VFA Verband Forschender Arzneimittelhersteller e.V
Ors0485: Gefährliche Sparpolitik im Gesundheitswesen
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Berlin (ors) -
Zuversicht herrschte Anfang des Jahres bei den forschenden Arzneimittelherstellern. Dieser Optimismus wurde genährt durch Signale der neuen Gesundheitsministerin. Die deuteten nämlich darauf hin, dass nach innovativen und zukunftstauglichen Lösungen für die Weiterentwicklung des Gesundheitssystem gesucht werden sollte. Was folgte war nicht eine grundlegende Reform, sondern Stückwerk und Sparmaßnahmen. Die Hauptgeschäftsführerin des Verbandes Forschender Arzneimittelhersteller, Cornelia Yzer, erläutert die Konsequenzen für den Pharmastandort Deutschland.
O-Ton (ors04851) Yzer 20sec
Kostendämpfungsmaßnahmen wie sie die Bundesregierung plant, bedeuten Umsatzverluste für die forschenden Arzneimittelhersteller. Nur noch knapp 70 Prozent der VFA-Mitgliedsunternehmen erwarten mindestens leicht wachsende Umsätze - sogar jedes fünfte Unternehmen rechnet mit einem Umsatzrückgang.
Investitionen in Forschung und Entwicklung brauchen langfristige Rahmenbedingen. Die sind aber nicht in Sicht. Im Gegenteil: die Sparpläne und die wachsende Unsicherheit, wie eine Gesundheitsstrukturreform aussehen könnte, lassen die Unternehmen mit Zurückhaltung reagieren.
O-Ton (ors04852) Yzer 17sec
Nur noch gut ein Drittel der Unternehmen sagt, dass sie Forschungsaufwendungen im bio- und gentechnologischen Bereich in Deutschland tätigen wollen. Dagegen planen drei Viertel der Unternehmen, ihre Forschungsaktivitäten in diesem Feld im Ausland zu erhöhen.
Der Anreiz für Unternehmen sich stärker im Ausland zu engagieren, wird noch forciert durch die Pläne der Gesundheitsministerin, Innovationen einer zusätzlichen Bewertung zu unterziehen. Und auch die Patienten, werden die Folgen bald zu spüren bekommen.
O-Ton (ors94853) Yzer 23sec
Dies bedeutet in letzter Konsequenz, dass Innovationen nicht mehr so schnell dem Patienten zur Verfügung gestellt werden, obwohl er darauf wartet - denn zahlreiche Krankheiten sind heute noch nicht adäquat therapierbar. Insofern sind Sparmaßnahmen, wenn sie strukturell so angelegt sind wie die jetzigen, immer ein Nachteil für Patienten in Deutschland.
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