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Hormontherapie: Immer mehr Experten empfehlen eine Anwendung über die Haut

Berlin (ots)

In der Diskussion um die Hormontherapie bei
Wechseljahres-Beschwerden haben sich die großen Wogen geglättet.
Experten sind davon überzeugt, dass klimakterische Beschwerden am
wirkungsvollsten mit Estrogenen gelindert werden können. Wichtig ist
es dabei, so früh wie möglich mit der Therapie zu beginnen und die
Dosierung so niedrig wie möglich zu wählen. Diesen Vorteil bietet die
Zufuhr der Hormone über die Haut, beispielsweise mit einem
Estradiol-Gel. Zusätzlich wird eine Leberbelastung vermieden. Bei der
Kombination mit Gestagenen - für Frauen mit vorhandener Gebärmutter -
zeichnen sich die Vorteile von natürlichem Progesteron gegenüber
synthetischen Substanzen ab. Wie die Experten beim frauenärztlichen
Kongress in Düsseldorf betonten, ist aus heutiger Sicht der Beginn
einer Hormontherapie bei Frauen über 60 Jahren nicht mehr
empfehlenswert. Estrogene haben zwar positive Wirkungen auf die
Gefäße - können aber bereits vorhandene Schäden nicht "reparieren".
Der größte Nutzen ist deshalb durch eine möglichst frühe Therapie zu
erwarten. Für Frauen unter 60 Jahren zeigt eine seit langem laufende
Studie mit amerikanischen Krankenschwestern unter der
Hormonbehandlung ein um 40 Prozent vermindertes Risiko für
Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Bei Frauen mit Risikofaktoren wie
gestörter Fettstoffwechsel, Gerinnungsstörungen oder auch einer
Schilddrüsen-Unterfunktion ist der Weg der Hormonzufuhr 
entscheidend: Verglichen mit der Einnahme von Kapseln oder Tabletten,
gelingt es beim Aufbringen über die Haut mit einer weitaus geringeren
Dosis vergleichbare Wirkungen zu erzielen. Und das mit weniger
Nebenwirkungen, wie eine Untersuchung aus Frankreich ausweist:
Estrogene, über die Haut zugeführt, können niedriger dosiert, bei
Verwendung eines Gels (wie Gynokadin(R) Dosiergel) sogar individuell
angepasst werden - gleichzeitig ist das Thromboserisiko um bis zu
einem Faktor vier niedriger. Nur etwa zehn Prozent der Frauen
benötigen für die wirkungsvolle Besserung zu Behandlungsbeginn höhere
Dosen. Bei der jährlichen Überprüfung kann die Hormonmenge dann
langsam reduziert werden, um die Behandlung den aktuellen
Bedürfnissen individuell anzupassen.  Scharfe Kritik übten die
Experten auch an der Tatsache, dass die Hormontherapie zum Schutz vor
Osteoporose nur eingeschränkt zugelassen ist. Die Empfehlungen der
europäischen und deutschen Behörden stehen in krassem Widerspruch zum
Konsens der Internationalen Menopause Gesellschaft: Diese vertritt
den klaren Standpunkt, dass es für Frauen mit Risikokonstellationen
keine bessere Alternative als eine frühe Hormontherapie  gibt. Beim
Brustkrebsrisiko zeichnet sich inzwischen ab, dass die Behandlung mit
Estrogenen allein das Risiko nicht erhöht, möglicherweise sogar
senkt. Bei der Kombination mit Gestagenen ist eine leichte Erhöhung
der diagnostizierten Fälle akzeptiert - es könnte in diesem
Zusammenhang aber durchaus "gute und schlechte" Gestagene geben: Die
Dokumentation einer großen Menopausenklinik in der Nähe von Paris hat
gezeigt, dass auch nach teilweise über zehnjähriger Hormonbehandlung
mit natürlichem Estrogen und dem naturidentischen
Schwangerschaftshormon Progesteron (wie Utrogest(R)) das
Brustkrebsrisiko dieser Frauen nicht erhöht war. Zu einem
vergleichbaren Ergebnis kommt auch eine Untersuchung an über 54.000
französischen Frauen, die in nächster Zeit veröffentlicht wird: Unter
der Kombination von transdermalem Estrogen mit mikronisiertem
Progesteron stieg das Brustkrebsrisiko im Beobachtungszeitraum von
bis zu sechs Jahren nicht an - im Gegensatz zu Kombinationen mit
synthetischen Gestagenen. Diese viel versprechenden Daten müssen noch
in weiteren Untersuchungen bestätigt werden.
Bericht vom Fortbildungskongress der Frauenärztlichen 
   BundesAkademie am 24.2.2005 in Düsseldorf 
   Hauptthema: Hormontherapie

Pressekontakt:

Schuster Public Relations & Media Consulting
Schleißheimer Str. 12
85221 Dachau
Tel. 08131 / 66 996 80
Fax 08131 / 66 996 88
E-mail: info@schuster-pr.de

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