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Deutscher Wohnungsbau fällt in Europa auf Tiefstand
1995 "Vize-Europameister", 2003 auf den letzten Rängen - Erneutes Minus bei Fertigstellungen in Deutschland

Deutscher Wohnungsbau fällt in Europa auf Tiefstand / 1995 "Vize-Europameister", 2003 auf den letzten Rängen - Erneutes Minus bei Fertigstellungen in Deutschland
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Berlin (ots)

Nur Tschechien, Slowakei und Schweden liegen im Wohnungsbau noch
dahinter - Irland und Spanien Spitzenreiter
Deutschland bleibt in Europa nicht nur beim Wirtschaftswachstum
zurück. Der Zusammenhang zwischen Wohnungsbau und Gesamtkonjunktur
zeigt sich auch an der Entwicklung der Fertigstellungszahlen im
Wohnungsbau, bei denen Deutschland international in der
"Abstiegszone" liegt. Wie LBS Research auf der Grundlage aktueller
statistischer Daten und Informationen von Euroconstruct mitteilt,
sind Irland mit 17,3 sowie Spanien mit 14,0 neuen Wohnungen pro
tausend Einwohnern im Jahre 2003 ganz klar die Spitzenreiter in
Europa. Nur auf rund ein Fünftel dieser Werte kommt Deutschland: Die
Wohnungsbauintensität liegt hier nach einem abermaligen Rückgang der
Fertigstellungszahlen um über 7 Prozent im Jahre 2003 nur noch bei
2,9 neuen Wohneinheiten pro tausend Einwohner (Vorjahr: 3,1).
Insgesamt schwankt der Durchschnittswert für die Bautätigkeit in
Westeuropa bereits seit zehn Jahren um 5 Wohnungen pro 1.000
Einwohner. Daran wird sich nach Einschätzung der beteiligten
Institute von Euroconstruct auch bis 2006 nichts Grundsätzliches
ändern. Dahinter verbergen sich aber bislang deutliche Verschiebungen
in den einzelnen Ländern, insbesondere auch im Falle Deutschlands.
Vor allem in den neuen Bundesländern gab es Mitte der 90er Jahre noch
einen Wohnungsbauboom, der das Beitrittsgebiet auf einen europäischen
Spitzenplatz gehoben hat. In ganz Deutschland lag die
Wohnungsbauintensität 1995 mit einem Wert von 7,4 nur knapp hinter
Irland (8,5) auf Platz zwei. Seitdem ist bei uns ein Abstieg der
Wohnungsbautätigkeit auf nur noch 40 Prozent der damaligen
Fertigstellungszahlen zu beobachten, während sich gleichzeitig neben
Irland auch Spanien ausgesprochen dynamisch entwickelt hat.
Diese beiden Länder im Westen und Süden Europas sind gute
Beispiele für den typischen unmittelbaren Zusammenhang zwischen
Wirtschaftswachstum und Wohnungsbau. Seit Jahren wirkt sich etwa auf
der grünen Insel nicht nur die höchste Geburtenrate in Westeuropa
aus, sondern auch ein anhaltender wirtschaftlicher Boom, der nicht
zuletzt zu Rückwanderungen sogar aus Nordamerika geführt hat. In
Spanien hat neben der wirtschaftlichen Prosperität auch die
gewachsene Attraktivität als Region für Ferien- und Zweitwohnsitze
die Bautätigkeit angeheizt. Selbst deutliche Anspannungen auf den
Immobilienmärkten mit entsprechenden zweistelligen
Preissteigerungsraten haben den Wohnungsbau in diesen Ländern nicht
ernsthaft beeinträchtigen können.
Was die Gebäudestruktur im Wohnungsneubau angeht, so halten sich
im europäischen Durchschnitt der Eigenheimbau und der
Mehrfamilienhausbau fast die Waage. In den einzelnen Ländern sind die
Akzente traditionell jedoch sehr unterschiedlich. So entfällt etwa
der Löwenanteil (rund zwei Drittel) des hohen spanischen
Wohnungsbauniveaus auf Geschosswohnungen. Traditionell handelt es
sich dabei allerdings nicht um Mietwohnungen, sondern um
Eigentumswohnungen auf der Etage. Dagegen verdankt Irland seinen Boom
vor allem dem Eigenheimbau, der dort rund drei Viertel des gesamten
Wohnungsbaus ausmacht.
Mittlerweile haben auch die größeren Beitrittsländer aus dem
mitteleuropäischen Raum Anschluss an die Wohnungsbauentwicklung in
Westeuropa gefunden. Im Jahre 2003 sind in Polen, Ungarn, Tschechien
und der Slowakei im Schnitt 3,3 Wohnungen pro tausend Einwohner
entstanden, doppelt so viele wie noch vor sieben oder acht Jahren.
Von diesen vier Ländern sind nur noch Tschechien sowie die
Slowakische Republik in punkto Wohnungsneubau schwächer als
Deutschland.

Pressekontakt:

Ivonn Kappel
Bundesgeschäftsstelle Landesbausparkassen
Referat Presse
Tel.: 030-20225-5398
Fax: 030-20225-5395
E-Mail: ivonn.kappel@dsgv.de

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