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Früher Vogel fängt die Braut
Warum bei einigen Vogelarten oft nur die Weibchen im Süden überwintern - die Deutsche Wildtier Stiftung informiert

Hamburg (ots)

Schwärme von Kranichen sammeln sich derzeit auf
Deutschlands Äckern und füllen ihre Fettreserven für den 
kräftezehrenden Flug in ihre südlichen Winterquartiere. Unter den 
Zugvögeln bilden sie hierzulande ein Schlusslicht. Bei rund 80 
Prozent der heimischen Vogelarten hingegen verlässt nur ein Teil der 
Population den Lebensraum Deutschland, viele praktizieren sogar eine 
Rollenteilung. "Beim Buchfink, aber auch beim Rotkehlchen oder der 
Amsel ziehen im Herbst vorwiegend die Weibchen in den Süden. Die 
Männchen nehmen in unseren Breiten die Strapazen des Winters auf 
sich, um frühzeitig einen guten Brutplatz zu besetzen. Ob der 
Standort wirklich angenommen wird, entscheiden jeodch die Weibchen 
bei ihrer Rückkehr", erläutert Dr. Dieter Martin, Biologe und Leiter 
der Forschungsstation Klepelshagen. Wer spät kommt, hat nur die 
zweite Wahl. Der Standortvorteil ist entscheidend bei deutlich 
schwindenden Wildtier-Lebensräumen.
Der wichtigste Grund für den Vogelzug ist das im Jahresverlauf 
extrem schwankende Nahrungsangebot in den Brutgebieten. 
Insektenfresser finden nur im Frühjahr und Sommer in Deutschland 
reichlich Nahrung, sie würden hier im Winter verhungern. Umgekehrt 
versammeln sich in den südlichen Winterquartieren derart viele Vögel,
dass auch dort die Nahrung im Frühling zu knapp würde, um Jungvögel 
großzuziehen.
Teilzieher sind die Arten, bei denen ein Teil der Population, 
meistens jedoch die Weibchen, in den Süden fliegen. Jahresvögel sind 
ganzjährig standorttreu. Zu ihnen zählen beispielsweise Haus- und 
Feldsperlinge, Spechte und viele Meisen.
Gartenbesitzer können Vögeln mit einfachen Mitteln helfen, durch 
den Winter zu kommen und im Frühjahr Nistmöglichkeiten und Nahrung 
für den Nachwuchs zu finden. Im Herbst sollte das Laub zumindest 
unter den Büschen liegen bleiben. Dort finden die Vögel auch im 
Winter  Insekten. Rotkehlchen bauen ihre Nester in geschützten 
kleinwüchsigen Sträuchern wie Schnee- und Johannisbeere. Buchfinken 
brüten gern in Flieder und Liguster - sofern diese nicht als streng 
beschnittene Hecken zu dicht gewachsen sind. Amseln bauen ihre Nester
in mehren Metern Höhe in stärkeren Astgabeln. Sie brauchen 
hochwachsende Bäume. Dr. Martin: "Generell schafft schon ein bisschen
Wildnis im Garten viele Wildtier-Lebensräume".

Pressekontakt:

Deutsche Wildtier Stiftung: Birgit Radow,
Geschäftsführerin, Telefon: 040 73339-1880, B.Radow@DeWiSt.de,
www.DeutscheWildtierStiftung.de

Original content of: Deutsche Wildtier Stiftung, transmitted by news aktuell

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