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Schlafstörungen bei postmenopausalen Frauen: Natürliches Progesteron wirkt Schlaf fördernd

München (ots)

Mikronisiertes Progesteron könnte sich in Zukunft
als nützlich in der Behandlung postmenopausaler Frauen mit
Schlafstörungen - speziell bei Einschlafproblemen - erweisen. Die
abendliche Einnahme von 300 mg natürlichem Progesteron über drei
Wochen fördert vor allem den Schlaf in der ersten Nachthälfte, wie
Wissenschaftler des Max-Planck-Institutes für Psychiatrie in München
nachweisen konnten. Die Untersuchung ist vor kurzem in Dresden*
erstmals dem Fachpublikum vorgestellt worden. Die wichtigsten
Ergebnisse fasste Dr. Petra Schüssler zusammen: Die Wachzeiten nahmen
bei abendlicher Progesterongabe im Vergleich mit einem
Scheinmedikament (Placebo) - speziell im ersten Drittel des
Nachtschlafs - signifikant um nahezu ein Drittel (30%) ab.  Auch
Übergangsphasen zwischen Schlaf und Wachsein
(Schlaf-Wachzeit-Übergänge) wurden unter Progesteron deutlich
vermindert, wie die Analyse der verschiedenen Schlafstadien im
Schlaf-EEG (Elektro-Encephalographie) zeigte. Dieser Rückgang war in
der ersten Nachthälfte mit - 27% am stärksten ausgeprägt und erwies
sich ebenfalls als signifikant.
Überraschenderweise, so erklärte die Wissenschaftlerin weiter, kam
es nicht - wie bei Benzodiazepinen - zu verminderten
REM-Schlaf-Phasen. Diese für den Körper wichtigen Schlafstadien
(Traumstadien), die durch rasche, ruckartige Augenbewegungen
charakterisiert sind, nahmen unter Progesteron über die gesamte Nacht
gesehen vielmehr leicht zu (+10%). Diese Steigerung fiel im ersten
Drittel der Nachtruhe am deutlichsten aus (+25%). In Untersuchungen
zur Hirnleistung und zum Grad der Wachheit am nächsten Morgen wurden
keine Beeinträchtigungen festgestellt.
In der Schlafstudie, die vom Berliner Unternehmen Kade/Besins
Pharma GmbH unterstützt wurde, haben zehn gesunde postmenopausale
Frauen (mittleres Alter: 60 Jahre) nacheinander jeweils über drei
Wochen entweder Placebo oder Progesteron (Utrogest®) abends
eingenommen. Um "Überhang-Effekte" auszuschließen, war zwischen
beiden Behandlungsphasen eine "Therapiepause" von 14 Tagen eingelegt
worden. Als Basis für die Auswertung diente eine Schlafanalyse am
letzten Tag des Therapiezeitraums. Die objektive Schlafqualität wurde
über das Schlaf-EEG dokumentiert, die subjektive über einen
speziellen Fragebogen (SMH sleep questionnaire) erhoben.
Wie die Referentin betonte, war der ausgeprägte Schlaf fördernde
Effekt von abendlichem Progesteron bei postmenopausalen Frauen für
die Wissenschaftler selbst überraschend. In vorausgegangenen
Tierversuchen und bei männlichen Probanden hatte sich eine deutlich
schwächere Wirkung auf die Schlafstadien gezeigt. Derzeit wird
überlegt, Progesteron bei postmenopausalen Frauen zu prüfen, die
speziell an Einschlafstörungen leiden.
* 9. Jahrestagung der Arbeitsgruppe Neuroendokrinologie der
   Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie
Für Rückfragen und weitere Informationen wenden Sie sich bitte an:
Schuster Public Relations & Media Consulting
Schleißheimer Str. 12
85221 Dachau
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Fax  08131 / 66 996 88
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