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Experten befürchten Wohnungsknappheit
LBS-Umfrage ergibt: Angebot bleibt bis 2010 hinter der Nachfrage zurück - Diskussion über verschlechterte Förderbedingungen belastet Bautätigkeit

Experten befürchten Wohnungsknappheit / LBS-Umfrage ergibt: Angebot bleibt bis 2010 hinter der Nachfrage zurück - Diskussion über verschlechterte Förderbedingungen belastet Bautätigkeit
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Berlin (ots)

- Wohneigentum hat Schlüsselfunktion für Wohnungsmärkte
Der Wohnungsbau in Deutschland hat weitere schwierige Jahre vor
sich: wenn die steuerlichen Rahmenbedingungen tatsächlich weiter
verschlechtert werden, hat dies zwangsläufig zur Folge, dass der
Neubau vorübergehend deutlich hinter dem Bedarf zurückbleibt. Die
Expertenmehrheit prognostiziert daher für 2010 in deutlich mehr
Regionen als heute zunehmende Engpässe im Wohnungsangebot. Das ist
das Ergebnis einer aktuellen Umfrage der Landesbausparkassen (LBS),
an der sich mehr als zehn unabhängige Institute aus Wissenschaft und
Beratungspraxis - darunter GEWOS, empirica, InWIS, Pestel und Prognos
- beteiligt haben.
Die Diskussion um den so genannten Subventionsabbau bei der
Eigenheimzulage, aber auch bei der degressiven AfA im Mietwohnungsbau
verunsichert nicht nur Anbieter und Nachfrager auf den
Wohnungsmärkten. Sie macht auch die Experten in ihren
Wohnungsbaueinschätzungen für die Zukunft unsicher. Dabei geht es vor
allem um die Frage, ob und wann die Bautätigkeit sich noch vor 2010
von ihrem gegenwärtigen Abwärtstrend erholen und wieder auf einen
bedarfsgerechten Wachstumspfad einschwenken kann.
Wie LBS Research zu den Umfrageergebnissen mitteilt, gehen die
befragten Institute nahezu einhellig von einem Wirtschaftswachstum in
der Größenordnung von real 1 bis 2 Prozent aus. Auch in ihrer
pessimistischen Einschätzung der Zukunft der Förderbedingungen sind
sich die unabhängigen Experten einig. An eine völlige Abschaffung
glauben sie auch bis 2010 nicht, wohl aber rechnen sie mit deutlichen
Verschlechterungen. Einige befürchten deshalb auch mittelfristig ein
Neubauniveau in Deutschland von unter 250.000 Wohneinheiten im Jahr,
einzelne sogar von unter 200.000 Einheiten. Überwiegend erwarten die
Institute einen Durchschnitt von 270.000 bis 300.000 Wohnungen, der
aber kurzfristig nicht erreichbar ist.
Die aktuelle Neubautätigkeit, die im nächsten Jahr nach
Einschätzung von LBS Research auf einen Wert von unter 250.000
Wohneinheiten zusteuert, bleibt deutlich hinter dem vorhandenen
mittelfristigen Wohnungsbedarf zurück. Diesen sieht das Bundesamt für
Bauwesen und Raumordnung (BBR), eine nachgeordnete Behörde des
Bundesministeriums für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen, für den
Zeitraum bis 2010 im Bau von über 350.000 neuen Wohneinheiten pro
Jahr in ganz Deutschland. Das Forschungsinstitut empirica beziffert
den durchschnittlichen jährlichen Zusatzbedarf sogar in der
Größenordnung von 385.000 Einheiten. Beide gehen von einem - wenn
auch bescheidenen - realen Anstieg der verfügbaren Einkommen und vor
allem von einer deutlichen Zunahme der Zahl der Haushalte aus. Diese
Faktoren treiben die Wohnungsnachfrage auf absehbare Zeit in die
Höhe.
Überwiegend skeptisch sind die Experten laut Umfrage inwieweit der
Markt tatsächlich auch mit einer entsprechenden Angebotsausweitung
reagiert. Nahezu zwangsläufige Konsequenz ist daher die Einschätzung
der Expertenmehrheit, dass der Wohnungsmarkt im Jahre 2010 mangels
ausreichender Neubautätigkeit in deutlich mehr Regionen als heute
Zeichen von Wohnungsknappheiten oder gar Engpässen ausweist.
In einem Punkt sind sich alle befragten Institute einig: Niemand
sieht künftig im Mietwohnungsbau noch einen wesentlichen Eckpfeiler
der Wohnungsbautätigkeit. Alle rechnen vielmehr damit, dass der
Neubau im wesentlichen von selbstnutzenden Wohneigentümern getragen
wird. Auf sie entfallen bereits heute rund 70 Prozent des Neubaus,
und ihr Anteil wird nach Einschätzung der Experten in den nächsten
Jahren sogar noch weiter steigen.

Pressekontakt:

Ivonn Kappel
Bundesgeschäftsstelle Landesbausparkassen
Referat Presse
Tel.: 030-20225-5398
Fax: 030-20225-5395
E-Mail: ivonn.kappel@dsgv.de

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