Kanzlei-PR-Studie 2011: Medieninteresse an Wirtschaftskanzleien steigt
Compliance rückt in den Fokus
Berlin (ots)
Im nationalen Vergleich der Top-50-Rechtsanwaltskanzleien sicherte sich Görg Rechtsanwälte erneut den ersten Platz der meistgenannten Kanzleien in deutschen Medien. In 57 Prozent aller Artikel, die sich mit Mandaten beschäftigten, wurde auch deren Sozietät namentlich erwähnt. Auch andere deutsche Wirtschaftskanzleien wie Freshfields, Hengeler Mueller und Rödl & Partner konnten ihre Presseresonanz nochmals steigern. An dem hohen Anteil der Veröffentlichungen zu wirtschaftsrechtlichen Themen zeigt sich, dass vor allem Compliance-Vorfälle in deutschen Großkonzernen enorm an Bedeutung in den Medien gewonnen haben. Das ergab eine Studie des Medienbeobachters Landau Media, der WirtschaftsWoche und Faktenkontor. Untersucht wurde die Pressearbeit auf Basis einer Analyse der überregionalen deutschen Printmedien. Die Studie wurde zum sechsten Mal erstellt.
Berichterstattungen zu Mandaten bleiben mit einem beachtlichen Anteil von 41 Prozent - und damit einem Zuwachs von neun Prozent zum Vergleichsjahr 2009 - die mit Abstand bedeutendste PR-Aktivität der beobachteten Kanzleien. Insbesondere die Bestellung von Klaus Hubert Görg zum Insolvenzverwalter der Arcandor AG stieß auf großes mediales Interesse und katapultierte die Kanzlei Görg abermals auf den Spitzenplatz der Medienresonanz. An zweiter Stelle der pressewirksamsten PR-Aktivitäten folgt die Expertenmeinung (27 Prozent). Die Veröffentlichungen von Statements nahmen mit drei Prozentpunkten nur leicht ab. Die PR-Arbeit auf Basis von Studien zu Rechtsthemen erlebte hingegen einen beachtlichen Aufschwung. Die Anzahl der Nennungen in den Medien hat sich im aktuellen Analysezeitraum beinahe verdoppelt.
Einen Aufwärtstrend gibt es zudem für Beiträge zu den Formaten Personalie und Portrait, hier erschienen fast doppelt so viele Artikel wie im Jahr 2009. Vergleicht man die Anzahl eigeninitiierter und fremdinitiierter PR-Aktivitäten, zeigt sich, dass fast jede zweite Veröffentlichung durch gezielte PR-Arbeit veranlasst wurde.
Aufgeschlüsselt nach Rechtsgebieten ergibt sich folgendes Bild: Jeder vierte Beitrag thematisiert das Insolvenzrecht - wiederholt Platz eins des Top-10-Rankings. Vor dem Hintergrund der aktuellen Finanzkrise dominieren Beiträge, die sich mit der Zahlungsunfähigkeit von Unternehmen und EU-Staaten (22 Prozent), der Bankenkrise und deren Folgen (sechs Prozent) und Fusionen und Übernahmen (vier Prozent) beschäftigen.
Besonders hervorzuheben ist das gestiegene Interesse am Wirtschaftsstrafrecht, wobei Publikationen zu Compliance-Delikten wie Korruption oder Datenschutz zu den gefragtesten Wirtschaftsthemen in den Medien geworden sind. Ein weiterer bedeutsamer Themenschwerpunkt der diesjährigen Studie: Personalwesen. Einstiegsgehälter von Nachwuchskräften, der Kampf um Talente und die Einführung einer Frauenquote wurden kontrovers diskutiert. Diesbezüglich fanden Best-Practice-Beispiele von Kanzleien wie Clifford Chance mit einem Frauenanteil von 14,5 Prozent großen Anklang.
Pressearbeit ist für Kanzleien heutzutage ein wertvolles Vertriebsinstrument. "Galt Presse in den Neunzigerjahren bei Anwälten fast als unseriös, fahren sie inzwischen den konträren Kurs: je häufiger zitiert, desto besser", bringt es Claudia Tödtmann, Redakteurin der WirtschaftsWoche, auf den Punkt. Welche Kanzleien die Eigendarstellung in den Medien perfektioniert haben, zeigt die jährliche Kanzlei-PR-Studie:
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit großer Rechtsanwaltskanzleien
Rang Kanzlei Artikel 2011 2009 2011 2009 1 1 Görg 471 190 2 2 Freshfields Bruckhaus Deringer 153 172 3 9 Hengeler Mueller 99 64 4 17 Rödl & Partner 91 34 5 4 Clifford Chance 89 132 6 5 Gleiss Lutz 88 96 7 10 CMS Hasche Sigle 75 63 8 13 Flick Gocke Schaumburg 69 50 9 11 Noerr 61 57 9 3 Linklaters 61 169 10 6 White & Case 53 81
© Landau Media (Untersuchungszeitraum 01.05.2010 - 30.04.2011)
Zur Untersuchung:
Basis der untersuchten Rechtsanwaltskanzleien ist das aktuelle "Juve"-Ranking der renommiertesten Top-50-Kanzleien in Deutschland. Ausgewertet wurden die 20 wichtigsten deutschen Tageszeitungen und Magazine (Publikumszeitungen- und Zeitschriften). Untersuchungszeitraum war Mai 2010 bis April 2011. Die Studie wurde zum sechsten Mal erstellt und kann gegen eine Schutzgebühr unter info@landaumedia.de angefordert werden. Weitere Infos zur Studie sind auch auf WirtschaftsWoche online nachzulesen: http://www.wiwo.de/unternehmen/dienstleister/kanzleien-diese-anwaelte-sind-medien-lieblinge/5998768.html
Das Unternehmen: Die Berliner Landau Media AG ist einer der führenden Anbieter im Bereich Medienbeobachtung und Medienresonanz-Analysen in Deutschland. Mit über 200 Mitarbeitern erstellt Landau Media Analysen und Pressespiegel aus Printmedien, Internet, TV, Hörfunk, Nachrichtenagenturen und Social Media Portalen. Das Unternehmen ist seit 15 Jahren erfolgreich am Markt tätig. Weitere Informationen unter www.landaumedia.de.
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