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Oldtimer besser als ihr Ruf

Stuttgart (ots)

   - GTÜ-Mängelreport: Autos älter als 30 Jahre mit weniger 
     technischen Mängeln als viele jüngere Fahrzeuge
   - Klassiker mit H-Kennzeichen meist in gutem Zustand

Nie fuhren mehr historische Fahrzeuge auf Deutschlands Straßen als heute. Waren es im Jahr 2001 nur rund 65.000 Fahrzeuge mit H-Kennzeichen, so sind es derzeit an die 233.000 Klassiker. Jedes Jahr wächst der Bestand um durchschnittlich etwa zehn Prozent.

Dabei ziert das H-Kennzeichen nur solche Fahrzeuge, die mindestens 30 Jahre alt und nach einer amtlichen Prüfung als "kraftfahrzeugtechnisches Kulturgut" anerkannt sind. Insgesamt sind über 600.000 Autos mit mehr als 30 Jahren auf dem Buckel unterwegs. Für die GTÜ Gesellschaft für Technische Überwachung ein Grund, diese Altersgruppe bei der Mängelentwicklung genauer unter die Lupe zu nehmen.

In den letzten Jahren eilte den Oldtimern immer wieder der Ruf voraus, schlecht gewartet und technisch nicht immer ganz auf der Höhe zu sein. Die Realität spricht jedoch eine andere Sprache, wie der aktuelle GTÜ-Mängelreport anschaulich belegt. Meist sind die alten Schätze gut in Schuss und brauchen den Vergleich mit wesentlich jüngeren Autos nicht zu scheuen.

Grund für den guten Zustand der historischen Fahrzeuge ist in erster Linie die regelmäßige Pflege und Wartung. Mängel an Reifen und Bremsen finden sich bei Oldtimern kaum. So ist es nicht weiter erstaunlich, dass die Klassiker mit H-Kennzeichen bei erheblichen Mängeln auf dem Niveau der 1 bis 5 Jahre alten Fahrzeuge in der GTÜ-Mängelstatistik liegen.

Ein Blick auf die Pkw-Mängelquoten des Jahres 2010 macht die Unterschiede der einzelnen Alterklassen deutlich: Bei Pkw bis zu neun Jahre sind über 36 Prozent der Fahrzeuge mit Mängeln unterwegs (12,0 erhebliche/24,4 geringe). Bei Pkw von 10 bis 19 Jahren schnellen die Mängelzahlen in die Höhe. Hier finden die GTÜ-Prüfingenieure bei rund 70 Prozent der Autos Mängel (27,6 erhebliche/43,6 geringe). Noch eklatanter schlagen die Mängel bei 20 bis 29 Jahre alten Fahrzeugen - den so genannten Youngtimern - zu Buche: Hier weisen Dreiviertel der untersuchen Fahrzeuge Mängel auf (26,6 erhebliche/48,3 geringe).

Ein ganz anderes Bild zeigt die Mängelstatistik mit erreichen des Oldtimeralters. In der Alterklasse über 30 Jahre mit H-Kennzeichen sinkt die Zahl der Fahrzeuge mit Mängeln auf rund 50 Prozent. Der Anteil der erheblichen Mängel erreicht mit elf Prozent ein Rekordtief und liegt beim Mängelauf¬kommen auf dem Niveau der Pkw bis zu einem Alter von 5 Jahren.

Hierfür hat die GTÜ gleich mehrere Gründe ausgemacht:

Der Status des Fahrzeugs ändert sich von einem Gebrauchsgegenstand zu einem "Liebhaberstück". Dementsprechend wird es besser gepflegt und gewartet.

Zum Erlangen des H-Kennzeichens muss sich das Fahrzeug in einem weitgehend mängelfreien Zustand befinden. Dadurch wird ein eventuell vorhandener Wartungsstau im Vorfeld der Untersuchung beseitigt.

Die Fahrzeuge werden je nach Fahrzeugtyp als vielversprechende und sichere Wertanlage entdeckt. In einem mangelfreien Zustand lassen sich erheblich höhere Preise erzielen.

Kfz-Betriebe haben die Oldtimer als Zielgruppe entdeckt und haben sich dementsprechend auf die alte Technik spezialisiert.

Hersteller besinnen sich wieder mehr auf ihre Tradition und bieten für die Veteranen wieder hochwertige Ersatzteile an.

Bei Abdruck Belegexemplar an die GTÜ erbeten.

Pressekontakt:

GTÜ Gesellschaft für
Technische Überwachung mbH
Hans-Jürgen Götz
Leiter Presse und Öffentlichkeitsarbeit
Fon: 0711 97676-620
Fax: 0711 97676-609
E-Mail: hans-juergen.goetz@gtue.de
Internet: http://presse.gtue.de

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