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Bundesgeschäftsstelle Landesbausparkassen (LBS)

Beliebtheit des Bausparens nimmt zu
Landesbausparkassen 2004 mit 1,66 Millionen Neuverträgen - 2005 gleich hohe Abschlusszahl erwartet -

Berlin (ots)

- Ungebrochenes Interesse junger Menschen an gutem Wohnen und an
   Altersvorsorge durch Wohneigentum - LBS-Marktanteil bundesweit
   erstmals bei 40 Prozent
Zweifel an den wirtschaftlichen Perspektiven und ungewisse
politische Signale beeinträchtigen zwar aktuell die
Wohnungsbaunachfrage. Sie ändern aber offenbar nichts an dem festen
Willen der Menschen, frühzeitig Geld für die eigenen vier Wände auf
die Seite zu legen. Die elf Landesbausparkassen (LBS) in Deutschland
verzeichneten deshalb 2004 mit 34,6 Milliarden Euro, verteilt auf
1,66 Millionen Verträge, das zweithöchste Neugeschäfts-Volumen in
ihrer 75-jährigen Geschichte. Wie LBS-Verbandsdirektor Hartwig Hamm
heute anlässlich der Vorstellung des Jahresberichtes der Gruppe in
Berlin mitteilte, ist auch im laufenden Jahr mit Abschlüssen in
ähnlicher Größenordnung zu rechnen. In den ersten fünf Monaten 2005
habe der LBS-Marktanteil erstmals die 40-Prozent-Markte erreicht.
Die aktuellen Geschäftszahlen der LBS liegen nach Angaben des
Verbandes mehr als 20 Prozent über dem Niveau der Jahre 1997 bis
2002. Lediglich das Ausnahmejahr 2003 mit seiner "politischen
Sonderkonjunktur" brachte noch ein sieben Prozent höheres
Abschlussvolumen. Als Grund für den positiven Neugeschäftstrend
nannte Hamm die niedrigen Zinsen für alle anderen sicheren
Geldanlagen, die Hinwendung der Kunden zu soliden Sparformen sowie
eine hohe und weiter wachsende Bedeutung von Wohneigentum als
Alterssicherung.
Auch von der trüben Einkommens- und Beschäftigungslage habe sich
die Bausparneigung nicht beeinträchtigen lassen. Das spürten nicht
nur die 4.000 LBS-Außendienstmitarbeiter und die Berater in 17.000
Sparkassen-Zweigstellen. Auch Marktforschungsdaten bestätigen, dass
Bausparen in der Gunst der Bevölkerung ganz oben steht. Nach
Erhebungen von Infratest hat der Ruf des Bausparens mittlerweile
sogar einen neuen Höchststand erreicht. Mehr als zwei Drittel aller
Bundesbürger sind vom guten Ansehen des Bausparens überzeugt, und für
über 70 Prozent ist der Bausparvertrag der erste Schritt, um später
Wohneigentum erwerben zu können. "Gerade junge Leute finden deshalb
in hohem Maße als Neukunden zur LBS", sagte Hamm.
Nach dem durch die angedrohte Abschaffung der Eigenheimzulage
entfachten "politischen Strohfeuer" bei der Wohneigentumsnachfrage im
Jahre 2003 ist die Auszahlung von Finanzierungsmitteln für den
Wohnungsbau im vergangenen Jahr erwartungsgemäß insgesamt
zurückgegangen. Auch die LBS-Bausparer hätten im Jahre 2004 deshalb
nicht so viele Finanzierungsmittel in Anspruch genommen wie noch im
Jahr zuvor. "9,0 Milliarden (minus 8,2 Prozent) haben gleichwohl
einen Beitrag zur Stabilisierung der Wohneigentumsnachfrage im Lande
geleistet", so der Verbandsdirektor. Dass zugleich die Sparleistungen
bei den LBS um gut 3 Prozent gestiegen seien, sei ein sicheres Indiz
für die potenzielle Nachfrage nach Wohneigentum, die sich weiter
aufbaue und auch marktwirksam werde, sobald sich Wirtschaftslage und
Beschäftigungsperspektiven wieder verbesserten.
Diese Einschätzung deckt sich zugleich mit dem Ergebnis der von
den LBS durchgeführten Expertenumfrage zum Wohnungsbedarf bis 2010.
Danach bleibt die aktuelle Wohnungsbautätigkeit bereits deutlich
hinter der mittelfristigen Nachfrage zurück. Auch langfristig ändert
sich nach Auskunft der LBS an der Notwendigkeit einer Ausweitung des
Wohnungsangebots nichts. Ein Grund dafür sei, dass die
Bevölkerungsentwicklung bis in die nächsten Jahrzehnte hinein
deutlich positiver ist, als dies bislang in der Öffentlichkeit
wahrgenommen werde. Die Zahl der Haushalte nehme nach den Prognosen
sogar noch um zwei Millionen zu, und der Trend zum
wohlstandsbedingten Wachstum der Wohnflächennachfrage bleibe
dauerhaft spürbar.
Die Politik muss nach Hamms Worten diesen Fakten in den nächsten
Jahren wieder deutlich stärker als bisher Rechnung tragen. Nach zehn
Jahren des Niedergangs im Wohnungsbau sei ein Neustart erforderlich -
auch um die in der Bauwirtschaft schlummernden Potenziale für
Wachstum und Beschäftigung in Deutschland zu aktivieren, die dringend
benötigt würden. Der Schlüssel liege nach dem einhelligen Urteil der
Experten im Bereich der Schaffung von Wohneigentum. Natürlich hätten
dabei die Modernisierung und Sanierung von Beständen sowie Maßnahmen
der Wohnumfeldverbesserung in den Städten noch mehr Bedeutung als
früher. Aber der Neubau dürfe darüber nicht vergessen werden. Nur so
könne parallel zur Schaffung von neuen Arbeitsplätzen auch der nötige
Raum für steigende Wohnansprüche geschaffen werden, vor allem in den
attraktiven Ballungsräumen. Sonst bestehe die Gefahr der Verdrängung.
Das sei gerade auch für Familien mit Kindern wichtig, von denen die
Zukunft unseres Landes insgesamt wie auch der Städte abhänge und die
wirksamer Unterstützung bedürften.
Die LBS weisen in diesem Zusammenhang darauf hin, dass aus gutem
Grund trotz aller Haushaltsschwierigkeiten in den anderen
europäischen Ländern Wohneigentum spürbar gefördert wird. In keinem
anderen Staat finde sich jedoch eine vergleichbare steuerliche
Mietwohnungsbauförderung wie in Deutschland. Deshalb sei es auch
alles andere als ein Zufall, dass die Bundesrepublik in Sachen
Wohneigentumsquote im internationalen Vergleich das Schlusslicht sei.
Das habe nichts mit Mentalitätsunterschieden zu tun. Alle Umfragen
zeigten vielmehr, dass auch hierzulande 80 Prozent der Menschen gerne
Wohneigentum erwerben würden, darunter weiter mehr als die Hälfte der
Noch-Mieter.
"Vorfahrt für Wohneigentum" benötige jetzt klare politische
Impulse. Auch für den Fiskus sei nichts gewonnen, wenn man
ausgerechnet das Wohnen zur Miete mit Milliarden Steuerverlusten
einseitig begünstigte oder wenn die eigenen vier Wände als
Altersvorsorge gegenüber anderen Formen der privaten Vorsorge im
Ergebnis benachteiligt würden. Bisher habe die Wohneigentumsförderung
solche Fehlsteuerungen verhindert. Sie dürfe nicht leichfertig zur
Disposition gestellt werden. "Tatsächlich ist die Eigenheimzulage
gegenüber allen vorhandenen Alternativen sogar mit Abstand die
erfolgreichste Altersvorsorgezulage", lautet Hamms Urteil.
Die Gruppe der elf Landesbausparkassen zählt aktuell 9,9 Millionen
Kunden, die am Jahresende 2004 über insgesamt 11,7 Millionen
Bausparverträge (plus 1,5 Prozent) mit einer Bausparsumme von 241,5
Milliarden Euro (plus 3,5 Prozent) verfügten. Diese Zahlen markieren
ebenso wie die gemeinsame Bilanzsumme der LBS-Gruppe mit 49,5
Milliarden Euro neue Höchststände.
Der Jahresbericht 2004 u.a. mit einem ausführlichen statistischen
   Teil steht im Internet unter
www.lbs.de/microsite-presse/Publikationen 
   als Download zur Verfügung:
Anfragen nach einer gebundenen Version richten Sie bitte mit dem
   Stichwort Jahresbericht 2004 an:
Bundesgeschäftsstelle Landesbausparkassen
   - Referat Presse -
   Friedrichstraße 83
   10117 Berlin

Pressekontakt:

Ivonn Kappel
Bundesgeschäftsstelle Landesbausparkassen
Referat Presse
Tel.: 030-20225-5398
Fax: 030-20225-5395
E-Mail: ivonn.kappel@dsgv.de

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