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Spiegel-Verlag: Geschäftsführer Ove Saffe ruft zur Kostendisziplin auf

Frankfurt am Main (ots)

Nach 2008 auch 2009 Erlösrückgang
erwartet / Neue Monatsmagazine sollen Vertriebgeschäft ausbauen
Die Spiegel-Gruppe in Hamburg verordnet sich angesichts sinkender 
Umsätze und der erwarteten Konjunktur- und Werbekrise einen moderaten
Sparkurs. "Das gemeinsame Ziel ist es, das Ergebnis mindestens zu 
halten. Und angesichts rückläufiger Erlöse heißt das: Alle Bereiche 
müssen auf der Kostenseite gegensteuern", sagt 
"Spiegel"-Geschäftsführer Ove Saffe im exklusiven Interview mit 
HORIZONT - Zeitung für Marketing, Werbung und Medien (Deutscher 
Fachverlag, Frankfurt am Main). Das Betriebsergebnis der Gruppe liege
2008 mit einer zweistelligen Rate unter dem Vorjahr (57 Millionen 
Euro).
Auch die Umsätze sind beim "Spiegel" gesunken - erstmals seit 
Jahren. "Für 2008 prognostizieren wir einen Konzernumsatz von 330 
Millionen Euro", sagt Saffe, der den Chefposten beim "Spiegel" im 
September 2008 übernommen hatte, in seinem ersten Interview in dieser
Funktion. Zuvor war Saffe Geschäftsführer beim Konkurrenten "Stern". 
Der Umsatzrückgang bedeutet ein Minus von 5,7 Prozent gegenüber 2007.
Allein im Kerngeschäft mit Zeitschriften ("Spiegel", "Manager 
Magazin") seien die Umsätze im vergangenen Jahr um 6,5 Prozent auf 
239 Millionen Euro gefallen, berichtet HORIZONT. Hintergrund sind 
auch die langfristigen Veränderungen in der Medienwirtschaft: Das 
Wachstum der Werbeeinnahmen von knapp 7 Prozent bei Spiegel Online im
vergangenen Jahr habe nicht ausgereicht, um den Rückgang der 
"Spiegel"-Anzeigenerlöse um 10 Prozent ("Manager Magazin": minus 2 
Prozent) auszugleichen.
Die Vertriebserlöse seien 2008 dagegen stabil geblieben und 
könnten in diesem Jahr - anders als die Anzeigenerlöse, die laut 
Saffe "weiter zweistellig zurückgehen" dürften - wieder steigen: Nach
der jüngsten Verkaufspreiserhöhung beim "Spiegel" (von 3,50 auf 3,70 
Euro) will der Verlag mit neuen hochpreisigen Ablegern seine 
Vertriebskasse füllen. Den Anfang macht ab Ende Januar alle zwei 
Monate "Spiegel Geschichte" (Verkaufspreis: 6,80 Euro), das "als 
erkennbar eigene Linie" etabliert werden soll, so Saffe. Daneben 
kommt mit "Spiegel Wissen" dieses Jahr ein zweites regelmäßiges 
Magazin auf den Markt. Über weitere monatliche oder zweimonatliche 
Hefte im Bereich Zeitgeschehen und Kultur denkt Saffe ebenfalls nach.
Zugleich überdenkt oder stoppt der Spiegel-Verlag mehrere 
Projekte, etwa den Sonntagsvertrieb, der "bislang wirtschaftlich 
nicht darstellbar" sei. Saffe: "Daher diskutieren wir, das Projekt 
auch in Berlin, Dresden und Lübeck aufzugeben." In anderen Städten 
wurde der Versuch bereits teilweise gestoppt. Das Internet-Joint 
Venture "Spiegel Wissen" mit Bertelsmann kündigt Saffe auf; er will 
das Archiv künftig unter dem Dach von Spiegel Online alleine 
weiterführen. Bertelsmann bleibe mit seinem Lexikon aber 
Content-Partner, schreibt HORIZONT.
Außerdem will sich Saffe nach dem Rückzug des "Manager Magazins" 
aus Polen mangels Marktvolumen mit der Spiegel-Gruppe auf den 
deutschen Markt konzentrieren. "Hier gibt es genug zu tun und 
genügend Chancen", sagt Saffe. Den Plan seines Vorgängers, mit dem 
"Manager Magazin" ins Kongressgeschäft einzusteigen, bläst Saffe ab: 
"Hier tummeln sich schon sehr viele gute, spezialisierte Anbieter."
Kontakt: Roland Pimpl, Redaktion HORIZONT / Telefon 040 226 66 976
/ E-Mail  pimpl@horizont.net / Internet www.horizont.net
15. Januar 2009

Pressekontakt:

Verlagsgruppe Deutscher Fachverlag
dfv Unternehmenskommunikation
Birgit Clemens
Mainzer Landstraße 251
60326 Frankfurt/Main
Telefon: 069 / 7595 - 2051
Fax: 069 / 7595 - 2055
E-Mail: presse@dfv.de

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