Bundesgeschäftsstelle Landesbausparkassen (LBS)
LBS-Neugeschäft auf Wachstumskurs
Im bisherigen Jahresverlauf 15 Milliarden Euro Bausparsumme (plus 8 Prozent) - Für 2006 wieder über 1,5 Millionen neue LBS-Verträge erwartet
Berlin (ots)
- Finanzierungszusagen steigen um 7 Prozent - Förderung von Wohneigentum als Altersvorsorge muss nachvollziehbar sein
Die elf Landesbausparkassen (LBS) befinden sich weiter im Aufwärtstrend. Wie LBS-Verbandsdirektor Hartwig Hamm heute anlässlich der Vorstellung des Jahresberichts der Gruppe in Berlin mitgeteilt hat, verzeichneten die LBS im Jahr 2005 mit einem Neugeschäftsvolumen von knapp 35 Milliarden Euro (plus 0,7 Prozent) nach dem Ausnahmejahr 2003 das zweitbeste Ergebnis überhaupt. Im laufenden Jahr wurden bis einschließlich Mai bereits über 15 Milliarden Euro (plus 7,8 Prozent) abgeschlossen. Bis zum Jahresende rechnet der LBS-Sprecher erneut mit über 1,5 Millionen neuen Verträgen.
Damit behaupten die LBS ihre Position als klare Nummer Eins im Bausparmarkt. Gemessen an der Zahl der neu abgeschlossenen Verträge, haben die Bausparkassen der Sparkassen im abgelaufenen Jahr einen Marktanteil von über 39 Prozent erreicht. Parallel zu der positiven Entwicklung des Spargeldeingangs geben die LBS Impulse für die Erhöhung der Wohnungsbaunachfrage. So sind die Finanzierungszusagen in den ersten fünf Monaten des Jahres 2006 bereits um 7 Prozent gewachsen.
Die kontinuierliche Ausweitung des Geschäfts hat dazu geführt, dass zum Jahresende 2005 die addierte Bilanzsumme der LBS-Gruppe mit 51,0 Milliarden Euro (plus 4 Prozent) erstmals die Marke von 50 Milliarden übertroffen hat. Die elf Landesbausparkassen führten für ihre 9,2 Millionen Kunden zu diesem Zeitpunkt insgesamt 11,6 Millionen Bausparverträge (minus 1,2 Prozent) über eine Bausparsumme von 245,2 Milliarden Euro (plus 1,5 Prozent).
Das hohe Interesse der Bürger an sicheren Sparformen und der ausgeprägte Wunsch nach Wohneigentumsbildung wird laut Hamm am besten im Vergleich zum letzten "Normaljahr" 2002 erkennbar (ab 2003 gab es bekanntlich Vorzieheffekte wegen der politischen "Drohung", die Wohneigentumsförderung abzuschaffen): 2005 lag die Zahl der neuen LBS-Verträge demgegenüber um 13 Prozent höher, bei der Bausparsumme beträgt das Plus 24 Prozent. Im bisherigen Jahresverlauf ist die durchschnittliche Bausparsumme auf über 24.000 Euro gestiegen. "Das liegt bereits 23 Prozent über dem Wert des Vergleichszeitraums 2004 und macht deutlich, wie zielstrebig die neuen Kunden - darunter viele junge Menschen - das Ziel der Schaffung von Wohneigentum angehen", sagte der LBS-Verbandsdirektor.
Gerade auch der Aspekt der Altersvorsorge durch die eigene Immobilie spiele dabei eine große Rolle. Für die Bürger sei selbstgenutztes Wohneigentum mit weitem Abstand die sicherste Form der Vorsorge fürs Rentenalter. "Die Deutschen setzen bereits in der Altersgruppe der 20- bis 29-Jährigen am liebsten auf die selbst bewohnte Immobilie, wenn sie nach der geeignetsten Anlageform zur Einkommenssicherung fürs Alter gefragt werden", zitierte Hamm aktuelle Umfragezahlen von Infratest. "Gerade junge Menschen, die mehr denn je auf eine private Altersvorsorge angewiesen sind, möchten gern auf Wohneigentum bauen. Für sie sind klare Signale der Unterstützung wichtig", so Hamm.
Die Landesbausparkassen fordern deshalb die Partner in der Großen Koalition auf, sich zum 1.1.2007 auf eine Lösung zur Einbeziehung von Wohneigentum in die Förderung der privaten Altersvorsorge zu verständigen. Hier gelte es sogar eine doppelte Diskriminierung zu vermeiden. So werde die Bildung von Wohneigentum als beliebteste Form der privaten Altersvorsorge bislang eben nicht gleichberechtigt in die Förderung integriert. Und gleichzeitig darüber hinaus sei Immobilienvermögen die einzige Form, bei der Anleger - über die Grunderwerbsteuer - erst einmal deutlich vom Staat zur Kasse gebeten werden.
Von der Politik müsse eine Regelung gefunden werden, die nicht mit einer nachgelagerten Besteuerung verknüpft sei. Sonst werde die Akzeptanz in der Bevölkerung bereits im Keim erstickt. Die Bausparkassen hätten schon frühzeitig einen einfachen und unbürokratischen Vorschlag entwickelt. Danach sollte die Altersvorsorge-Zulage - wegen des Verzichts auf nachgelagerte Besteuerung für die Finanzierung von Wohneigentum - hier um einen fairen Abschlag von 20 Prozent gekürzt werden.
Der LBS-Verbandsdirektor verwies darauf, dass auch die Sparkassen und Genossenschaftsbanken für eine einfache Regelung ohne nachgelagerte Besteuerung plädierten. "Nur was verständlich und vermittelbar ist, kann den Menschen verkauft werden; und nur dies ist damit auch für die Politik ein erfolgversprechender Beitrag zur Stärkung der Altersvorsorge durch Wohneigentum", so Hamm. Neue Scheinlösungen, die sich wie das bestehende Zwischenentnahmemodell in der Praxis sehr schnell als untauglich herausstellen würden, seien den Menschen dagegen nicht zuzumuten.
Der Jahresbericht 2005 u.a. mit einem ausführlichen statistischen Teil steht im Internet unter www.lbs.de/microsite-presse/Publikationen als Download zur Verfügung:
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