Erfinder des Signaltransduktionsinhibitors Imatinib mit dem Robert-Koch-Preis geehrt
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Nürnberg (ots)
Der amerikanische Krebsforscher Professor Dr. Brian Druker, Portland/USA, wurde in diesem Jahr von der Robert-Koch-Stiftung für sein Lebenswerk ausgezeichnet. Der Mediziner gilt als Pionier der molekularen Krebstherapie. Weltbekannt wurde er durch die Identifizierung des Signaltransduktionsinhibitors Imatinib zur Behandlung einer Form des Blutkrebses, der Chronischen Myeloischen Leukämie.
Am 28. Oktober erhielt der Arzt und Wissenschaftler Professor Dr. Brian Druker von der Oregon Health and Science University in Portland, USA, in Berlin den mit 100.000 Euro dotierten Robert-Koch-Preis. Im Rahmen der feierlichen Preisverleihung ehrte die Robert-Koch-Stiftung den amerikanischen Wissenschaftler für seine grundlegenden Forschungsarbeiten im Bereich der molekularen Tumor-Therapie, insbesondere in der Bekämpfung der Chronischen Myeloischen Leukämie (CML). An dieser speziellen Form des Blutkrebses erkranken allein in Deutschland jedes Jahr etwa 1.700 Menschen.
Die CML gehört zu den wenigen Krebserkrankungen, bei denen die Ursache für die bösartige Veränderung in der Zelle genau bekannt ist. Dieses Wissen bildete die Grundlage für die Identifikation eines Wirkstoffes, der die Zellmutation gezielt hemmt. Unter der Leitung von Brian Druker wurde diese neue Substanz, ein Signaltransduktionsinhibitor (Wirkstoff Imatinib), genauer untersucht und später in klinischen Studien getestet. Der Wirkstoff hemmt die Genmutation sehr effektiv und hat anders als konventionelle Behandlungen wie Chemo- oder Strahlentherapie keine negativen Auswirkungen auf die gesunden Zellen. Die Ergebnisse waren so überzeugend, dass das Medikament schon nach dreieinhalb Jahren klinischer Entwicklung zur Behandlung der CML zugelassen wurde. Ein halbes Jahr später wurde Imatinib auch zur Behandlung von "Gastrointestinalen Stromatumoren" (GIST) zugelassen.
Die Entwicklung von Imatinib bedeutet für viele Patienten, die an CML oder GIST erkrankt sind, eine Stabilisierung der Krankheit, häufig sogar einen Rückgang. In der Vergangenheit bedeutete die Diagnose CML oder GIST für die Patienten einen frühen Tod. Dank der neuen Therapieoption gewinnen Patienten heute "zusätzliche" Lebensjahre mit vergleichsweise hoher Lebensqualität.
Der Internist, Hämatologe und Onkologe Brian Druker hat sich auf die Erforschung der CML und die Hemmung aktivierter Tyrosinkinasen (übermäßige Enzymaktivitäten, die bösartige Veränderungen hervorrufen können) durch Signaltransduktionsinhibitoren spezialisiert. Mit seinen Forschungsarbeiten hat der Mediziner einen wesentlichen Beitrag zu einer weiteren Verbesserung der Krebsbekämpfung beigetragen.
Der jährlich verliehene Robert-Koch-Preis zählt zu den angesehensten wissenschaftlichen Auszeichnungen in Deutschland. Er wird jährlich unter der Schirmherrschaft des Bundesgesundheitsministers für hervorragende, international anerkannte wissenschaftliche Leistungen verliehen.
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