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Preisvorteil für Käufer in Deutschland
Neue Eigenheime fast überall in Europa deutlich teurer
Wirtschaftskraft ist Hauptfaktor für Immobilienpreise

Preisvorteil für Käufer in Deutschland / Neue Eigenheime fast überall in Europa deutlich teurer / Wirtschaftskraft ist Hauptfaktor für Immobilienpreise
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Berlin (ots)

- Im Ausland Sorge vor Preiseinbrüchen, hierzulande steht der 
     Anstieg noch bevor -
Potenzielle Wohneigentümer finden in der Bundesrepublik zur Zeit 
die besten Kaufbedingen vor. Waren vor zehn Jahren die hiesigen 
Preise für neue Eigenheime im europäischen Vergleich rekordverdächtig
hoch, so ist es jetzt genau umgekehrt: Wie LBS Research ermittelt 
hat, liegen fast alle Nachbarn inzwischen mehr oder weniger deutlich 
vor uns. Selbst in den früheren "Musterländern" für kostengünstiges 
Bauen, nämlich in den Niederlanden und Großbritannien, kosten neue 
Eigenheime heute rund 25 Prozent mehr als in Westdeutschland und 
sogar das Anderthalbfache der Durchschnittspreise in den neuen 
Ländern (vgl. Grafik).
Auch in Nord- und Südeuropa sind laut LBS Research die Preise 
explodiert, während sie bei uns konstant geblieben sind. So habe z. 
B. Schweden in den letzten zehn Jahren eine Verdoppelung der 
Hauspreise zu verzeichnen gehabt; ähnliches gelte auch für Italien. 
In Spanien hätten sich die Preise im gleichen Zeitraum sogar um weit 
mehr als 100 Prozent erhöht. Die LBS-Experten weisen darauf hin, dass
es sich selbstverständlich beim Eigenheim in Europa nicht um ein 
homogenes Gut handelt; vielmehr gebe es teilweise erhebliche 
Unterschiede, insbesondere was typische Gebäudeformen und 
Grundstücksgrößen, aber auch Ausstattungsvielfalt und Bauqualitäten 
angeht. Die Ansprüche in Deutschland dürften aber als eher 
überdurchschnittlich gelten. Außerdem biete der vorliegende Überblick
auf jeden Fall eine Antwort auf die simple Frage, was für ein 
durchschnittliches Eigenheim in den einzelnen Ländern zu zahlen ist.
Einfache Erklärungen für die im internationalen Vergleich günstige
Preissituation für hiesige Erwerber gibt es laut LBS Research nicht. 
So zählt Deutschland zu den dichter besiedelten Staaten mit eher 
knappem Baulandangebot. Und auch hierzulande sind die Zinsen in den 
letzten zehn Jahren deutlich gesunken - was anderswo von Experten als
Ursache für den Preisauftrieb ausgemacht wird. Den Hauptfaktor sehen 
die LBS deshalb in der Wirtschaftsentwicklung der jeweiligen Länder. 
So sei es kein Zufall, dass Luxemburg, Irland, Dänemark und die 
Niederlande auch auf den ersten Plätzen beim 
Pro-Kopf-Bruttoinlandsprodukt (nach Kaufkraftstandards) unter allen 
25 EU-Staaten liegen.
Auf aktuelle Wirtschaftsdaten kommt es in diesem Zusammenhang 
jedoch offenbar nicht ausschließlich an. Denn nach dieser Statistik 
liegt etwa Frankreich - noch deutlicher Spanien und Italien - sogar 
hinter Deutschland. Ein weiteres wichtiges Moment sind nach 
Einschätzung von LBS Research vielmehr die jeweiligen 
Zukunfts-Perspektiven für Beschäftigung und Einkommen. Sie könnten 
potenziellen Eigenheim-Käufern Zuversicht geben oder aber auch 
Unsicherheit bei der "größten Investition des Lebens" für den 
Normalbürger schaffen. Diese zweite Alternative habe bei uns zu 
Attentismus geführt und damit zur schwachen Wohnungsbau- und 
Preisentwicklung in der Bundesrepublik beigetragen.
Die zwei größten Probleme, mit denen andere Länder durch den 
Preisauftrieb konfrontiert sind, könnten laut LBS Research in 
Deutschland getrost ignoriert werden: Zum einen die Angst vor einem 
abrupten Rückgang der Immobilienpreise, auch als "Platzen der 
Preisblase" bezeichnet. Diese Furcht wird - übrigens auch im letzten 
Gutachten des Sachverständigenrates zur Begutachtung der 
gesamtwirtschaftlichen Entwicklung - nicht nur mit Blick auf einige 
europäische Länder, sondern vor allem auch auf Nordamerika geäußert. 
Ganz anders ist die Situation bei uns, wo es eher um die Frage des 
Zeitpunktes geht, wann Wohneigentum wieder spürbar mehr kostet. 
Dieser hängt nach Einschätzung von LBS Research davon ab, wann 
potenzielle Erwerber wieder durchgreifend mehr Zutrauen in ihre 
persönliche Einkommensperspektiven haben und entsprechenden Mut 
fassen.
Ein zweiter Punkt betrifft die Bezahlbarkeit von Wohneigentum. 
Denn durchschnittliche Haushalte können sich in vielen Ländern bei 
den allgemein massiv gestiegenen Preisen kaum noch ein eigenes Haus 
leisten. Manche Regierungen wie in Frankreich legen deshalb bereits 
Programme für kostengünstige Einfamilienhäuser auf. Auch hier 
befindet sich Deutschland bis auf weiteres in einer komfortablen 
Situation. Wie LBS Research jüngst ermittelt hat, ist der 
Einkommensanteil, der von typischen Familien für eine normale 
Eigenheimfinanzierung aufzubringen ist, von 1996 bis 2006 von 34 auf 
18 Prozent in den alten Ländern gesunken, in den neuen Ländern von 32
auf 15 Prozent.
Der europäische Vergleich macht für die LBS-Experten besonders 
deutlich, dass deutsche Wohneigentumsinteressenten noch von einer 
äußerst günstigen Situation profitieren. So sind die Preise für 
Neubauten 2005 nicht höher als 2002; einem Rückgang um 0,6 Prozent im
Jahre 2003 folgte nur ein leichter Anstieg um 0,2 und 0,4 Prozent in 
den Folgejahren. Verglichen mit den teils zweistelligen 
Preissteigerungsraten in anderen Ländern sei dies eine Kleinigkeit. 
Sobald der Wachstumsprozess bei uns an Breite gewinne - dies zeigten 
die internationalen Erfahrungen - dürften aber nicht nur die Zinsen, 
sondern auch die Wohnungsbau- und Immobilienpreise wieder deutlich 
anziehen. Die Situation in Irland, wo gebrauchte Einfamilienhäuser 
sogar teurer sind als neue Objekte, zeige am besten, wie sich 
Knappheiten gerade auch in den Beständen, nämlich bei Mieten und 
Preisen, niederschlagen könnten.

Pressekontakt:

Ivonn Kappel
Bundesgeschäftsstelle Landesbausparkassen
Referat Presse
Tel.: 030-20225-5398
Fax: 030-20225-5395
E-Mail: ivonn.kappel@dsgv.de

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