen Eigentumsquoten deutlich über den in der Grafik genannten Werten, so LBS Research abschließend.
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